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0512 China : vol.1
China : vol.1 / Page 512 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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448 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 2 12 v. Chr.-58 n. Chr.

westen wanderten ; wie sie dem Nordfuss des Tiën-shan entlang nach Ili und dem Balkhash-See zogen , das dort angesessene Reitervolk der Sz' besiegten und zu weiterer Wanderung nach dem Yaxartes hin veranlassten , sich selbst aber in den erstgenannten Gegenden festsetzten ; wie die Usun , deren früherer König von den Yuë-tshī bei ihrem Abzug ermordet worden war , und deren neuer Fürst inzwischen herangewachsen und mit den Hiungnu verbündet war , einen Rachezug gegen ihre früheren Nachbarn beschlossen , daher im Jahr 145 ebenfalls ihre alten Sitze verliessen , den Yuë- tshī nachzogen , dieselben besiegten und sie zwangen, weiter zu ziehen ; wie ,:diese in ihrem Vordringen nach dem Yaxartes abermals auf das Volk der Sz' stiessen, und letzteres, den westlichen Hindukush überschreitend, das Land Ki 'in 1) unit einen Theil von Arachosien in Besitz nahm 2) ; wie endlich die Yué-tshī, nachdem sie kurze Zeit am Yaxartes verweilt hatten, um das Jahr i 28 3) nach dem Oxus vordrangen , hier das Reich der G e t e n oder I n d o s k y t h en stifteten , das sich durch Jahrhunderte erhalten hat , dann zum dritten Mal den Sz' folgten und ihre Herrschaft bis über das Pendjāb in Indien ausdehnten 4) . Die Usun setzten sich zunächst am Balkhash-See , Ili und Issyk-kul fest. Später zog ein Theil von ihnen nach Norden und wurde dem Gesichtskreis entrückt. Die übrigen wurden im Anfang des 4ten Jahrhunderts von einem anderen Volk Mittelasiens, den Siën pi , theils in die Kirgisensteppe , theils nach dem Oxus gedrängt, wo sie im fiten Jahrhundert den Tukiu unterlagen und als Volk verschwinden 5) .

Entdeckung der Länder am Oxus und Yaxartes durch TSHANGKIEN (um i 28 v. Chr.) — Als HSIA-WU-TI (14o bis 86) , der glücklichste der HAN-Kaiser , zur Regierung kam , begannen die Hiungnu , die sich seit i 6o ruhig verhalten hatten , abermals Einfälle in das Reich'. Ein einsichtsvoller und kräftiger Regent, beschloss er, ihre Macht zu brechen und die Carawanenwege durch das von ihnen beherrschte Land für sich zu öffnen. Die Hiungnu hatten sich durch räuberische Einfälle eine Schreckensherrschaft über die Völker des Tarym-Beckens ge-

(Beschreibung der Westländer) der zweiten TsIN-Dynastie (936-946) Aufschluss. Es wird darin berichtet, dass westlich von S h a- t s h ó u in der Wüste Hu-liu die Tshung yun ihren Lagerplatz hatten-,muthige und verwegene Leute, welche man für 'die Nachkommen der Kleinen Yué-tshī halte.

  1. Das Kipin der Chinesen entspricht, wie RÉMUSAT nachwies und seitdem allgemein angenommen worden ist, dem späteren K o p h e n e , d. i. dem Land von K a b u 1. S darüber die gründlichen Untersuchungen von General CUNNINGHAM (ancient geography of India, London 1871).

  2. Ein Theil der Sz' (auch Ssu, Sse, Sa u. s. w. geschrieben, wie das gleiche Wort auf S.443, Anm. 2) jedoch behielt seine Wohnsitze. Denn von den Bewohnern der beiden Reiche Hiu-siun (dem jetzigen Khanat Khokan, s. unten S. 450, Anm. 2.) und Kwan-to (welches nordöstlich vom vorigen im Gebirge gelegen zu haben scheint), wird in den HAN-Annalen gesagt, dass sie Nachkommen der von den Usun vertriebenen Sz' seien (DE GUIGNES, hist. des Huns Vol. I, Thl. II, p. LXXXIII) . Um aber von den Usun vertrieben zu werden, mussten sie, als die Yué-tshī nach Süden vorüberzogen, zurückgeblieben sein.

  3. Gewöhnlich wird 126 angenommen. Für die Begründung der Zahl 128 s. die nächsten Seiten,.

  4. Die Geschichte der Indoskythen ist ausführlich behandelt bei LASSEN II, S. 366-412.

  5. Diese Ereignisse sind umständlich behandelt bei DE GUIGNES, Recherches sur les Rois Grecs de la Bactriane etc. , Mér. de l'Acad. R. des Inscr. et B. L. vol. XXV, und, zum Theil , in dem Werk von VIVIEN DE ST. MARTIN, Les Huns blancs ou Ephthalites p. 2S7 ff. — Die Stellen bei MA-TWAN-LIN, welche sich auf die Yué-tshī, die Usun und die Sz' beziehen, s. b. AB. RÉMUSAT in Nouv. mélanges I, p. 220 ff. — Nach Mittheilung von Ilerrn RADLOFF nennen sich noch die jetzigen Anwohner des Issyk-kul z. Th. Üsün.