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0635 China : vol.1
China : vol.1 / Page 635 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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1

 

SEEVERKEHR DER ARABER UNI) PERSER.

567

 

I 3 0 östlich von Khotan und i 1/2 0 südlich davon zu liegen kommt . Dies ist Alles, was sich den arabischen Aufzeichnungen über Inner-Asien bis nach China hin , so weit sie zugänglich gemacht worden sind , entnehmen lässt. Die phantastischen Zusammenstellungen von EDRISI zeigen am besten die Unklarheit der Begriffe. die man von der geographischen Anordnung der einzelnen Länder und ihrem Charakter hatte 2 . Sie sind ein ungeordnetes Gemisch von Wahrheit und Dichtung, reicher an Detail als die Darstellungen von l\'IARINUS und PTOLEMAEUS ; aber, wenn «wir AI. BIRUNI ausnehmen, fehlt bei allen arabischen Schriftstellern über die Geographie Inner-Asien's das Streben nach einer sicheren Festlegung des Erkundeten , wie es die beiden griechischen Geographen besassen 3 .

2. Verkehr der Araber und Perser mit China auf dem Seeweg. — Die Schifffahrer , welche an den Küsten eines Continentes entlang reisen , haben Alle dieselbe Reihe von Ortschaften zu berühren. Während zu Lande verschiedene Strassen eingeschlagen werden, deren gegenseitige Abweichung den unwissenschaftlichen Compilator verwirrt , und das Interesse des Reisenden selbst durch die zu den Seiten sich ausbreitenden Länder in Anspruch genommen wird , kann auch der ungebildete Küstenfahrer ohne Mühe in der Aufzählung von Ortschaften einen zuverlässigen Reisebericht geben, der sich durch die Darstellungen Anderer controlliren lässt. Die gegenseitigen Entfernungen der einzelnen bemerkenswerthen Plätze von einander, nach Mitteiwerthen der zur Reise erforderlichen Zeit, werden dadurch bald festgestellt und ergeben eine in Zahlen und Himmelsrichtungen ausgedrückte und gut verwendbare geographische Beschreibung. Dieser Unterschied zeigt sich in Betreff Ost-Asiens deutlich in der in Rede stehenden Periode. So unvollkommen die Beschreibungen des Festlandes sind, so werthvoll sind die allerdings sparsamen Berichte über China, welche wir auf dem Seeweg erhalten. Sie belehren uns über die Existenz eines ungemein lebhaften Schifffahrtsverkehrs, welcher unter der TANG-Dynastie entstand, aber schon vor ihrem Sturz sein Ende erreichte.

Die Araber waren fast mit Nothwendigkeit auf die Erweiterung ihrer Schifffahrt nach dem fernen Osten angewiesen. Denn nachdem die Sasaniden ihren Untergang in der Schlacht von Kadcsia ;636) gefunden, und der Khalif OMAR sich

 
         
 

1) SPRENGER a. a. O. Karte No. 2.

   

2; EDRISI verwickelt sich fortdauernd in Widersprüche. Während er auf fol. 173 sagt, dass man von Taran (Talas) durch die Länder der Khilkhiz nach Kimaki 'Kaimale gehe, das im Süden von Bag barg har (Taghazghaz) liege und sich bis an das Meer ausdehne, grenzt auf fol. 117 Khilkhiz im Süden an China, im Norden an Kilnaki, im Westen am Baglzarghar und erstreckt sich bis an das Meer. Auf fol. 116 lässt er Bagharä har bis an das Ostmeer reichen und im Norden an Khilkhiz grenzen. Aehnliche Verwirrung lässt sich vielfach nachweisen. Dennoch sind seine Berichte über Central-Asien nicht ganz zu verwerfen, wenn man sich an die umständlicheren Routiers und die detaillirten Mittheilungen über einzelne Plätze hält.

3) Allerdings wurden bei den Arabern Mathematik und Astronomie besonders gepflegt , und sie wendeten diese Wissenschaften praktisch an , indem sie Gradmessungen und astronomische Ortsbestimmungen schon seit dem Anfang des neunten Jahrhunderts ausführten; aber, wie in einem anderen Abschnitt eingehender gezeigt werden soll , verstanden sie es nicht, die dadurch gewonnenen Resultate für die Kartographie nutzbar zu machen, und desshalb konnten sie in ihren geographischen Vorstellungen nie zur Klarheit. gelangen. Selbst AL BIRUNI kam über das Streben nach Klarheit nicht hinaus.