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0214 China : vol.1
China : vol.1 / Page 214 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Ibo V. CAPITEL. VERBREITUNG ABFLUSSLOSER UND LÖSSBEDECKTER GEBIETE.

Wände steigen unmittelbar zu 40o Fuss über dem Fluss an und bestehen grösstentheils aus Löss 1

Der Balkan scheint hier der Verbreitung des Löss eine Schranke zu setzen. Denn südlich von demselben in der Gegend von Sofia und Nisch hat HOCHSTETTER die Bodenart, wie es scheint, nicht beobachtet2) . Wo die östliche Grenze seiner Verbreitung ist, lässt sich noch nicht angeben, da die Beobachtungen in der östlichen Walachei, in der Moldau und dem südlichen Russland noch keine sicheren Schlüsse in dieser Beziehung gestatten.

Die Ausdehnung des europäischen Lössgebietes lässt sich hiernach annähernd construiren. Die w e s t l i c h e Grenze liegt in Frankreich und durchzieht dasselbe in einer wahrscheinlich von Südwest nach Nordost verlaufenden, noch nicht genau bestimmbaren Linie. Die südliche folgt dem Nordfuss der Alpen von der Schweiz bis nach Wien, wendet sich dann südlich, überschreitet die Drau und die Sau, und zieht wahrscheinlich in dieser Richtung bis in die Gegend von Karlstadt. Dånn setzt sie in einer nicht genauer bestimmbaren Linie im Süden der Sau und Donau nach Osten fort, bis sie den Balkan erreicht, dem sie wahrscheinlich bis zum Schwarzen Meer folgt. Wenn auch hier und da der Löss in die Vorberge der Alpen eindringt, und wenn er auch am Ostrand derselben vielfach nach Westen eingreifen und sich zwischen den Hügellandschaften im Süden der Sau ausdehnen mag, so fehlt er doch dem eigentlichen Alpengebiet, und am Südrand desselben ist ebenso wenig wie in Istrien und Dalmatien je eine Spur von Löss gefunden worden.

Die N o fd g r en z e des Lössgebietes lässt SUESS mit der Südgrenze der Verbreitung der nordischen Blöcke zusammenfallen, indem sie in Belgien, wo der Löss bei Laeken unweit Brüssel noch 30o Fuss hoch liegt , beginne und dann ostwärts um den Harz herum durch das nördliche Sachsen und Schlesien bis gegen Krakau ziehe :;) . Allein seitdem haben FALLOU in Sachsen , sowie FOETTERLE , STUR und WQLFF in Galizien, nachgewiesen, dass der Löss auf den nordischen Blöcken lagert, und in letzterem Lande ist er weithin durch die Ebene bis zur russischen Grenze aufgefunden , mit der er jedenfalls sein Ende noch nicht erreicht. Auch in Nord-Deutschland weisen Einige ihm eine Verbreitung bis weit über die von SUESS zugeschriebenen Grenzen hinaus zu 4 .

Zugleich mit der Feststellung der Verbreitung des Löss wurden seine o r g an i s c h en Eins c h l ü s s e studirt. Bei weitem die wichtigsten Untersuchungen darüber machte AL. BRAUN , welchem sich bei seinem Aufenthalt in Carlsruhe reiche Gelegenheit dazu bot. Im Jahr 1842 legte derselbe der Naturforscherversammlung in Mainz dic Resultate seiner Arbeiten in einer classischen Abhandlung vor, welche bis jetzt die wichtigste Quelle für die Kenntniss des oberrheinischen Löss geblieben

I) FOETTERLE , Geologische Verhùltnissgi in L'ulgarien. Verhdlgen. d. k. k. geolog. Reichsanstalt, 1869, S. 187 ff.

  1. F. v. HOCHSTETTER, die geologischen Verhältnisse der europäischen Türkei. Wien 1870.

  2. SUESS, Ueber den Löss. Wien 1866. Nach dem Auszug im Jahrlb. f. Min. 1867 p. 119.

  3. Z. B. y. BENNIGSEN-FC►RDER in Zeitschr. (1. deutsch. geolog. Gesellsch. VIII (1856). S. 312.