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0591 China : vol.1
China : vol.1 / Page 591 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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COSMAS INDICOPLEUSTES.

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emporien gab , von denen man A1oc , Gewürznelken , Sandelholz und andere Erzeugnisse des ostindischen Archipels importirte. Die oben ,S. 52 1 ) angeführten Nach-

richten aus chinesischen Quellen erhalten dadurch eine vollkommene Bestätigung. Für China wendet COSMAS stets den Namen Tzinitza 1) an , den er wahrscheinlich in den persischen Häfen kennen gelernt hatte ; und da er alle seine Kunde ausschliesslich an Seehäfen eingezogén hatte , so liegt auch hierin wieder ein Beweis für die Entstehung des Namens durch den Verkehr zur See. Ueber die Lage des Landes ist er sehr unvollkommen unterrichtet. Aber er kommt doch zu dem Schluss , dass , da man erst weit nach Osten segeln und dann ganz nach links umbiegen müsse um dasselbe zu erreichen , mithin zwei Seiten eines Dreiecks zu beschreiben gezwungen sei , die dritte Seite, welche durch eine directe Linie von Tzinitza, über Land nach Persien dargestellt werde , kürzer sein müsse ; desshalb seien, wie er meint, so grosse Mengen von Seide in Persien zu treffen.

Ueberblicken wir noch einmal in Kürze , was wir über den Seeverkehr nach China bis zum Jahr 600 wissen , so vertheilen sich die hier zusammengestellten dürftigen Nachrichten auf eine so lange Zeitperiode, dass wir nicht berechtigt sind, einen ununterbrochenen Schifffahrtsverkehr zwischen den fernsten Punkten von Südlind Ost-Asien anzunehmen. Wie derselbe sich aus einer kettenartigen Aneinanderreihung des Verkehrs zwischen den Hafenplätzen einzelner Länder entwickelt hatte, indem die unternehmenderen Völker den durch die directere Zurücklegung grösserer Strecken gebotenen Gewinn ausbeuteten und ihre Fahrten weiter und weiter ausdehnten , so mag auch die fortgeschrittene Schifffahrt von Zeit zu Zeit in den unvollkommeneren Zustand zurückgesunken sein. Es erstanden allmälig eine Anzahl von Emporien , unter denen bald das eine , bald das andere in den ersten Rang kam. An diesen Orten hatte man einen weiten Gesichtskreis ; aber es fehlte in Persien ebenso wie in Indien und in China an Männern , welche ein Interesse gehabt hätten, die geographischen Nachrichten zu sammeln und zu verarbeiten ; und wenn wir die beiden Errungenschaften der Kenntniss , dass Asien im Osten von einem Meer begrenzt werde , und dass man von demselben Land Tzinitza, das man zu See erreichte , Seide auf dem Landweg nach Persien bringe, ausnehmen , so war man über den Standpunkt des PTOLEMAEUS nicht hinausgekommen. Insbesondere fehlte , dem Geist der Zeit entsprechend , seine wissenschaftliche Auffassung, und keinem unter den Wenigen, die ihn kannten, fiel es ein, seine Längen und Breiten zu bezweifeln , oder zu verbessern und damit das geographische Bild zu vervollkommen.

(P. 337) spricht er über Taprobane (Ceylon) und seinen Handel : »Von ganz Indien, Persien und Aethiopien kommen viele Schiffe zu dieser Insel, da sie in der Mitte von allen gelegen ist, und ebenso gehen sie von ihr aus. Von den entfernteren Gegenden , nämlich Tzinitza und anderen Emporien, erhält sie im Weg des Handels Seide, Aloë, Gewürznelken, Tzandana (d. i., nach YULE p. CLXXVII, das sanskritische Tshandana, Sandelholz) und andere Waaren jener Gegenden ; und sie sendet dieselben nach 'den diesseitigen Ländern , nämlich Ma/j, wo der Pfeffer wächst , Kalliana , wo gutes Erz gewonnen wird und Sesam-Holz und Kleidungsstoffe ; denn auch dies ist ein grosser Handelsplatz«.

z) Offenbar eine Corruption von Tzinistan , und daher von Tshinaslana. Tzinliza und andere bei COSMAS vorkommende Varianten sind als Fehler der Abschreiber zu betrachten.

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