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0229 China : vol.1
China : vol.1 / Page 229 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS » GREAT–BASIN «.

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sche Land erstreckt , und seine Ablagerungen zur Entstehung der uralten Culturoasen von Baktra , Merv und anderen Veranlassung gegeben haben , ist in hohem Grade wahrscheinlich, lässt sich aber nach den bisherigen Beobachtungen nur vermuthen. Die einzige Nachricht, welche mit einiger Sicherheit darauf hindeutet, ist die Mittheilung von BURNES, dass bei Bamian viele Höhlen in einem verhärteten Lehm gegraben sind, und ein grosser Theil der Bevölkerung darin wohnt t i .

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Die Centralen Gebiete von Nord-America. — Nord-America besitzt auf seinem Rückgrat, welcher durch die vielgliedrigen Systeme der in ihrer Gesammtheit als Cordilleren bezeichneten Gebirge gebildet wird und im .dosten Parallel zwischen den Kämmen des Felsengebirges und der Sierra Nevada eine Breite von 68o g. Meilen erreicht, in der Gegenwart nur noch Ein grosses zusammenhängendes Gebiet, welches seine Gewässer und seine Zersetzungsproducte in sich selbst zurückbehält. Es ist jener Theil, welcher nach dem Vorgang von General FREMONT als das G r e a t B a s i n bezeichnet wird. Zwei steile meridionale Felsmauern : der schroffe Ostabfall der S i e rr a Nevada und der ähnlich gestaltete westliche Absturz des W a h s a t c h - Gebirges , welches sich über dem Grossen Salzsee erhebt. schliessen es ein. Im 4 i sten Parallel erreicht es seine grösste Breite, von 425 g. M. Von dort convergiren die beiden Mauern schwach nach Norden und nach Süden. Im Norden wird mit den basaltischen Tafelländern von Oregon bald das weitverzweigte Abflussgebiet des Columbia erreicht. Im Süden , wo die Anwendung des Namens sich ohne bestimmte Abgrenzung verliert , beträgt die Breite des abflusslosen Landes im 36sten Parallel , zwischen der Einmündung des Rio Virgen in den Colorado und Walker's Pass, nur noch 176 g. M.; und wenn man es in derselben Richtung noch weiter verfolgt, so wird seine Ostgrenze durch den Colorado selbst

1) »Bamian ist berühmt wegen seiner colossalen Idole und der unzähligen Höhlen, welche in allen Theilen des Thales, auf eine Länge von acht Meilen hin, ausgegraben sind. Die Eingeborenen nennen sie Sumach. Ein freistehender Hügel in der Mitte des Thales ist völlig durchbrochen damit , und erinnert an die Troglodyten der Geschichtsschreiber Alexander's. Man nennt den Ort die Stadt Ghulghula; sie besteht nur aus diesen Reihen von Höhlen, die sich nach allen Seiten hin ausdehnen. Das Gebirge besteht aus verhärtetem Lehm und Kieselsteinen (wahrsch. pebbles im Original), wodurch die Ausgrabungen sehr leicht gemacht werden... . Das Ganze bildet eine Stadt von ungeheurer Ausdehnung. ... Diese Höhlenwohnungen machen keinen Anspruch an architektonische Verzierung, und sind nichts als viereckige Löcher in dem Berge. Einige bilden innen eine Kuppel. . . . Die Idole selbst sind auf allen Seiten von solchen Höhlen angestochen , und in der unter den Füssen des grossen Bildes könnte ein halbes Regiment Raum finden.« AL. BURNES, Reisen in Indien und nach Bukhara, deutsche Ausgabe Bd. I. 1835, S. 185. Diese Beschreibung erinnert in allen Details an die Höhlenwohnungen im Löss von Nord-China (s. oben S. 72, 73), und es kann kaum ein Zweifel über die Identität der Formation sein, deren Besonderheit zu der gleichen Gewohnheit geführt hat. Die Angaben von BURNES werden durch MOORCROFT bestätigt, welcher die Anlage ähnlicher Aushöhlungen bei Hei b a und anderen Plätzen gegen Kh u l m hin beschreibt (s. YULE'S Marco Polo I. 164) . Auch die berühmten Idole von Bamian scheinen im Löss angelegt zu sein. Die grössere, männliche Figur hat nach BURNES eine Höhe von no Fuss und steht in einer Nische von 7o Fuss Breite und 70 Fuss Tiefe, wie sie an einer Lösswand leicht anzulegen ist. In dem Stuck, aus welchem die Gewandung hergestellt ist , dürften wir einen ähnlichen Cement erblicken, wie die Chinesen durch Zerreiben der Lössmännchen anfertigen und zur inneren Bekleidung der Lösswohnungen, um der mürben Erde Halt zu geben, anwenden. — Nach neuesten russischen Berichten soll das Vorkommen von Löss in den Umgebungen der Oase K h i w a nachgewiesen sein.