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0133 China : vol.1
China : vol.1 / Page 133 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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SEE–LÖSS. -41

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stehung her in deren Gebiet münden, der geschichtete Kern mehr zerstört sein als die seitlichen Theile. Dennoch ist er fast in jedem Lössbecken zu beobachten. Ich hatte die Seeschichten erst gesehen, ohne ihre Bedeutung zu kennen, und sie in irriger Auffassung als regenerirten Löss bezeichnet, indem ich sie nachträglichen Zusammenschwemmungen des Materials an niederen Stellen zuschrieb. Erst später gewahrte ich ihre richtige Bedeutung und habe sie dann noch vielfach beobachtet. Man kann sie als »See -Löss « im Gegensatz zum »Land -Löss « bezeichnen. Es lässt sich schon a priori erwarten, dass der Seelöss die durch Pflanzenwurzeln verursachten Eigenschaften, nämlich die Porosität und capillare Verticalstructur , nicht besitzen wird. In der That fehlen sie ihm, mit Ausnahme derjenigen Stellen, wo der Pflanzenwuchs der Gegenwart sich Canälchen gebildet hat ; und dann ist es oft schwer, die beiden Arten des Löss von einander zu unterscheiden. Der See-Löss besitzt aber stets eine Schichtung, die von der bankförmigen Absonderung des Land-Löss ganz verschieden ist, und eine weisslichgelbe Farbe. Wegen des Mangels an Capillarität lässt er das Wasser schwer durch. Daher fliesst dieses auf ihm in Bächen und bleibt in Seen darauf ;stehen. Stets ist er stark salzig, und das Wasser in seinem Bereich ist untrinkbar. Wo er in Wänden über der Thalsohle ansteht, ist er mit Salzausblühungen bedeckt, obgleich im Lauf der Zeit eine bedeutende Auslaugung stattgefunden haben muss. Solche Stellen werde ich später besonders aus dem südlichen Shansi näher zu beschreiben haben. Gewöhnlich aber sind seine oberen Theile fortgeführt, indem die tiefsten Stellen der Lössmulden sich dort befinden wo früher der Salzsee sich ausbreitete. Dann besteht aber noch die Thalsohle aus See-Löss. Sie ist für den Ackerbau untauglich , und manchmal ein weites, unbewohntes Salzfeld. An solchen Orten (und sie sind sehr zahlreich', wird häufig ein unreines Kochsalz , oder Natron , oder Soda aus dem Boden gewonnen. Sehr lehrreich sind diejenigen Orte, wo in früherer Zeit, in Folge einer temporären Einschränkung der Seefläche, Landlöss auf den Seelöss der vom Wasser verlassenen Zone zu liegen kam. Mit grosser Deutlichkeit ist dieses Verhältniss in dem Thal des Wéi-Flusses in Shensi, oberhalb und unterhalb S i -ngan - f u , zu beobachten, welches überhaupt an instructiven Aufschlüssen für die Kenntniss des See-Löss

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Fig. 9. Ueberlagerung des See-Löss durch Land-Löss im Thal des Wéi-Flusses in Shensi.

I. See-Löss. 2. Land-Löss. 3. Alluvium des Wéi. -- 4. Stelle des Ursprungs sehr wasserreicher
Quellen. — 5. Terrasse, auf welcher viele Städte, wie Si-ngan-fu, Hwa-tshóu u. a. stehen.

reich ist. Der See, welcher sich einst hier ausbreitete, hatte einen bedeutenden Umfang, und reichte an das steile Granitgebirge des heiligen Hwa - s h a n heran. Der

v. Richthofen, China I.   6