National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0136 China : vol.1
China : vol.1 / Page 136 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

84   II. CAPITEL. DIE Löss-LANDSCHAFTEN IM NÖRDLICHEN CHINA.

ertragsfähig gemacht. In den weiten Niederungen an den Flüssen, besonders dort wo zu den Seiten noch die ehemalige sanfte Oberfläche der Steppenmulden bewahrt ist , wie in dem grossen Thal von Si-ngan-fu , bot sich Gelegenheit zur Ansiedlung einer zahlreichen Bevölkerung und zum Erblühen einer Cultur, wie sie ein Nomadenvolk nicht schaffen kann. Dadurch wurde hier den Chinesen der Boden vorbereitet, auf dem sie den Keim zu ihrer späteren Grösse und kommenden weltgeschichtlichen Bedeutung legten. Dem Strom abwärts folgend nahmen sie von der Grossen Ebene Besitz, welche der Gelbe Fluss aus den seinem Oberlauf entführten Lössmassen aufgebaut hatte. Sie ist ein zweites Element des Segens, welchen die Umbildung des Steppenlandes in das Stromgebiet des Hwaug-ho mit sich brachte.

So gestattet die Beobachtung der Lösslandschaften im nördlichen China weite Blicke in die Vorgeschichte des östlichen Asiens , in die Bedingungen , in denen die Entwickelung seiner Bevölkerung und ihrer Cultur begründet ist , und in die wahre Natur der Centralgebiete des Continentes. Die Frage liegt nahe, ob solche Umwandlungen, wie die auf welche der Löss uns hinweist, blos im nördlichen China, und nicht in weiterer Verbreitung um das jetzige Central-Asien herum stattgefunden haben. Es ist klar, dass ihre Beantwortung wesentlich zum geographi-

schen und historischen Verständniss des ganzen Continentes beitragen würde. Dieser Frage, welche im vierten Capitel behandelt werden soll , will ich eine eingehendere Betrachtung der Vorgänge, welche die abflusslosen Steppen schaffen, und derjenigen, welche ihre Umwandlung in verschiedenen Richtungen verursachen , voranschicken, um eine Grundlage zu schaffen , auf welcher wir dann' aus dem jetzigen Oberflächencharakter mancher Landstriche auf frühere gestaltende Vorgänge und deren Ursachen zurückzuschliessen im Stande sein werden.