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0429 China : vol.1
China : vol.1 / Page 429 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE NEUN TING.

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erwiesen, dass sich Karten der neun Provinzen auf ihnen befanden 1) , da dies aus der ältesten Erwähnung der Urnen (605 v. Chr.) nicht mit Sicherheit hervorgehe.

Doch ist es schwer, von den im Uebrigen vereinigten Zeugnissen eins zu verwerfen, wenn man das andere annimmt. Auch bieten sich für dieRichtigkeit beider, neben der Thatsache dass sie überhaupt vorhanden sind, • eine Reihe von Wahrscheinlichkeitsgründen, die ich nun betrachten will.

Die Gefässe werden unter dem Namen »die neun ting« vorgeführt. Unter Ting versteht man eine Art Urnen mit drei Füssen und zwei Ohren , welche zu den ältesten Formen chinesischer Bronzegeräthe gehören. Diese Industrie reicht in China in sehr frühe Zeit zurück , und die aus ihr hervorgegangenen Gegenstände sind, nächst den schriftlichen Aufzeichnungen, die kostbarsten Reliquien des hohen Alterthums. Sie blühte insbesondere während zweier Perioden , nämlich in den ersten Jahrhunderten der SHANG - und unter den ersten Kaisern der TSHÓU-Dynastie (1 766 bis 1496 und I I oo bis 90o v. Chr.) , soweit man die auf vielen derselben befindlichen Inschriften zu entziffern vermocht hat. Die Gegenstände sind ausschliesslich Gefässe, niemals thierische oder menschliche Nachbildungen für sich allein. Doch sind phantastische Anklänge an die menschliche Gesichtsbildung und an Thiergestalten in der Ornamentik deutlich zu erkennen , wenn auch ein grosser Theil der letzteren aus Liniencombinationen hervorgeht. Die erstere Art der Verzierung herrscht neben der zweiten in den SHANG-Vasen , während in denjenigen

Fig. 24. Ting-Urne aus der SHANG-Dynastie.

Fig. 25. Tsun-Gefäss aus der SHANG-Dynastie.

der TSHÓU-Dynastie die letztere Form bedeutend vorwaltet. In den beistehenden Figuren sind einige in meinem Besitz befindliche Vasen aus beiden Perioden abge-

I) LEGGE a. a. O.

v. Richthofen, China I.

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