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0628 China : vol.1
China : vol.1 / Page 628 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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562 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWARTIGEN VERKEHRS. 6 i 9— 12c 5 n. Chr.

KUBI (89 i) , ISTAKHRī , IBN HAUKAL , KODAMA (um 95-0 , MOKADDASY , welcher im letzten Viertel des zehnten Jahrhunderts schrieb , und AL BIRUNI , der der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts angehört , zu erwähnen. MOKADDASY hafte be- deutende Länderstrecken durchwandert und dann eine geordnete und durchdachte Beschreibung derselben verfasst. Die hohe Meinung , welche er selbst von seinen Werken hatte 1) , findet ihre Rechtfertigung durch SPRENGER'S Ausspruch , dass er der grösste Geograph sei , den, es je gegeben habe. Derselbe bezeichnet ihn zugleich als den Letzten, welcher unter denjenigen , die das moslemische _Reich beschrieben haben , den Namen eines Geographen verdiene , indem seine Nachfolger wesentlich Compilatoren waren 2) . So grosse Anerkennung aber aúch seine Darstellungen verdienen, hat er sich doch mit derjenigen Arbeit , welche für die Einführung exacterer Methoden in die Geographie vor Allem nothwendig gewesen wäre, nämlich der Festlegung der-einzelnen Orte nach Länge und Breite, nicht beschäftigt. In dieser Beziehung haben Andere den Vorzug vor ihm, und zuvörderst unter ihnen AL BIRUNI. Dennoch fehlt das Element der Zahlen nicht bei MOKADDASY und den anderen Geographen, indem sie bei ihrer Darstellung stets von den grossen Strassen ausgehen und die ,Entfernungen der einzelnen Stationen von einander 'so genau als möglich angeben. Der hervorragendste unter den Compilatoren , welche auf AL BIRUNI folgten , ist , trotz seiner Redseligkeit , EDRISI , welcher manche neue Quelle benutzte. Seine umfassenden Beschreibungen sind werthvoll für diejenigen Theile von Europa, Afrika und dem südwestlichen Asien , deren Geographie die Araber genau kannten , aber ein wahres Chaos in den Ländern , welche sie längst nicht mehr erreichten , da EDRISI , dem der Geist der Kritik abging ; seine Unkenntniss nie eingesteht (was den Arabern überhaupt schwer wurde) und mit anmassender Sicherheit Quellen von dem verschiedensten Werth in wenig bekannten Ländern zu einem phantastischen Ganzen zusammenstellt.

Unter den Ausgangspunkten der bekannten Strassen ich dem Osten liegt nicht ein einziger am oberen Oxus ; zwei von geringer Bedeutung liegen in Ferghana, nämlich die Hauptstadt Akhsiketh (bei Namangan) und Uskent, das heute noch denselben Namen führt ; doch dürften sie nicht vor dem Jahr i 000 in Gebrauch gewesen sein, da EDRISI (um 114o) der erste ist, welcher die Strassen von dort nach dem Tarym-Becken beschreibt. Dagegen steht Talas (Aulye-ata) an Wichtigkeit obenan , und schon dadurch werden wir auf die Wege im Norden des westlichen Tiënshan gewiesen. Zuerst kam man von dort nach der Residenz des Khakan der Türken, d. i. der Hwéi-/m, deren damaliges Gebiet ungefähr bis an die südliche Wasserscheide des Ili reichte ; sie lag i 56 Stunden östlich von Talas, mithin am Nordfuss

  1. Siehe die interessante von DE GOEJE (a. a. O. p. 191 , 192) mitgetheilte Stelle, in welcher MOKADDASY über die Methoden seiner Reisen und Erkundigungen spricht , und die allein genügt um von der abenteuerlichen Art damaliger Wanderungen einen Begriff zu geben. Selbst zur Zeit von *IBN BATUTA (im 14ten Jahrhundert) hatten die Reisen in mohamedanischen Ländern noch denselben Charakter,

der in scharfem Contrast zu der Leichtigkeit steht, mit der man gleichzeitig das mongolische Reich von der Wolga bis nach China durchziehen konnte.

  1. SPRENGER a. a. O. p. xviiI.

IMO