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0038 China : vol.1
China : vol.1 / Page 38 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XXXII

UEBERSICHT DER REISEN DES VERFASSERS IN CHINA.

ebenso unbekannt wäre, hätte sich Gleiches kaum für den zehnten Theil des Areals in derselben Zeit erreichen lassen. Es zeigte sich , dass der Gesammtbau von China in weit einfacheren und leichter verständlichen Zügen angeordnet ist. Ausser den wissenschaftlichen hatte ich praktische Aufgaben zu lösen. Die Untersuchung des Vorkommens und der Verbreitung der Steinkohle stand in dieser Beziehung obenan , und ich hatte das Glück, einen so grossen Reichthum an diesem hochwichtigen mineralischen Product zu finden , dass China darin vielleicht die Vereinigten Staaten überragt. Auch anderen Erzeugnissen des Bodens wandte ich meine Aufmerksamkeit zu , und bald wurden ich durch die Tragweite gefesselt, in welcher sich die hervorragendsten nationalökonomischen Fragen der Betrach-

tung darbieten.

Ich kehre nach dieser Abschweifung zu der Darstellung meiner Reisen zurück.

Fahrt nach Peking. — Wenige Tage nach meiner Ankunft verliess ich Shanghai , um zuerst in Peking den Versuch zu machen , die chinesische Regierung für meinen Plan zu interessiren und diejenigen Pässe oder Empfehlungen von ihr zu erlangen , welche für die Ausführung von Reisen im Land nothwendig sein möchten. Auch hoffte ich dort hinreichende Information zu erhalten, um wenigstens vorläufig einen allgemeineren Reiseplan zu entwerfen. Am 29sten September 1868 erreichte ich mit Herrn BROWNE die Hauptstadt und blieb dort in dem gastlichen Haus seiner Familie bis zum 13. October. Ich überzeugte mich bald , dass ein Interesse für geologische Aufnahmen , und selbst für deren praktische Gesichtspunkte , bei den maassgebenden Stellen nicht im geringsten existire , erhielt aber durch gütige Vermittelung des norddeutschen Gesandten einen Pass, welcher von der Behörde des Tsungli-yamen ausgestellt war und auf ein Jahr Giltigkeit hatte. Gereiste Europäer fand ich nicht. Doch bot sich in dem Besuch der Kohlenfelder ein Gesichtspunkt, der mir sofort bestimmte Ziele zuwies ; denn sie versprachen auf alle Fälle geologische Ausbeute, und da jeder Theil des Landes in gleicher Weise der Erforschung bedurfte, so lag in der Verbindung wissenschaftlicher und praktischer Zwecke die Aussicht auf den vielseitigsten Erfolg. PUMPELLY hatte sich einige Jahre zuvor der ausserordentlich verdienstlichen Arbeit unterzogen , aus chinesischen Werken diejenigen Orte zusammenzustellen, wo die Einheimischen das Vorkommen von Steinkohle, verschiedenen Erzen und sonstigen nutzbaren Materialien angeben. Dadurch sowohl, als durch die Information , welche die Fremden in China über das Vorhandensein der ersteren in einzelnen Provinzen erlangt hatten , waren Anhaltspunkte für mich gegeben. Ich fasste den Plan, zunächst die Landschaften am unteren Yaug-tszé und die Küstenprovinzen zu bereisen, theils wegen ihrer leichteren Zugänglichkeit, und theils wegen der Möglichkeit, dass die dortigen Kohlenlager zum Nutzen der Fremden verwerthet werden könnten. Ich ging daher nach Shang-hai zurück , führte jedoch schon auf dem Weg dorthin , bei Tshi fu, einen kleinen geologischen Ausflug nach T e n g- t s h ó u- f u aus, welcher nicht nur ausserordentlich genussreich war, sondern auch interessante Aufschlüsse bot ; er nahm die Zeit vom 24sten bis 28sten October in Anspruch.

Erste geologische Reise (Tshekiang, Kiangsu) . — Am isten November war ich in S h a n g - h a i. Zunächst beschloss ich eine kleinere Excursion zu Wasser auszuführen , um durch diese bequemste und leichteste aller Reisemethoden das chinesische Wesen und die Rudimente der Sprache kennen zu lernen. Ich besuchte die leicht zugängliche Umgegend von N i n g - p o und unternahm eine Kreuzfahrt in dem Archipel der T s h u s h a n -Inseln , für welche mir der kais. Zollcommissar Herr BowRA mit grosser Gefälligkeit ein Segelschiff des Zollamtes zur Ver-