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0091 China : vol.1
China : vol.1 / Page 91 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ABFLUSSLOSES GEBIET IM NORDEN DER DSUNGAREI.

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aufsteigendes Gelände sich ausbreitet, treffen wir hier, so viel sich aus den wenigen Untersuchungen schliessen lässt, ein in festen Linien gezeichnetes Skelett hoch aufragender Gebirgszüge, welche das Gebiet mitten durchziehen und dadurch eine Anzahl grosser abflussloser Becken umschliessen , in denen die Lösssteppe ebenso vertreten ist wie sandige und mit Kies oder Schutt bedeckte Flächen. Der Charakter subaërischer Ausfüllung scheint hier in grossartigem Maassstab zur vollsten Geltung zu kommen , indem schon von hohen Gebirgspässen aus die langen Verflächungen beginnen, die sich nach den salzigen oder von durchfliessenden Gewässern ausgesüssten Seen herabziehen, während daneben noch ausgedehnte Strecken der Gebirgsketten frei aufragen und dem Verkehr Hindernisse setzen. Dies gilt schon von dem E k t a g- A lt a i, welcher unmittelbar aus dem Dsungarischen Becken aufsteigt. Selbst die Einheimischen fürchten seine hohen Uebergänge und ziehen, um vom Uliungur-See nach Kobdo zu gelangen, vor , einen weiten Umweg nach Südosten einzuschlagen, wo sich das Gebirge tief herabzusenken und ein Steppenland leichter Passagen sich zu öffnen scheint. Aber bald darauf, wenn man südöstlich fortschreitet, beginnt der von West nach Ost streichende, das Shamo-Becken im Norden begrenzende Gebirgszug, welchen ELIAS das S i r k e -Gebirge genannt hat, und der ungefähr in 102 0 östl. Länge sein Ende erreicht. Auch er steigt zu mehr als 3000 Meter Höhe an 1) . Diesen beiden Gebirgen, welche nach Süden tief gegen die Uliungur-Mulde und den westlichen Theil des Shamo-Beckens abfallen, schliessen sich im Norden grosse Steppenbecken an , welche bis zur K h a n g a i K e t t e 2 ì , dem Grenzgebirge Central-Asiens gegen Yenisei und Selenga , fortsetzen. Diejenigen der Westhälfte des ganzen Gebietes sind grösstentheils durch das verzweigte Flusssystem des Djabkan untereinander verbunden und können als Djabkan -Becken zusammengefasst werden. Abgesehen vom Wassernetz sind die Depressionen von einander getrennt und unabhängig. Viele von ihnen enthalten grössere und kleinere Seen, welche durch den Abfluss ausgesüsst sind. Der tiefste, dessen Meereshöhe bestimmt wurde, ist der T u r g e n -See. Er liegt nach ELIAS 1149 m. hoch , fliesst aber nach dem noch tieferen salzigen K i r g i z -g o 1 ab, in welchem alle Gewässer des umfangreichen Systems von Depressionen ihr Ende erreichen 3, . Die mittlere Höhe der Steppenflächen scheint zwischen denjenigen

   

I) ELIAS (a. a. O. S I 26) schätzte die Gipfel des den Charakter der Landschaft besonders bestimmenden Sirke-Gebirges auf 3000 bis 4000 Fuss fiber den verschiedenen Standpunkten an der Nordseite, von denen aus er beobachtete. Diese hatten aber selbst eine Höhe von 6000 bis 6700 Fuss.

z) Sie führt im nordwestlichen Theil auch den Namen T a n g n u -Gebirge , welcher schon von GERBILLON erwähnt wird und bei den russischen Aufnahmen von Sibirien her zuerst bekannt werden musste. Doch dürfte der Name K h a n g a i , welcher allerdings eigentlich nur für die südöstliche Hälfte gilt, aber, nach der Darstellung von ELIAS (a. a. O.), in grosser Ausdehnung angewendet wird, wegen seiner Priorität den Vorzug verdienen, wenn es sich darum handelt, beide Hälften unter einer Gesammtbenennung zusammenzufassen. An seinem Fuss lag Karakorum, und daher ist schon in den Berichten vom 13. Jahrhundert der Name häufig genannt.

3) Seine im Verhältniss zum Areal des wasserspendenden Gebietes und der Anzahl seiner Zuflüsse auffallend geringe Grösse deutet darauf hin , dass die letzteren sich ihm durch weite sandige Verebnungen nähern, wo sie zum Theil versiegen. Daher dürfte die Differenz seines Niveau's und desjenigen des Turgen-gol nur gering sein,