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0212 China : vol.1
China : vol.1 / Page 212 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I 5 8 V. CAPITEL. VERBREITUNG ABFLUSSLOSER UND LÖSSBEDECKTER GEBIETE.

der Löss sich fast über ganz Galizien und die Bukowina ausbreitet und mit Ausnahme der höheren Gebirge nur dort fehlt, wo er entweder hinweggewaschen oder von Alluvium bedeckt ist, und dass er die hohe Fruchtbarkeit des angebauten Landes ebenso bedingt als die Grasbedeckung der benachbarten Weideländer, ; endlich auch, dass er stellenweise von Flugsand ersetzt wird. Von den niederen Thälern fand ihn ZEUSCHNER am Tatra bis zur Seehöhe von 3000 Fuss. Doch soll er nach Ko1:zISTKA bis 4000 und 5000 Fuss ansteigen t .

Die Beobachtungen in U n gar n haben zahlreiche interessante Thatsachen zu Tage gefördert. Im W a a g t h a 1 beobachtete STUR den Löss so mächtig, dass er mit 15 Klaftern nicht durchsunken ist. Die Formation verbreitet sich über alle ' hügeligen und gebirgigen Theile des Landes. Ich beobachtete sie selbst in den Gebieten des Karpathensandsteins 2) vom D u k l a -Pass bis zur M a r m a r o s, theils sehr entwickelt, theils nur sporadisch wegen der vorgeschrittenen Abspülung ; ebenso um das ganze E p e r i e s- T o k a y e r-Gebirge herum. Sie erstreckt sich von dort nach Westen und Südwesten. STACHE hat den Löss des Gebietes von U n g h v á r und K a s z o n y einer genaueren Untersuchung unterzogen, und gefunden, dass die Formation das Rhyolithgebirge des letzteren Ortes umschliesst, und um den ersteren bis auf Höhen von i 500 und wahrscheinlich 2000 Fuss im Andesitgebirge verbreitet ist 3) . Derselbe hat die Umgebungen von W a i t z en sowie das Gebiet des B a k o n y er Waldes erforscht, und auch dort den Löss sehr entwickelt getroffen, besonders in letzterer Gegend. Bei Waitzen reicht er bis i 500 Ftgss Meereshöhe und bildet Wände von 6o bis 7o Fuss Höhe 4) . Zum Theil in derselben Gegend, und von ihr über Ofen nach Osten hin ist der Schauplatz der eingehenden Forschungen von C. PETERS. Der Löss liegt nach ihm in der Umgebung von Ofen überall, die hohen Berge ausgenommen. Er verbreitet sich von den Rändern des Donauthales in die fernen Nebenthäler hinein, bis zur Höhe von 847 Fuss. Seine Mächtigkeit ist gewöhnlich gegen 3o Fuss . Wie in Galizien, so wechselt

i) KoRZISTKA, die Hohe Tatra. Ergänzungsheft No. 12 zu PETERMANN'S Mitthlgn. Gotha 1864. S. 13.

  1. In meinem Bericht (Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. X, 1859, S. 463) habe ich den Löss nur beiläufig erwähnt, da er bei den Uebersichtsaufnahmen nicht zur Darstellung auf den Karten kam, indem es damals zunächst darauf ankam, die Reihenfolge der gebirgsbildenden Formationen festzustellen und auf der Karte niederzulegen.

  2. G. STACHE, die geologischen k erhatnisse der Gegend von Ung hvcír in Ungarn. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. XXI (1871), S. 422 und 429.

  3. STACHE . die geolog. Verhiiltnisse von L1laitzen in Ungarn. Ebendas. Bd. XVI (1866), S. 327, und spätere Arbeiten.

s) C. PETERS, Geologische Studien aus Ungarn. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstat VII (18$7) S. 331. Die ganze Serie der unter dem genannten Titel erschienenen Arbeiten enthält zahlreiche Notizen über den Löss. Unter den organischen Resten werden hervorgehoben : Pupa dolium, Helix hispida, Succinea, Clausilia, ferner, aus gleichaltrigen Tuffen, ein Geweih von Cervus capreolus. — Aus der Umgegend von Gran gibt PETERS eine Beschreibung, welche an die östliche Mongolei erinnert : '»Diese Lösslandschaft mit ihren vereinzelten Kalkpyramiden hat einen ganz eigenthiimlichen Charakter. Man steigt Rücken an, Gräben ab, 100 bis 300 Fuss, alles rundlich, alles langgestreckt, wie die Wogen eines von Südwest gegen Nordost bewegten Meeres, aus dem (lie Kalkfelsen als Riffe und Inselchen auftauchen. Hier und da eine Klafter tiefe Schrunde, leichter zu überspringen als zu umgehen. Ueberall Feld und dürre Weide«. (Ehend. Bd. X. S. 489'.