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0484 China : vol.1
China : vol.1 / Page 484 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

420

nach Süden und theils nach Westen hin trugen, wo sich dieselben isolirt und von einander unabhängig forterhielten.

Gemeinbesitz von Culturen und Künsten. — Bei genauer Vergleichung der verschiedenartigen in den alten chinesischen Büchern enthaltenen Angaben, welche sich auf damalige Culturzustände beziehen, mit dem, was die vergleichende Sprachforschung als den Urbesitz der arischen Raçe vor ihrer Auswanderung aus den Ländern ihrer Urheimath ergründet hat , wird sich noch mancher Gemeinbesitz herausstellen, der auf eine nahe Berührung der Chinesen und Arier hinweist. Dahin gehören die Culturgewächse. Im Tslthu-li geschieht mehrfach der »sechs Feldfrüchte« Erwähnung. Die Schriftsteller der HAN-Dynastie, in deren erster Zeit die Bedeutung dieser generellen Bezeichnung noch wohl bekannt gewesen sein mag, erklären sie als r) Reis (tau) , 2) drei Hirse-Arten (shit, tsi und Bang) 1) , 3) Gerste (mai) 2) , 4) Bohnen 3) , und zwar wahrscheinlich die auch sonst in alten Schriften erwähnte Soya-Bohne (shit) . Nach SZ-MA-TSIEN soll schon Kaiser SHIN-NUNG (urn 2700 v. Chr.) die »fünf Getreidearten« gesät haben , wobei nur zwei Arten Hirse angenommen werden. Ueberhaupt stimmen die Chinesen darin überein, dass diese Feldfrüchte in uralter Zeit bekannt waren. Hafer, der in Sibirien so viel gebaut wird, ist in China wenig bekannt man baut ihn nur auf hochgelegenen Lössfeldern im nördlichen Shansi und Shensi bis zum Rand des abflusslosen Landes der Mongolei. Der Buchweizen gelangte erst während der SUI-Dynastie, der Mais zu Ende der MING-Dynastie nach China. Das Sorghum, das jetzt so viel cultivirt wird, ist früher eingeführt und kam wahrscheinlich über Sz'-tshwan 4) . Roggen ist den Chinesen, soviel man bis jetzt weiss, unbekannt.

Der Reis kann den Chinesen weder in Inner-Asien bekannt gewesen sein, noch können sie ihn in Shensi oder Shansi vorgefunden haben; und da er auch. auf ersterem Weg nie zu ihnen gelangt sein kann, so muss er das Thal des Yangtsze , in welchem er nach dem Tslaóu-li gebaut wurde 5) , von Süden her erreicht haben. Hirse war offenbar eine Hauptfrucht, wie sie dies noch heute ist. Sie konnte, ebenso wie die Gerste und der Weizen, in den Oasen Central-Asiens cultivirt und von den Chinesen selbst in ihr neues Land am Hwang-ho eingeführt werden.

Es liesse sich weiter verfolgen , wie die Chinesen den Besitz von Hausthieren, die Kenntniss des Webens und anderer Industrien mit den Ariern gemein hatten.

II

1) Shu soll Panicum miliaceum, Tsi ein anderes,Panicum, und Liang die Setaria italica gewesen sein. — S. die werthvollen Mittheilungen von BRETSCHNEIDER in seinem Aufsatz on the study and value of Chinese botanical ,corks, with notes on the history of plants and geographical botany fron Chinese sources. Foochow 187x.

z) Die Chinesen unterscheiden to-mai d. i. grosses Korn , Gerste, und hsiau-mai d. i. kleines Korn, Weizen. BRETSCHNEIDER glaubt mit einigen Autoren, class beide gemeint sind; ED. BIOT bezieht, mit Anderen, den Ausdruck mai auf Gerste allein.

  1. Ich folge ED. BIOT's Commentatoren in der Annahme, dass Bohnen gemeint seien ; BRETSCHNEIDER erklärt den Ausdruck ku für unverständlich.

  2. Die Angabe iiber Buchweizen und Mais ist nach BRETSCHNEIDER. Nach demselben ist einer der Namen für Sorghum shu-shu , wobei das erste sliu (las Land Shu, d. i. die Gegend von Tshing-tu-fu in Sz'-tshwan, bezeichnet.

  3. S. oben S. 375, Anm..i , Provinzen Yan; -tshóu und King-tshóu.