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0356 China : vol.1
China : vol.1 / Page 356 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YÜ-KUNG.

 

Bücher des Shu-king zur Grundlage . seiner Beschreibung gemacht haben ; und als wahrscheinlich • dürfen wir es annehmen , dass er über jene ebenso weit hinausgegangen sein würde, wie es spätere Commentatoren thaten. Wenn in Stil und Darstellungsart eine Beweiskraft liegt, so können wir allein im Yü-kung einen Originalbericht über die Zeiten von YAU und SHUN sehen.

Dies sind in kurzen Worten die Beläge für die Glaubwürdigkeit des Buches und für die Abfassung durch YÜ selbst oder zur Zeit von YÜ. Der erste ist geographisch, und bezieht sich auf die Ausdehnung des beschriebenen Landstriches der zweite gründet sich auf den Stil. Der dritte ist negativer Art und stützt sich darauf, dass bündige Gegenargumente nicht existiren, diejenigen aber, welche aufgestellt worden sind, ihre Begründung nicht im Inhalt des Buches, sondern in der Phantasie der chinesischen Commentatoren, oder in der Ueberlieferung phantastischer Erklärungsweisen haben. Ein ausführliches Eingehen auf den Text eines Theiles des Yü-kung wird die angegebenen Beweise erhärten und zugleich die Bedeutung des Buches für die Vorgeschichte darthun. Führte uns die Erörterung zur Annahme von LEGGE'S Ansicht , dass YAU über ein Häuflein erster Ansiedler in China herrschte, so wäre es vergeblich, über die Zeit vor diesem Herrscher Vermuthungen aufzustellen , und die Heroen derselben würden, entweder als mythische Personen oder als zu unbedeutend für unsre Aufmerksamkeit, kaum weitere Beachtung verdienen. Erwiese es sich andererseits als richtig, dass der Yü-kung ein das jetzige China an Ausdehnung übertreffendes Reich beschreibt , so würde seine unbedingte Annahme die Voraussetzung involviren, dass die Chinesen seit undenklicher Zeit vor YAU den Boden von China bewohnten. Denn die allmälige Ausbreitung eines Stammes von kleinen Anfängen aus über ein so grosses und meistentheils gebirgiges Ländergebiet, und das Zurückdrängen der Urbevölkerung welche dort lebte, hätten sich in jenen frühen Zeiten nur im Lauf von vielen Jahrtausenden vollziehen können, und es würde nicht zu begreifen sein, wie die Chinesen in nachfolgenden Jahrhunderten, ohne gewaltige Ereignisse, von denen doch eine Kunde erhalten sein müsste, wieder hätten auf ein sehr viel kleineres Reich beschränkt werden können. In beiden Fällen würde die Glaubwürdigkeit des Yü-kung ebenso zweifelhaft sein, als wenn wir die Erklärungsweise von VÜ's Leistungen als übermenschlicher Arbeiten annähmen, und wir könnten uns ohne Weiteres der Ansicht anschliessen, dass das Buch eine Fälschung aus späterer Zeit sei. Wenn es uns aber gelingen sollte zu beweisen , dass die Evidenz , welche das Document ergibt , keine von diesen extremen Anschauungen rechtfertigt , sondern auf ein Ländergebiet führt , welches an Ausdehnung zwischen beiden steht , und dass dieses Gebiet durch seine geographische Besonderheit klar und deutlich den Weg erkennen lässt, wie seine einzelnen Theile, einer nach dem anderen, von der chinesischen Raçe in ihrer allmäligen Ausbreitung in Besitz genommen worden waren ; dass ferner dieser Weg der einzig natürliche des Fortschritts, und von solcher Art ist wie ihn die einheimischen Schriftsteller nicht leicht dem Vordringen ihrer Vorväter hätten anweisen können, und dass die beschriebene Thätigkeit des YÜ vollkommen im Bereich der Wirkungs-