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0357 China : vol.1
China : vol.1 / Page 357 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE GEBIRGE DES YÜ–KUNG.

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sphäre eines einzelnen Mannes und hochgestellten Beamten liegt — dann würden wir neben den bereits angeführten Belägen einen indirecten Beweis von nicht geringem Werth für die Glaubwürdigkeit des Yü-kung, und damit auch für die relative Bedeutung anderer Documente des Alterthums erhalten , und in der Perspective, welche das Buch uns in die Geschichte ferner Vorzeit öffnen würde, einen Schlüssel für die Ueberlieferungen über die Kaiser vor YAU besitzen. Im grauen Nebel einer Zeit, aus der keine Aufzeichnungen zu uns gekommen sind , würden sie als die Gestalten einiger der grossen Männer dastehen, welche das Land allmälig in Besitz nahmen , bald durch kriegerische Thaten , bald durch die friedlichen Maassregeln innerer Organisation und der Hebung der Cultur; und wir würden in ihnen die Heroen erblicken, welche den Grund zu der späteren Macht der chinesischen Nation gelegt haben.

Die neun Gebirge.

( Yii-kung, Thl . II. § i-4).

Der Yü-kung behandelt , wie ich oben (S. 2771 erwähnte , in seinem ersten Theil die specielle politische und statistische Geographie der neun Provinzen, während erst der zweite die allgemeine Geographie enthält , und der Schlusssatz das gibt, was wir jetzt als Einleitung voranschicken würden. Der allgemeine Theil, den

åi   ich hier zuerst betrachte, beschreibt die Gebirge und Flüsse des Reiches, und ver-

' i   folgt ihren Lauf weit über die Grenzen des letzteren hinaus. In mehreren der ersten

Bücher des Shu-king finden wir, ebenso wie im Yü-kung, die Bezeichnung »die neun Berge« (Kiu span) und » die neun Ströme« (Knt tshwan) . Da nun der Yükung im Einzelnen von einer viel grösseren Anzahl von Bergen und Flüssen han-

b      delt, so haben die Commentatoren dies für bildliche Ausdrücke gehalten , welche
nur im Allgemeinen » die Berge und die Flüsse der neun Provinzen« bezeichnen

sollen t ì . Diese Erklärungsweise stimmt nicht mit der Präcision des im Yü-kung gebrauchten Stiles. Auch werden in der That in der allgemeinen Geographie neun Hauptströme mad ebenso neun Gebirge beschrieben. Die Zahl neun kommt überhaupt häufig vor. Sie findet sich z. B., ausser bei Bergen, Flüssen und Provinzen, auch für die Sümpfe angewendet ; der Hwang-ho theilt sich in neun Arme : die Kiu-ho oder neun Ströme, und der Yang-tsze fliesst in der Ebene von Hu-kwang an den Kiu-kiang oder neun Flüssen vorüber. In jedem einzelnen dieser Fälle sind aus der Gesammtmenge der Flüsse , Berge u. s. w. so viele ausgesucht worden, dass gerade die beliebte Zahl neun herauskam.

i) Dr. LEGGE schliesst sich dieser Erklärung an , und übersetzt den Ausdruck h in-tshwan einmal mit » the streams throughout the nine provinces (Shoo-king , Theil II, Buch IV, par. i) , ein anderes Mal mit »the streams ( Yii-kung, II. 14). Ln beiden Fällen würde (lie Wiedergabe durch »die neun Ströme« richtiger sein. Analog ist der Ausdruck h iu shan übersetzt. Li Beziehung darauf sagt LEGGE : » He surveyed the mountains of the nine provinces. So we must interpret Kiu-shan. Twenty seven mountains are specified; it is impossible that the mention of them should be preceded by a statement that Yu only

dealt with nine mountains«.