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0517 China : vol.1
China : vol.1 / Page 517 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ERSTE AUFSUCHUNG EINES WEGES NACH INDIEN.

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der einige tausend li südöstlich von Ta-hiā gelegen ist, verschafft sich Waaren von Shu : mithin kann Shin-tu nicht weit von Shu gelegen sein. Um nun nach Tahiā zu gelangen , könnte man durch das Land der Kiang gehen 1) ; aber dort wird man mit scheelen Blicken betrachtet. Gehen wir etwas weiter nördlich , so wird uns der Weg durch die Hiungnu versperrt. Versuchen wir also über Shu zu gehen , vorausgesetzt dass es dort keine Räuber gibt «2) . Der Kaiser erklärte sich für ein möglichst friedliches Vorgehen. Ohne Verzug beauftragte er TSHANG-KIËN selbst, Leute ohne Beschäftigung zu sammeln und auf vier verschiedenen Wegen von Kiiw und Shu aus vorzuschicken 3) . Aber dieselben kamen nicht weit ; denn die Barbaren liessen niemand durch. Doch erfuhren die Reisenden , dass mehrere tausend li im Westen ein Land liege , wo man sich der Elephanten zum Reiten bediene. Einige Kaufleute von Suu, welche dies hörten, waren glücklicher als die Expeditionen und kamen nach Tiën yué, d. i. Birma 4) , welches somit durch das Streben, nach dem Oxus zu gelangen , von den Chinesen entdeckt wurde. Dies war im Jahr 122.

Zunächst gab man die Versuche , von Slzu aus nach Indien zu gelangen , auf, da Ereignisse im Norden vom Jahr r 2 r an hoffen liessen , dort den directen Weg nach dem Westen zu öffnen. Aber später wurden die ersteren wieder aufgenommen ; denn die Wüstenmärsche und die schlechte Behandlung , der die Carawanen ausgesetzt waren, führten im Norden manche Unannehmlichkeit herbei. Es ist eine sehr merkwürdige Thatsache, die sich dem Bericht von SZ-MA-TSIÉN entnehmen lässt, dass das Streben , einen Weg nach dem Oxus zu finden , zu der völligen Annectirung des südlichen China führte, die TSIN-SHI-HwANG angebahnt hatte. Sie geschah im Jahr I I I . »Nun «, sagt der Geschichtschreiber , »gründete man die Districte von I-tslzózr, Yia, I, Tsiang, Lau, Li und Min, welche bestimmt waren , die Grenzen der Han und Ta-hiā zu vereinigen«. In einem einzigen Jahr zogen mehr als zehn Carawanen aus , die aus Leuten von Yué (d. i. dem südlichen China) bestanden und sich über Indien gegen Ta-hiā hin wenden wollten. Aber auch sie wurden von den Kwen -ming angehalten und ausgeraubt. Darauf wurde eine Armee von mehreren zehntausend Mann, die theils aus Verbrechern (und wahrscheinlich Ver-

z) d. i. Tsaidam (s. unten S. 466).

  1. BROSSET a. a. O. p. 426.

  2. Den Namen Kiën glaubt man in dem des gegenwärtigen Districtes K i ë n -w é i - h s i ë n (Kiating-fu, Sz'-tshwan) wiederzufinden. Dies würde auf ein Vordringen in südlicher Richtung Tiber Hsütshóu-fu deuten. Als die vier Ausgangsorte werden Wang, Yen, Hsi und Kiting angegeben. Von letzterem mochte man über Ning-yuén-fu gegen Yünnan und westlich gegen Tibet hin vorzudringen suchen. Die anderen Orte sind nicht bekannt. Es wird gesagt, dass die nördlichen Expeditionen, nachdem sie kaum 2000 ti zurückgelegt hatten, von den Ti und Tso, die südlichen von den Hsi und Kwen-ming festgehalten wurden. Unter dem Namen Kwen-ming verstand man die Bewohner von Yünnan, unter den Hsi wilde Stämme innerhalb des Gebietes von Sz'-tshwan. Die Ti und Tso waren wahrscheinlich Stämme in dem Land der jetzigen Hsifan.

  3. Der Name Tiën yué soll zwar später für Pegu gebraucht worden sein ; doch wird hier Birma (das spätere Míën) darunter zu verstehen sein , da dieses zuerst erreicht werden musste, und man dort in ein Land kam, wo Elephanten zum Reiten verwendet wurden. Wahrscheinlich gelangte man von Shu aus dorthin durch das heutige Ning-yuén-fu und Yünnan.