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0787 China : vol.1
China : vol.1 / Page 787 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IM NORDWESTEN.

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graphie hat sich in hervorragender Weise der Engländer NEY ELIAS ausgezeichnet. Derselbe hatte seinen Eifer für Arbeiten in dieser Richtung bereits durch den Entwurf einer Karte des T s i ë n -t a n g -Flusses und durch die genaue Aufnahme des neuen Bettes des Gelben Flusses t i bekundet. Seine grösste That aber war die im Jahr 1872 unternommene Reise von K w é i- h w a- t s h ö n g über U l i a s s u t a i und K o b d o nach Sibirien, deren Resultate urn so mehr die ihnen von Seiten der geographischen Gesellschaft in London zu Theil gewordene Auszeichnung durch die Goldene Medaille verdienten, als sie unter ungünstigen Umständen und erheblichen Schwierigkeiten gewonnen wurden 2' . - Noch Grösseres war dem russischen Capitän (jetzt Oberst) PRJEWALSKI zu erreichen beschieden. Seine Reisen sind durch das vortreffliche darüber veröffentlichte Werk 3) in zu frischer Erinnerung , als dass es erforderlich wäre, hier mit der Ausführlichkeit, welche sie verdienen, darauf einzugehen. Seinen von der kais. geographischen Gesellschaft in Peking erhaltenen Instructionen gemäss , hielt er sich fast gänzlich ausserhalb der Grossen Mauer, was wol auch am besten seinen Neigungen als Jäger und Zoolog entsprach. Von FRITSCHE mit zuverlässigen Instrumenten versehen und in deren Gebrauch geübt, vermochte er seinen Reiseweg durch Breitenbestimmungen und Schätzungen der Längen annähernd, festzulegen und , was in den von ihm besuchten Gegenden von besonderem Werth war , die Meereshöhen zu bestimmen. Mit vortrefflicher Beobachtungsgabe für den Charakter der Landschaften, wie für das Thierleben, und nicht minder auch für den Menschen, ausgestattet, vermochte PRJEWALSKI ein anschauliches Bild von Gegenden zu entwerfen , die vorher nur wenig bekannt waren. Allerdings war der Weg vom O r d o s - Land nach dem Thor der Grossen Mauer, von dort nach dem See K h u k h u- n o r, und endlich bis zum M u r u i- u s s u oder Oberlauf des Yang-tszé , schon von Huc. und GABET zurückgelegt worden ; aber ihre Reise hatte die Kenntniss jener Länder wenig gefördert , und wir haben nun erst ein Bild der Gebirgsgliederung erhalten. Der Rückweg von A l a s h a n nach U r g a hat uns mit einem vorher noch gar nicht besuchten Theil der Mongolei bekannt gemacht. Die reiche zoologische Ausbeute, die fesselnden Mittheilungen über das Leben der Thiere, die Bemerkungen über die Völkerstämme und ihre Sitten, die anschauliche Schilderung der Scenerie , die physikalischen Beobachtungen, der Entwurf der Karte — Alles dies gibt der Expedition von PRJEWALSKI

~~r

ebend. III, 1873, p. i ff. Geographische, magnetische und hypsometrische Beobachtungen an S9 Orten, angestellt auf einer Reise von Peking durch die östliche Mongolei, über Nertschinsk etc. nach St. Petersburg im fahr 1873, ebend. IV, 1874, p. 1 ff. Ueber die geographischen Constanten Peking's, Mélan-

ges math. et aston. tirés du Bull. de l' Ac. Imp. des Sciences de St. Petersbourg 1871, p. 723 ff.

  1. Die Karte des Tsiën-tang-Flusses erschien in Guido CORA'S Cosmos Vol. I, 1873, p. 257. Die

Aufnahme des Gelben Flusses ist beschrieben im 7ourn. of the N. China Branch of the R. As. Soc. vol. V (1868), p. 259-279, und im yourn. R. Geogr. Soc., 1870, p. 1 —33, mit Karte. Die letztere

wurde ausserdem in zwei grossen Blättern herausgegeben.

  1. NEY ELIAS, Narrative of a journey through Western Mongolia, July 1872 to 7anuary 1873;

.7ourn. R. Geogr. Soc. vol. XLIII, 1873, p. 108 ff, mit Karte.

  1. N. PREJEVALSKI , Mongolia , the Taugut country, and the solitudes of northern Tibet, 2 Bde.,

London 1876, nach dem russischen Original übersetzt von DELMAR MORGAN, und mit Anmerkungen von HENRY YULE versehen.