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0301 China : vol.1
China : vol.1 / Page 301 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEBIRGS-ANORDNUNG IN `VEST-TIBET.

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Vorschlag gebrachte Dreitheilung der ganzen Anschwellung hergestellt. Aber nur der Kwen-lun behält den Charakter einer Kette, während die beiden anderen Abtheilungen breite Anschwellungen sind, aus denen eine grössere Zahl paralleler Ketten hervortreten, und welche nur in Hinsicht auf das Alter der an der Zusammensetzung theilnehmenden Formationen und auf die geographische Stellung verschieden, aber durch die Richtung des Gebirgsstreichens einander eng verbunden sind. Die erste Abtheilung, auf welche für alle praktischen Zwecke der Name des nordwestlichen H i m â l a y a zu beschränken ist, theilte schon CUNNINGHAM in drei Haupt-Ketten, nämlich die Tran s- H i m â l a y a-Kette zwischen Setledj und Indus, die B a r a -1 â t s h a -Kette , welche Gnari - Khorsum , Rupshu , Zanskar , Ladäk und Dras von Spiti, Lahul, Kishtvar und Kashmir trennt, und die Pi r- P an d j a 1-Kette, welche das Scheidegebirge zwischen den letztgenannten vier Provinzen einerseits

und Kulu und Tshamba andererseits bilden würde. Es würde dazu noch das System der Vorketten bis zur indischen Ebene kommen. -

In- der zweiten Abtheilung der im Sinn des Himâlaya streichenden Ketten, welche das Plateau zwischen dem Indus und dem Südabfall des Kwen-lun begreift, ist mit einiger Willkür der Höhenzug, in welchem der Karakorum-Pass eingesenkt ist, ausersehen worden, um ihn als die culminirende Kette erscheinen zu lassen und als dann die westliche Fortsetzung der Wasserscheide des Indus, und zugleich der Grenze zwischen den schroffen, tief durchfurchten, nach Süden gerichteten Gehängen gegen die plateauartig sich ausbreitenden nördlichen Gegenden in dem mit einem dichten Gletschergewand umhüllten Zug des Muztagh gefunden wurde , ist dieses auch als die natürliche Fortsetzung des früher benannten und daher Priorität der Nomenclatur beanspruchenden Karakorum -Gebirges betrachtet worden. Dies scheint jedoch weder in der Anordnung der Oberflächenformen , noch im inneren Bau begründet. Die bewundernswürdigen Arbeiten von Colonel MONTGOMERIE, GODWIN-AUSTEN und Anderen haben den Verlauf der tief eingegrabenen Flussthäler zwischen dem Indus und dem Muztagh., sowie die Anordnung der Gebirge klargelegt. Das System der von NW nach SO gerichteten Längsthäler, sowie der schroffen, rechtwinklig dagegen gerichteten Querschluchten, und das parallele Streichen der durch letztere zerstückelten Gebirgszüge, ist dadurch zur Anschauung gebracht worden, und die soeben beschriebenen geologischen Verhältnisse beweisen, dass dieser Parallelismus der Formen eine tiefe Begründung in der inneren Structur hat. Wir werden daher genöthigt, anzunehmen, dass die Landschaften im Nordosten vom oberen Indus durch ein ausgezeichnetes Parallelsystem von Kettengebirgen charakterisirt sind, welches nur desshalb nicht überall in den äusseren Formen erkennbar ist, weil die mehrere tausend Fuss mächtigen subaërischen und See-Ablagerungen die Einsenkungen zwischen einzelnen Höhenzügen erfüllen und daher die Unebenheiten ausgleichen. Sie sind es, welche, besonders dort wo sie noch von der Erosion unberührt geblieben oder von ihr wenig afficirt worden sind, den Plateaucharakter schaffen. Denn die Plateau's von Tibet sind, soweit sich ihr .Bau überblicken lässt, nicht in der Gebirgsstructur begründet, welche im Gegen-