National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0187 China : vol.1
China : vol.1 / Page 187 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

GEGEND UM SKARDO.

135

Zuflüsse, durch breite Terrassen von einander getrennt werden. Darüber erheben sich die kahlen Berge. Der Boden ist vollkommen vegetationslos«. Wäre der letzte Satz weniger rigorös ausgedrückt, so liesse sich die Beschreibung ohne weiteres auf das lösserfüllte Thal des San-kang-hó bei Hsüan-hwa-fu in der chinesichen Provinz Tshili anwenden. Auch dort würde, ohne Weganlage, eine 3o Fuss hohe »Terrassenklippe« von Erde dem Reisenden schwer überwindliche Schwierigkeiten bieten, wie es SHAW in der »Hot spring ravine« geschah. Noch deutlicher tritt der Lösscharakter der beiden hier besonders hervorgehobenen Thalweitungen hervor, wenn man damit die Depressionen vergleicht, welche nun am Wege nordwärts folgen, aber abfluss 1 o s sind. SHAW wurde selbst den Contrast gewahr, als er von dem 5742 m. hohen Tshang-lang-Pass nordwärts in das Ling-zit an g -Becken blickte. Ganz allmälig, fast eben mit dem Pass bleibend, zieht die Fläche hinab. Sie wird nur durch hohe Mandwehen unterbrochen, zwischen denen der nackte Boden mit Steinen , insbesondere Feuerstein und Achat, bestreut und mit der sparsamen Vegetation einer Lavendula-Art schwach besetzt • ist. Nicht minder flach und einförmig sind die nächsten , gegen Norden folgenden Thäler, welche sämmtlich abflusslos sind, bis man zur Soda-Ebene kommt, an der wieder die sogenannten alten Wassermarken 200 Fuss hoch an den Seiten hinaufreichen. Sie ist zwar jetzt abflusslos, hat aber deutlich in früherer Zeit einen Abzug nach dem Karakash-Fluss gehabt. Es hatte sich wol erst ein Einschnitt von geringer Tiefe gebildet, als der Abfluss wieder aufhörte. Jetzt ist der Boden des Thales mit einer Kruste __von Salzen bedeckt').

Aehnliche Beobachtungen lassen sich den Beschreibungen Aller, die mit offenen Augen im lndus-Thai gereist sind, entnehmen. Insbesondere deutet Vieles, was HAYWARD theils von Tshang-tshen-mo, theils von dem Ausflug von Shadula nach dem Ursprung des Yarkand-Flusses und nach den höheren Theilen des Karakash berichtet hat, auf das allgemeine Vorkommen lössartiger Gebilde in den Flussthälern. Mehrere auf unsern Gegenstand bezügliche Bemerkungen hat Capt. GODWIN-AUSTEN der anziehenden Beschreibung seiner grossartigen Aufnahmen in dem Gletschergebiet des M u z t a g h- oder D a p s a n g-Gebirges 2) eingeflochten. Bei S k a r d o, welches 2347 m. über dem Meer, 1179 m. tiefer als Léh, und wenig unterhalb der Einmündung des wasserreichen Shayok in den Indus liegt, ist das breite, in mehrere Arme getheilte und mit Sandbänken besetzte Bett des letzteren Stromes in Gebilde

  1. Aehnlich ist JOHNSON'S Beschreibung. Als er auf seiner Reise nach Khotan von T s h a n g t s h e n- m o gegen Norden auf den das Thal abschliessenden L u m k a n g- Pass gekommen war, erreichte er damit »high extensive table-lands, which might be called plains in comparison with the rugged ranges of the Himalayas, for they have a greater extent of level than hilly ground, and the hills are low and have such easy slopes, that a horse may be galloped over them everywhere«. Die erste »Ebene« ist 17300 Fuss hoch ; die zweite senkt sich in einer Entfernung von 3o engl. miles von 16700 zu 15300 Fuss, oder im Durchschnitt um 1 F. für jede 105 F. Dieser Charakter setzt gegen Ost und Siidost bis zu den T s h a n g t a n g -Ebenen von R u d o k fort. Im Westen hingegen sind keine Ebenen, sondern eine Reihe tiefer Thaler; denn dort sind die Quellbäche eines der Hauptzuflüsse des Karakash. — Report on his Journey to Ilchi, the capital of Khotan, by W. H. JOHNSON. Journ. R. Geogr. Soc. vol. XXXVII. (1867) p. I.

  2. On the glaciers of the 1llustagh range. Journ. Roy. Geogr. Soc. XXXIV. (1864) S. 19 ff,