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0378 China : vol.1
China : vol.1 / Page 378 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. 'CAPITEL. DAS BUCH Y1.—KUNG.

hältnissmässig niedrigen Lössland begleitet, das sich allmälig nach der Alluvialebene senkt. In dieser , und nur i o bis 20 g. Meilen vom Fuss des Gebirges entfernt, floss der I Zwang-ho. Die zahlreichen von Shansi herabkommenden Flüsse , welche jetzt ein Netz von Wasserläufen in der Ebene bilden und gemeinschaftlich bei Tiëntsin in den Péi-ho münden, ergossen damals der Reihe nach ihre Gewässer in den Hwang-ho, sobald sie die Ebene erreichten.

Von dem Ta-lu an begann der Ho sich in einzelne Arme zu theilen , unter denen die neun bedeutendsten » die l cim Ho« genannt wurden 1) . Das Gebiet, welches dieselben einnahmen, lässt sich noch mit einiger Sicherheit festsetzen. Bei einer Ueberschwemmung, welche im Jahr 1871 begann und 1873 noch nicht zu Ende war , ergab das stehende Wasser ein natürliches Nivellement. Von Tiëntsin aus reichte es im Westen bis zu der Strasse, welche Peking mit Tshing-ting-fu verbindet, und zwar bis an Tshing-ting-fu, Pau-ting-fu und Tso-tshóu heran. Die weiteste Ausdehnung hatte es gegen Südwesten, wo es sich bis zum Ta-lu erstreckte. Dieser Umstand gibt eine merkwürdige Erhärtung der Beschreibung im Yü-kung, indem dort gesagt ist, dass der Ho sich im Norden von T a- l u in Arme ausbreitete. Es war ein alluviales Flachland ohne Gefäll, und durch den etwas erhöhten sandigen Küstenstreif, welcher auch jetzt der Ueberschwemmung eine Grenze setzte, vom Meer getrennt. Der Haupt-Arm des Stromes beschrieb wahrscheinlich den grössten nördlichen Bogen, indem er östlich von Tshing-ting-fu und Pau-ting-fu vor-überfloss , die Seenkette im Westen von Tiën-tsin (Hsi-hu und Tung-hu) östlich liess und in seinem Lauf den Pu-to-ho, Tsz'-ho, Kau-ho, Kiu-ma-ho, ferner den Yang-ho oder Yung-tsin-ho und endlich den Péi-ho aufnahm. Der Hwang-ho musste quer über das jetzige Bett des letzteren Flusses hinweggehen. Es dürften noch heutigen Tages Anzeichen davon vorhanden sein. Denn wenn man den Péi-ho von Tiën-tsin

aus hinauffährt, so gewahrt man wunderliche, offenbar sehr alte Dämme, welche höher und stärker als diejenigen des Péi - ho , quer gegen diesen gerichtet sind und von ihm durchschnitten werçlen 2) . Sie deuten auf einen westöstlichen, mächtigen Strom, welcher ganz verschwunden ist , und die Folgerung dürfte kaum zu gewagt sein, dass es der Hwang-ho war , welcher, wie wir quellenmässig wissen, bis zum Jahr 602 v. Chr. einen Lauf hatte , der dem von YÜ beschriebenen, soweit feste Anhaltspunkte gegeben sind , entsprach 3) . Vom Péi-ho wird er dann weiter östlich gegangen und quer über das jetzige Bett des Péi-tang-ho geflossen sein. Während

i) Einige Commentatoren haben sich bemüht, (lie neun Ho einzeln unter den verschiedenen Wasserläufen der Jetztzeit herauszufinden. Dies ist natürlich vergebliche Arbeit, nicht nur weil sich seit jener Zeit erhebliche Aenderungen zugetragen haben, sondern auch weil wir ebenso wenig glauben können, dass der Ho gerade in neun Armen floss, ans wir annehmen dürfen, class China damals nur neun Ströme besass.

  1. Ich sah diese Dämme mit Verwunderung schon bei meiner ersten Fahrt auf dem Fluss im Jahr 1868, Jahre ehe ich im Shu-king den ältesten bekannten Lauf des Ho studirte, und ohne mir ihre räthselhaften Richtungen erklären zu können.

  2. In den Jahren 684 bis 64z v. Chr. vollzog sich nur insoweit eine Aenderung , als die neun Ho sich zu Einem Canal vereinigten. Im Jahr 6oz v. Chr. fand zum ersten Mal eine vollständige Aenderung des Laufes vom Berg Ta-pi an statt.

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