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0210 China : vol.1
China : vol.1 / Page 210 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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15 6 V. CAPITEL. VERBREITUNG ABFLUSSLOSER UND LÖSSBEDEGKTER GEBIETE.

schrieb in eingehender Weise das Vorkommen derselben bei Pitten in der Nähe von Wiener-Neustadt. Dort zieht der Löss an einem Gehänge 30o Fuss hoch hinan und hat eine Mächtigkeit von 5o bis 6o Fuss. In seinem Boden befinden sich geritzte Geschiebe und zersprengte Gerölle. Ausserdem verbreiten sich vom Abhang aus Lagen von Gesteinsbruchstücken, welche theils scharfkantig und theils gerollt sind, mit schwacher Neigung in den Löss hinein , wie dies auch in China allenthalben vorkommt (s. S. 62' . Dieselben nehmen oft mitten im feinkörnigen Löss ein plötzliches Ende. Es ist eine interessante Beobachtung, dass bei Pitten die selteneren Arten der Schnecken sich gewöhnlich über solchen Schuttlagen finden t .

Den genannten könnten noch andere vereinzelte Beobachtungen angereiht werden. Ein Begriff von der Art der Verbreitung der Formation liess sich jedoch erst gewinnen , als die geologischen Landesaufnahmen begannen. Im Jahr 1852 fand

C. PETERS in Ober - O e s t e r r e i c h nördlich von der Donau und in den angrenzenden Thälern des südlichen Böhmen den Löss als ein herrschendes Oberflächengebilde, das selbst die ganz schmalen Stufen des Donauthales bekleidet und bis zur Meereshöhe von goo Fuss hinaufreicht 2' . PRINZINGER und CZJZEK beschrieben ihn aus Unterösterreich 3 . Auch sie heben die grosse Verbreitung hervor, und sie wird an vielen anderen Stellen in den Schriften der k. k. geologischen Reichsanstalt bestätigt. Fast allenthalben liegt der Löss auf diluvialem Schotter , ohne jede Vermittelung 4) . Aus den angrenzenden Theilen von Mähr en liegen die Angaben von FOETTERLE vor. Er fand, dass der Löss Alles bedeckt, so dass er dem Geologen die Untersuchung erschwere. In verticaler Richtung reicht er an mehreren Stellen bis zur Höhe von beinahe i 30o Fuss 5,'I LIPoI,D dehnte diese Beobachtung nach dem nordwestlichen Mähren aus 6) . Im nördlichen B ö h m e n wurde der Löss von JoKÉLY beobachtet. Er fand ihn dort bald ganz ebene Hochplateau's einnehmend , bald langgestreckte Rücken oder Joche bildend, bald kesselförmige Vertiefungen im Quadersandsteingebirge ausfüllend. Ueberall wo ausser denselben noch Sand und Schotter vorkommen, ist der Löss das jüngere Gebilde : aber an vielen Orten ist

muscoruzzz, Clausilia parvula, Hel. arbzzstorunz , Hel. costata, Pupa colunzella, wobei die Arten nach der Häufigkeit des Vorkommens geordnet sind. AL. BRAUN a. a. O.

i) v. MORLOT, Tiber erratisches Diluvium bei Pitten; HAIDINGER's naturwissenschaftliche Abhandlungen Bd. IV, Abth. II, 1851, S. I-18. Unter den Schnecken werden angeführt : Helix striata (?) DRAP., ll. bispida, Succinea oblonsa, H. arbustoru,n LAM. , Pupa zuuscorunz LAM., Clausilia dubia DRAP.

  1. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt III, (1852), Abth. IV, S. 76.

  2. PRINZINGER im Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt III (1852) Abth. IV, S. 18. Er erwähnt darin Reste von Eleplzas primisenius und-Rhinoceros tichorhinus, so wie von Helix, l'upa und Succinea. — CZJZEK ebend. Bd. III, Abth. IV, S. 40 (bei Hainburg, bis 800 Fuss Höhe) ; und Bd. V (1854) S 526• Er erwähnt der Funde von Rhinoceros tichorhinus und Cervus da»za giganteus im Löss bei Sebenstein. — Es scheint, dass der Rand der Alpen die Südgrenze der Verbreitung des Löss auch hier bildet. Weiter südlich ist mir nur LIPOLD's Angabe von »Löss« in Krain bekannt (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. VII, S. 233). Da er ihn nur beiläufig erwähnt und als »einen sandigen Lehm oder Löss« bezeichnet, so ist wol die Deutung als nicht ganz sicher anzunehmen.

  3. D. STUR in seiner an Information über den Löss besonders reichen Abhandlung : Die Bodenbeschafenheit der Gegend surföstlich bei Wien. Jahrb. d. k. k geol. Reichsanstalt XIX (1869), S. 465 ff.

  4. FOETTERLE im Jahrb. d. k. k. geogl. Reichsanst. V (1854), S. 884 und IX (1858), S. 51. -

  5. ebend. X, S. 231.