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0581 China : vol.1
China : vol.1 / Page 581 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BUDDHISTISCHE PILGERFAHRTEN : SH1-FA-HSIËN.

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bindungen mit einzelnen westlichen Völkern 1 ; aber es fanden auch jetzt keine Eroberungen statt. Gegen Ende der Dynastie wollte man sogar den Besitz von Shatshóu aufgeben, wie es schon einmal gegen das Ende der HAN-Dynastie die Absicht gewesen. war; aber der Rath des Ministers HAN-HSIAU rettete das Reich vor dieser Calamität. Er wies nach, dass mit dem Loslassen der Herrschaft über die Pforte von Central-Asien das Signal zur Vereinigung der Völker im Süden und Norden dieser wichtigen Linie gegeben , und dadurch die Sicherheit des Reiches gefährdet sein würde 2' .

In geringerem Maass , als die Beziehungen zu den westlichen Ländern, waren von der allgemeinen Stagnation diejenigen zu Indien betroffen. Hier' waren weder der Handel noch die Politik das treibende Motiv , sondern religiöse Begeisterung drängte Einzelne zur Erforschung des Stammlandes der buddhistischen Religion. Auch in dieser Hinsicht hatten die Bürgerkriege seit dem Jahr 200 eine Lethargie hervorgerufen. Zwar durchwanderte ein chinesischer Buddhist im Jahr 257 das Tarym-Becken ; aber niemand ging in diesem Jahrhundert bis nach Indien. Am Anfang des vierten Jahrhunderts jedoch kam von dort ein Samaneer, Namens FO-TU-TSHING, und belebte aufs Neue die Religion seiner Heimath, besonders in den norwestlichen Provinzen von China. Ihm folgten in demselben Jahrhundert einige andere Missionare von Kophene (Kabulistan) und Indien , und es erfolgte eine Periode glänzenden Aufschwungs des Buddhismus'. Aus ihr ging SHÌ-FA-HSIËN hervor, der erste jener berühmten Reisenden, welche auszogen um Indien gründlich zu erforschen , und aus den ersten vier Jahrhunderten der einzige , dessen Werk uns erhalten ist 3) . Er verliess seine Heimath im Jahr 399 mit einigen Begleitern und ging über Sha-tshóu , das er mit dem älteren Namen Tun-lzwang bezeichnet, nach Slzen-slzen 4) . Anstatt sich von hier aus , wie man es früher gethan hatte , südlich vom Tarym zu halten , wendeten sich die Reisenden nach dem Norden des Flusses und kamen nach Waz-i oder Wt-hu, dem Reich der Uïguren. Hier wurden sie nicht freundlich aufgenommen und schickten daher einige aus ihrer Zahl nach der Hauptstadt Kau-tslzang (Turfan , um von dort

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i) So schickten die Ta-wan vier Mal Tribut. Selbst von Ki pin, das seit TSHING-TI (32-7 v. Chr.) keine Gesandte geschickt hatte , langten solche wieder am kaiserlichen Hof an. Auch von Kliang-kiu kamen Geschenke (zwischen 435 und 439), ebenso von einem Reich A-lan-na (dem früheren Yen-tsai), und selbst (im Jahr 5 i 8) von Po-sze (Persien) . RÉMUSAT nach MA-TWAN-LIN in Nouveaux mélanges I, p. zoo ff. — Die Bewohner von Yü-tiën, welche im Jahr 445 durch einen Einfall der Tukiu und 21 Jahre später durch einen Raubzug der 7uan-juan stark gelitten hatten , nahmen erst im Jahr 509, als sie abermals bedrängt wurden, ihre Gesandtschaften wieder auf. Sie wiederholten dieselben in den Jahren 518, 541 574. RÉMUSAT, ville de Khotan, p. 5-24.

z) RÉMUSAT, Extension de l'Empire Chinois du c3té de l'occident p. 106-109.

  1. Das Werk Foe-koue-ki (Paris 1836), welches von KLAPROTH und LANDRESSE aus dem Nachlass von. ABEL RÉMUSAT herausgegeben und von ersterem mit sehr werthvollen geographischen Anmerkungen, von LANDRESSE mit einer Einleitung versehen wurde, behandelt die Reisen von FA-HSIEN. Die Vereinigung so ausgezeichneter Kräfte hat dasselbe zu einem Monument von dauerndem Werth gemacht. Eine neuere Lebersetzung haben die Reisen des Pilgers durch Rev. S. BEAL erfahren.

  2. Wir haben das kleine Reich Shen-shen am Lop-See bereits mehrfach kennen gelernt. Es scheint, dass der Name erst in der zweiten Hälfte der HAN-Dynastie gebräuchlich wurde und die Gebiete von Liu-lan und Kushi (s. oben S 456, 461) umfasste.

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