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0562 China : vol.1
China : vol.1 / Page 562 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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498 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 58—I5 o n. Chr.

dem Oberlauf dieses Flusses. Hier kommen wir nun in das Gebiet der Forschungen von FEDSCHENKO, wélcher das in einer Meereshöhe von 8 i oo Fuss zwischen den

Riesenketten des Alai und des Transalai gelegene Steppenthal, in dem der Surkhāb

seinen Oberlauf hat, besuchte 1) . Es bildet eine weite Mulde zwischen den beiden Gebirgen , und hat wie diese die Richtung WSW—ONO. FEDSCHENKO erreichte

es von Ferghana her über den 127000 Fuss hohen I s f a i r a m -Pass, fand aber darin eine Strasse , welche dem Surkhāb (hier Kizil-Su genannt) abwärts , und ebenso, nach Osten, der Steppenmulde aufwärts folgt. Da man annehmen darf, dass in einem von Alters her bewohnt gewesenen Gebirgsland die Hauptstrassen, welche über dasselbe hinwegführten, im Wesentlichen gleich geblieben sind, so können wir erwarten, die alte Sererstrasse unter denen zu finden, welche heutigen Tages im Osten von Kabādian nach Norden gehen. Die Hissār-Expedition und die Reisen des Havildar haben deren zwei ergeben. Die eine geht über K o lab und K h a w ā l i n g nach Karategin , die andere von K i l a- k Um ebendahin. Der Umstand, dass die letztere dort wo sie den Oxus verlässt, ein Engthal betritt, macht es, ebenso wie die historische Bedeutung, welche sie bei den Türkeneinfällen gehabt hat — vorausgesetzt dass die Identification von Rāslat und Darwāz (s. Anm. i auf vor. S.) richtig ist — wahrscheinlich, dass sie die alte Strasse ist, auf welcher die Agenten von MAËs zogen. Ihre nördliche Fortsetzung von Karategin aus aber ist offenbar die von FEDSCHENKO erkundete Strasse auf .dem Alai-Plateau.

Ein Hauptpunkt des Weges nächst Baktra st;rder Steinerne T h u r m (Xf tvoç

. Mehrere hervorragende Erklärer, darunter -RITTER, HUMBOLDT und LASSEN 2) , haben ihn in den Ruinen des Takt-i-Soleiman oder Salomo's Thron bei Osch in Ferghana (7 7 g. M. östlich von Khokan) u findén geglaubt, während Andere daran Anstoss nehmen, weil AMMIANUS MARCELLINUS von einem vicus spreche, und daher ein Ort, nicht aber ein isolirtes Bauwerk gemeint sein müsse. Schon HAGER hatte darauf hingewiesen, dass der Name Tashkenn »steinernes Schloss« bedeute, und folgerte daraus, dass PTOLEMAEUS den einheimrsèhen Namen dieser Stadt übersetzt habe. Aus demselben Umstand schliesst REINAUD, dass der alte Name des Steinernen Thur-mes Tashkent geheissen habe , meint aber , dass das Bauwerk nicht der heutigen Stadt dieses Namens entsprochen, sondern weiter östlich gelegen habe 3) . Diese Deutung schliesst natürlich die Identificirung des steinernen Thurmes mit Osch nicht aus 4 .

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I) S. den Aufsatz von Frau FEDSCHENKO über die Reisen ihres Gemahls in PETERMANN'S Mittheilungen 1874, p. tot, nebst der dazu gehörigen Karte.

  1. RITTER'S Asien V, p. 483. HUmBOLDT, Central-Asien, p. 103. LASSEN Ind. Alterth. II, P 534,III,p.1.

  2. REINAUD1q, relation des voyages faits par les Arabes et les Persans dans l'Inde et dans la Chine. Paris 1845. Disc. prél. p. cxix. — LASSEN (II, p. 540) und Andere haben REINAUD die Priorität der Identification von X Dt o, Itúppo; und ''ashkent zugeschrieben. Es ist übersehen worden, class HAGER sie schon 40 Jahre früher in seiner Numismatique chinoise p. 123 ausgesprochen, und in seinem Panthéon chinojs.. p. 73 ff. ihr ein ganzes Capitel gewidmet hatte.

  3. HALLERSTEIN hatte die Breite von Osch zu 400 19' bestimmt. FEDSCHENKO'S Karte zeigt sie in 400 35'. PTOLEMAEUS gibt die Breite des Steinthurmes zu 430 an. Da derselbe aber nicht nördlicher als ()sch gelegen haben kann, so erhält von diesem Gesichtspunkt die HUmBOLDT'sche Interpretation eine Stütze,