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0399 China : vol.1
China : vol.1 / Page 399 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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WEGE DER AUSBREITUNG DER CHINESEN.

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aus Central-Asien mitbrachten 1' . Wären die Uebersetzungen von GALBIL, 1\'lEDHURST , LEGGE , PLATH u. A. richtig , wonach Ye den Gelben Fluss von Lantshóu-fu nach Lung-mönn vermessen hätte und die Tributbringer auf ihm dieselbe Strecke hinabgefahren wären , so würde unsere Schlussfolgerung nicht berechtigt sein ; wir müssten vielmehr annehmen , dass die Einwanderer stromabwärts zogen und das Wéi-Thal zuerst in seinem untersten Theil kennen lernten und besiedelten,. Diese Ansicht ist aber unhaltbar , weil jener Theil des Gelben Flusses und die anliegenden Gegenden niemals im Yü-kung erwähnt werden. Erst Jahrtausende später kamen dieselben unter chinesische Botmässigkeit 2

3. Vom Wéi-Thai breiteten sie sich nach denjenigen Richtungen aus, wo ihnen die besten Bedingungen zum Betrieb des Ackerbaues gegeben waren, indem sie die Gebirge vermieden und sich an die Flüsse und Thalebenen hielten. Zwei Richtungen waren da die natürlichsten. Die eine führte sie über den Hwang-ho in das Thal von Kiai-tshóu und dasjenige des unteren Fönn-ho in Shansi , und von dort weiter nach den fruchtbaren Weitungen von Kiang-tshóu . Ping-yang-fu und Taiyuén-fu. Die andere ging den Hwang-ho hinab. Obgleich . dort schon bei Tungkwan das wildzerrissenste Lössland begann , mögen doch die Hauptschwierigkeiten in der Ueberwindung der ansässigen Eingeborenen bestanden haben , und lange mögen die Chinesen in Shensi und im südlichen Shansi gesessen haben , ehe sie es vermochten weiter östlich vorzudringen. Als sie aber die bei der Furth von Möng beginnende Ebene erreichten und sich mit ihrem Ackerbau in der Ebene von Hwai-king-fu und auf dem Alluvialland des Lö-ho ausbreiten konnten , boten sich ihnen abermals drei divergirende Richtungen, Einmal am Hwang-ho hinab, entlang dem schmalen Streif zwischen ihm und dem Fuss des Tai-hang-shan ; dann

  1. Es ist oft darauf hingewiesen worden, wie eine Anzahl der ältesten ideographischen Schriftzeichen für die gewöhnlichsten Gegenstände und Begriffe eine Beziehung zum Wasser, zu Gräben, Berieselung u. s. w. haben. Man darf daraus schliessen,. dass das Wasser in den früheren Wohnsitzen eine hohe Bedeutung hatte, so hoch wie es nur bei Bewohnern von Berieselungsoasen, deren ganze Existenz vorn Wasser

abhängt, der Fall zu sein pflegt.

  1. Ich erwähnte schon oben (S. 297) , dass Dr. LEGGE zu einer ganz anderen Ansicht betreffs der Einwanderung der Chinesen kommt. Ich führe die Stelle (Shooking proleg. p. 189) erst hier an, da sie jetzt mit Beziehung auf den Inhalt des Yü-kung gewürdigt werden kann. »I suppose«, sagt er, »that the family or collection of families, — Me tribe —, which has since grown into the most numerous of the nations, began to move eastwards, front the regions between the Black and Caspian seas, not long after the confusion of the tongues. Going on, between the Altaic range of mountains to the north and the Tauric range, with its contiyivations, on the south, but keeping to the sunny and more attractive south as much as it could, the tribe found itself, at the time I have mentioned (about 2000 years before our Christian era), between 400 and 450 N. L., moving parallel with the Yellow River in the most northern portion of its course. It determined to follow the stream, turned south with it, and moved along its eastern bank, making settlements where the country proved most advantages, till it was stopped by the river ceasing its southward flow ,• and turning again to the east. Thus the present Shan-se was the cradle of the Chinese empire«. LEGGE gibt keine Begründung für diese auch neuerlich (Chun-Ts'ëw, Chin. Classics Vol. V. proleg. p. 134) noch von ihm vertheidigte Hypothese, für welche er wol noch kaum einen Anhänger gefunden haben dürfte. Sie ist nicht nur aus physikalischen Gründen ganz unwahrscheinlich, sondern hat auch nicht den geringsten Anhalt in den alten Leberlieferungen. Nicht ein einziger Name, der sich auf die nördliche Biegung des Hwang-ho oder das nördliche Shansi bezöge, ist aus jener Zeit auf uns gekommen, und nicht eine einzige Thatsache spricht für die Wanderung auf der nördlichen Wüstenstrasse.