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0587 China : vol.1
China : vol.1 / Page 587 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE NACHFOLGER VON PTOLEMAEUS.

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politischer Beziehungen hatten. griindete sich nicht sowol auf den Handel, als auf den Aufschwung. welchen die buddhistische Religion in Ceylon. dem SN'-ts. -kwo der Chinesen I' gefunden hatte. Sie bewunderten die schönen Tempel und die religiöse Devotion der Singhalesen , ahmten deren Klöster nach und führten von ihnen Reliquien , heilige Schriften , und insbesondere Buddha- Statuen . die nirgends so gut gemacht wurden . nach China. Von Producten der Insel bezogen sic nur Baumwollenzeuge , Goldornamente und Edelsteine 2) . Aus ihrem eigenen Land importirten sie für die Westländer : Seide , blaues Porzellan , emaillirte Gefässe, Kupfergeld und Lautensaiten. Doch gab es , wie die Annalen der SUI -Dynastie berichten , in Ceylon auch Waarenlager von Aloë -Holz , Sandelholz, Elfenbein, Kampfer, Areca-Nüssen, Bohnen, Sesamum, Kokosnüssen, Pfeffer, Zuckerrohr, Myrrhen , Weihrauch , Oel und verschiedenen Drogen. Die meisten dieser Güter stammten von den hinterindischen Inseln, und wurden wahrscheinlich von den Chinesen eingeführt.

Beziehungen der Westvölker zu China. — Eine ähnliche Verengerung des Gesichtskreises wie bei den Chinesen vollzog sich im Westen. Die Bilder, welche römische und griechische Schriftsteller bis PTOLEMAEUS von Land und Volk der Scrcs und Sinai entworfen hatten, erhielten sich fort, und die Ereignisse, welche in den Ländern vom Pamirgebirge bis nach China während der nächsten Jahrhunderte die Verhältnisse mehrfach umgestalteten , änderten nur wenig die erstarrenden und verbleichenden Züge. Der erste Schriftsteller, welcher nach PTOLEMAEUS über die Serer schrieb , der Grieche PAUSANIAS, scheint dessen Werk noch kaum gekannt zu haben; denn er beschreibt Scria als eine Insel im erythräischen Meer, die, ähnlich wie das ägyptische Delta vom Nil, von dem Fluss Ser gebildet werde die Bewohner, obgleich von Anderen für eine Mischung von Indern und Skythen gehalten, erklärt er für Aethiopier. So werthvoll die Schriften des PAUSANIAS für die Kenntniss des alten Griechenlands sind, stehen seine Vorstellungen vom Serer-land nicht auf der Höhe seiner Zeit 3 . Indem ich eine Uebersicht derjenigen Schriftsteller der nächsten Jahrhunderte , welche sich in ihren Compilationen hinsichtlich

der Kunde von Ost-Asien ausschliesslich auf die römischen Geographen stützten, einem späteren Abschnitt über die Entwickelung der Kosmographie und Kartographie im Mittelalter vorbehalte , erwähne ich hier nur diejenigen, welche aus PTOLEMAEUS schöpften. Als solche sind hauptsächlich MARCIANUS von Hera c l e a und AMMIANUS MARCELLINUS zu nennen, welche der Mitte und dem Ende des vierten Jahrhunderts angehören. Sie vermochten den Darstellungen ihres Vorgängers nichts Neues hinzuzufügen. Ersterer schrieb einen Periplus maris exteri. Auch für

i) Nach PAUTHIER (a. a. O.) ist dieser Name, welcher »das Land der Löwen« bedeutet, eine Lebersetzung von Sinhala, wie die Eingebornen ihr Land nannten.

  1. Nach PAUTHIER, antiquité de l'hist. et de la civil. chinoises (7ourn. As. Ser. VI, vol. XI, Avril, May) wurde unter der SUNG-Dynastie (420-477) auch Papier von Ceylon importirt. Die Chinesen kannten dasselbe damals schon seit mehr als 6 Jahrhunderten.

  2. S. auch oben S. 512 Anm. i über die Folgerungen aus PAUSANIAS Beschreibung von Serica und seiner Kenntniss vom Ursprung der Seide.