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0583 China : vol.1
China : vol.1 / Page 583 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BUDDHISTISCHE PILGERFAHRTEN : SUNG-YUN.

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und zwei Papageien als Geschenke überbrachte : und als er dies im Jahr _[óó wiederholte, erhielt er vorn Kaiser einen Ehrentitel. Dass auch ein gelehrter Verkehr stattfand , wird durch den Umstand angedeutet , dass um das Jahr 440 die Chinesen aus Indien eine Methode zur richtigen Berechnung der Verfinsterungen von Sonne und Mond erhalten haben sollen t, . Zwischen 500 und 504 kam abermals eine Gesandtschaft aus Indien , die ein Gefäss aus Lapis , Lazuli brachte 2 Einige Jahre später (5 i 8) beauftragte der Kaiser die Samaneer FIWI I-SENG und SUNG-YUN, auszuziehen , um buddhistische Bücher nach China zu bringen. Sie gingen über das Pamir- Gebirge nach Udyāiuz im nordwestlichen Indien, einen der heiligen Plätze des Buddhismus, besuchten dann noch das jetzige Peshawar und kehrten mit 172 Werken zurück 3) . Erst mehr als ein Jahrhundert später erfolgte die wichtigste

I) GAUBIL, observations II, p. 47, 131. DE GUIGNES (Commerce et liaisons p. 352) zieht daraus den voreiligen Schluss, dass damals Inder überall in China verkehrt hätten.

  1. STAN. JULIEN (nach MA-TWAN-LIN) in Journ. As. Ser. IV. vol. X. (1847) p. 99 ff.

  2. C. F. NEUMANN hat das Verdienst , diese Reise in seinem Aufsatz : Pilgerfahrten buddhistischer

Priester von China nach Indien (in ILLGEN's Zeitschr. f. histor. Theologie. Bd. III, 1833, p. 114 ff.) durch eine annotirte Lebersetzung zugänglich gemacht zu haben. Wenn seine geographischen Identificirungen unbrauchbar sind, so lässt sich dies zum Theil mit der damals mangelhaften Kenntniss der durchreisten Gegenden entschuldigen. Ich habe im Folgenden eine richtigere Erklärung einiger Namen der von dem Reiseweg berührten Ortschaften versucht. Die beiden Pilger verliessen Lb-yang im Jahr 518 und erreichten nach 4o Tagen die Grenze des Reiches der WÉI in dem Gebirge Shi-ling-span , in dem sie den Niau-shu-span des Shu-king (s. oben S. 309) wieder zu erkennen glauben. Darauf kamen sie in das Gebiet des kriegerischen Nomadenvolkes der Tuku-hwen. Die nächsten Stationen sind : 3500 li nach Shen-shen ; 1640 li von dort nach Tso-mo (welches das alte Tsié-nzo, s. oben S. 461 Anm., sein soll) ; 1275 li nach zwei Orten Mo und Han-nzo, wo ein grosser Buddhatempel stand ; 900 li nach Yii-tiën. Die Entfernungsangaben weichen von den früheren ab, da sie wahrscheinlich auf Schätzung während einer einzelnen Reise beruhen. Von Shenshen nach Yü-tiën beträgt hier der Abstand 3815 li, während er in der Zeit der HAN (s. oben S. 461) zu 3570 berechnet wurde. Die Namen ihIo und Han-mo kommen anderwärts nicht vor. Die Lage der damit bezeichneten Plätze im Verhältniss zu Yii-tii n entspricht derjenigen des Ortes Ni-jang, den HSÜÉN-TSANG (s. U. S. 545) als die Ostgrenze des Reiches Yü-tiën angibt. — Von letzterem Land kam man nach 7shu-kiu po, einem wohlbekannten Reich , das (nach DE GUIGNES , hist. gén. des Hurzs I, p. LXXXVII) 900 li südlich von Kashgar lag und aus den vier Reichen der HAN-Dynastie : Hsi yé, Pu-li, Inai und Te-yo entstanden war. Fünf Tage reiste man hindurch ; dann erreichte man das sehr hoch zwischen Gebirgen gelegene Reich Han pan-to, offenbar das Khopan-to oder Han-to der TANG-Dynastie (s. KLAPROTH Magasin As. p. 95) und das Khiapwan-to von HSÜENTSANG, das bereits CUNNINGHAM mit Sirikul identificirt hat , wo die alte Feste Taschkurghān (n. YULE, yourn. R. As. Soc. 1873) bis vor Kurzem der letzte Platz der Tadjiks im Osten des Imaus war. -- Die nächste Station wird Po-meng genannt und lag offenbar unmittelbar östlich vor dem Pamir-Pass. Denn es heisst, dass es dort sehr kalt war und man drei Tage lang nicht über den Berg kommen konnte. In den Bergen sei ein See, den ein Drache bewohne, also wol der Kara-kul. — Von dort aus zog man vier Tage hindurch langsam über die Höhen dès Tsung-ling. Die Gewässer begannen nach Westen zu fliessen. Durch eine Strecke von J000 li vorn Pass war der Weg sehr beschwerlich und wegen der räuberischen Bevölkerung gefährlich. — Man erreichte (wahrscheinlich innerhalb dieser Strecke) zunächst das Reich Po-ho (worin NEUMANN Bokhara sieht , das HsUÉN-TSANG Pu-ho nannte) . Es zeichnete sich durch hohe Berge und tiefe Thäler aus. Die Bewohner lebten wegen Wind und Kälte häufig in Höhlen, und an der Südseite erhob sich ein hohes Schneegebirge. Es dürfte hierin entweder IVakhan zu suchen sein, oder das

Poliho von HSUÉN-TSANG, aber nicht dessen Po-ho oder Po-ho-lo, welches Balkh ist, da die Angabe von hohen Gebirgen und tiefen Thälern auf dieses nicht anwendbar ist. — Nach dem Abstieg kam man in

  • das fruchtbare Land der Yeta. Dies wird als ein mächtiges Volk beschrieben, dem 4o Königreiche unterthänig (d. h. tributpflichtig) seien. Oestlich erstrecke sich seine Macht bis Khotan, im Westen bis nach Persien. Die Bewohner waren Nomaden und weideten ihre Heerden im Sommer in den Hochgebirgen, im Winter in den Thälern. Selbst der König wohnte in einem Filzzelt. Sie kleideten sich in Haarstoffe,

lab hatten keine Buchstaben , keine Kenntnisse und rauhe Sitten. Sie glaubten nicht an die Lehren des

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