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0788 China : vol.1
China : vol.1 / Page 788 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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7 1 6 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I800—I 876.

eine ungewöhnliche Bedeutung, und sein Name reiht sich würdig denen der ersten Forschungsreisenden auf asiatischem Boden an. Aber der grösste Nutzen seines kühnen Zuges durch die Steppen besteht „pol darin , dass er ihn zu noch weiteren Unternehmungen angeregt und den an Erfahrung reichen Reisenden nach dem in diesem Buch so vielfach besprochenen Gebiet der grossen Völkerbewegungen zwischen dem Tiën-slian , dem Ursprung des Gelben Flusses und dem Oberlauf des Bramaputra geführt hat. In kurzer Zeit dürften diese Länderstrecken der historischen wie der physikalischen Geographie endlich erschlossen sein. — PRJEWALSKI'S Reise war auch ausserdem der Vorläufer der wichtigen Expedition von SOSNOwSKI, welche in ihrer gesammten Ausdehnung, von Ha n k ó u über H a n- t s h u n g- f u, Lan-tshóu-fu, Sú-tshóu-fu, Hami, Barkul, Manas, bis zum Uliungur und I r ty s c h , mit ungeahnter Leichtigkeit ausgeführt wurde und, abgesehen von allen Beobachtungsresultaten, in der Kartenaufnahme des Reiseweges eine ausserordentliche Bereicherung für die Geographie verspricht. Abgesehen von diesem Ergebniss sci es gestattet, auf das hohe Gewicht hinzuweisen, das SOSNOWSKI's Erfahrungen und Eindrücke, als diejenigen des ersten Russen, welcher neben einem unparteiischen Urtheil über die Chinesen sich auch ein solches über die Mohamedaner des Reiches von JAKUB - Beg zu bilden vermochte, auf die Politik in Central-Asien zu haben versprechen. Vielleicht tragen sie dazu.bei, die der herrschenden Meinung entgegenstehende Ansicht zu befestigen, dass die Chinesen die natürlichen Alliirten der europäischen Mächte in Central-Asien sind, und dass die Ausbreitung ihrer Herrschaft nach Ost-Turkestan dem Fortbestehen des mohamedanischen Reiches daselbst weit vorzuziehen ist. Hat es doch, wie wir gesehen haben, stets für den Westen gute Früchte getragen, wenn die Chinesen ihrem Handel, ihrem Verkehr und ihrer Industrie zu beiden Seiten des Tiën-schan einen festen Boden zu geben vermochten. — Wir haben endlich von russischer Seite der Reise des Archimandriten PALLADIUS zu gedenken. Dieser gründliche Kenner der chinesischen Sprache und Literatur hat während seines langen Aufenthaltes in Peking viele Schätze aus deren grossem Bereich in seiner Muttersprache verarbeitet und war wohl geeignet, die ihm übertragene Expedition von Peking über M u k d e n und durch die ganze M a n t s c h u r e i nach dem A m u r zu wissenschaftlicher Ausbeute in gewissen Richtungen zu verwerthen. Die Karte, welche dem Bericht beigegeben ist, macht nur den Anspruch einer Skizze zur Orientirung; doch lässt sich ihr Manches zur Vervollständigung der bisherigen Darstellung entnehmen 3) .

Die Betrachtung über die in China ausgeführten Reisen würde unvollständig sein, wollten wir nicht auch der von Jahr zu Jahr sich mehrenden Zahl jener Berichte gedenken, welche flüchtige Besucher der geöffneten Häfen über ihre Wahrnehmungen und Eindrücke der Welt mitgetheilt haben. Die meisten von ihnen gehören einer Tagesliteratur an, welche, indem sie an der Hand von Erlebnissen und Abenteuern Bilder aus fremden Ländern einem grossen Leserkreis vorführt

 
             
             
             
             
             
             
             
             
           

           
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
                       
             

I) Der Bericht und die Karte erschienen in russischer Sprache.