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0632 China : vol.1
China : vol.1 / Page 632 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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566 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 619-1205 n. Chr.

pässe nach dem oberen Oxusland, treibe. Von dort komme auch der Rhabarber 1) . Diese Beschreibungen beziehen sich offenbar auf K h o t a n ; denn auch EDRISI's Quellen stammen aus einer Zeit, als man den Namen dieses Ortes noch nicht kannte, und derselbe, als der nächst gelegene grosse Handelsplatz, für die Araber das Reich der Tibeter repräsentirte. Die gesegnete Natur, das heitere Temperament der Bewohner, das Geschick zum Handel — dies ist genau dasselbe , was auch die Chinesen stets hervorheben. Für den Bezug von Rhabarber und Moschus war Khotan der am besten gelegene Ort. Zugleich mit der genaueren Information über diesen einzelnen Handelsplatz lebte jedoch die Erinnerung an das Reich der Tufan noch aus einzelnen Ueberlieferungen fort, und daher werden die Grenzen von Tibet bald in den Tiën-shan, bald bis zum Bengalischen Meerbusen verlegt und man weiss, dass Tibet sich mit China berührt und -an: den oberen 'Indus reicht.

Die wissenschaftliche Klarheit, welche wir bei den bisher genannten Berichten über die gegen China hin. gelegenen Länder vermissen, hat AL BIRUNI sich bemüht

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in die Vorstellungen mindestens von den zunächst gelegenen Theilen Central-Asiens durch die Festsetzung der Längen und Breiten einzelner Orte zu bringen. Es müssen ihm dabei besondere Quellen zu Gebote gestanden haben;. denn während die Geographen bis MOKADDASY sich einer Nomenclatur bedienten, welche mit der heutigen schwer zu vereinbaren ist, und EDRISI nebst anderen Compilatoren dieselbe noch mehr verstümmelt hat , finden sich bei AL BIRUNI die Namen von Kashgar, Yarkand , Khotan, Ku tsua und Uigter so als ob sie heutigen Tages niedergeschrieben wären. Da vor .dem Jahr i oco das westliche Tarym-Becken überhaupt , bis auf MASUDI's Beschreibung von Khotan unter dem Namen Tibet, eine Erwähnung nicht findet, so dürften wir die bessere Bekanntschaft mit demselben in Zusammenhang mit der Consolidirung der Macht der Hwei-hu am Yaxartes und oberen Oxus zu bringen haben, indem es Solchen , die unter ihrem Schutz standen , leicht wurde, den Handel über die Wasserscheide hinweg zu vermitteln; Aber selbst ein so klarer Kopf wie AL BIRUNI vermochte eine richtige Vorstellung von der Geographie jener Gegenden nicht zu gewinnen, und er begeht in seinen astronomischen Ortsbestimmungen Fehler, welche an diejenigen des PTOLEMAEUS erinnern. Der letzte gut bekannte Punkt am Oxus ist das Schloss Rescht2) . Ungefähr 22 Grad östlich von ihm soll der Weg sich theilen , und der südliche nach China führen 3' . Während die Breite von Samarkand ungefähr richtig angegeben ist- 40° , liegt Khotan mit 431/2 o) um mehr als 6 o zu weit nördlich. Sein Längenabstand von Samarkand (12 0 20' ist fast genau richtig. Dass dies aber nur Zufall ist, beweist der Umstand , das Yarkand um 5 ° und Kashgar beinahe 60 östlich von Khotan angesetzt werden, während Kutslrer (d. i . Ku-tsha »die Residenz des Uig ur - Khan«

I) EDRISI ed. JAUBERT fol. I16.

z) S. oben S. 497 Anm. 1 über dessen Bedeutung im Verhältniss zu dem Land der Komedi des PTOLEMAEUS.

3) Oh hiermit die Theilung bei Kashgar oder hei Khotan gemeint sei, jedenfalls werden wir darauf

hingewiesen , dass auch jetzt die Strasse am Südrand des Tarym-Beckens neben den nördlichen Wegen gebräuchlich war.