National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0317 China : vol.1
China : vol.1 / Page 317 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

KETTE DES TSĪ-SHÏ-SHAN.

26;

wenig Anhaltspunkte. Die Beschreibung imposanter Formen darf nicht irre führen. Von den tiefen Auswaschungen des Hwang-ho aus gesehen werden schon relativ niedere Berge sie bieten, während dort, wo der centrale Charakter waltet, manche weit höhere Gebirge nur einförmige, flach gerundete Formen besitzen werden.

Mit dem Namen Tsī -sh s h a n t bezeichnen die Chinesen den mächtigen Gebirgszug, welcher in einer Länge von 120 g. Meilen jene grosse Schlinge ausfüllt, die der Hwang-ho in geringer Entfernung von seiner Quelle macht, indem er plötzlich nach Süden umbiegt, und in einem Lauf von ungefähr 32o g. Meilen wobei nur 64 g. Meilen auf die Krümmungen gerechnet sind) nach einem nur 56 g. Meilen von dem Ausgangspunkt entfernten Ort zurückkehrt 2) . Er umspült auf diese Weise

oder Nam-tshu (tibetisch) , und die gleichnamige Ansiedlung. Der Kbara-ussu ist der grösste , aus einer Kette von .Steppenseen entspringende Quellfluss des Lu-kiang (s. oben S. 255), und schon aus der Karte lässt sich entnehmen , dass hier ein gut bewässertes Gebiet ist. Huc erreichte den Ort (hhara-oussou oder Na-Ptchou [S. 238] ), nachdem er von den heissen Quellen aus durch eine Reihe von Thälern gekommen war. Während auf dieser Strecke Nomaden leben, ist auch nach Huc bei Khara-ussu die erste Ansiedlung tibetischer Nation.

Von Khara-ussu beginnt die Fahrstrasse, welche in 12 Stationen nach Lässa führt. Da die directe Entfernung nur ung. i 12 gr. Meilen beträgt, so lässt sich entnehmen, wie die Strasse sich hier durch die labyrinthisch entwickelten Stromsysteme hindurchwinden muss. Es scheint eben hier der Lösscharakter des eigentlichen Tibet herrschend zu werden. Von dem Thal von Pampou, das von einem grossen fruchtbringenden Fluss durchströmt wird, und wahrscheinlich dem Thal P h e m b u der Karte im Geogr. Mag. (Mai 1875) entspricht, sagt Huc : »Il n y a pas de village proprement dito, zzzais an aperçoit de tous côtés de grandes fermes termizzées en terrasse «. Im Allgemeinen aber hält sich der Weg an die Gebirge und ist steinig und ermüdend, besonders auf der Bergkette Ko ram [S. 241]. Der nomadische Charakter der Bevölkerung ist mit der Grenze _von U noch nicht ganz vorüber; erst weiter hinab in den Thälern beginnen die festen Wohnsitze, die sich mehr und mehr entwickeln, bis man Lāssa erreicht.

1) Der Name Tsī -shi - s h a n, d. h. Steinblock-Gebirge, entstammt dem Buch Yii-kung , Dort wird hinsichtlich des Weges, den die Bewohner der Provinz Ynng-tshou zurückzulegen hatten, um ihre Abgaben an den Hof des Kaisers zu bringen, im ersten Theil, § 82, gesagt : »Zu Wasser fahrend bei Tsi-shi gingen sie nach Lung-mönn, und vereinigten sich mit denen nördlich vom Wéi (Fluss) «. An einer andern Stelle (§ 7 des zweiten Theils) , wo die Geographie des Reiches beschrieben wird, heisst es von dein Hwang - ho : »Verlauf des Ho : Von Tsī - shi fliesst er nach Lung -,mönn etc. « — Der zuerst erwähnte Umstand , dass der Ho bei Tsī-shi schiffbar war, deutet darauf hin, dass der Tsī-shi-shan des Yii-kung der Berg ist, welcher sich im Westen der Ebene von Lan-tshóu-fu erhebt, und an dessen Fuss der Hwang-ho in einer felsigen Enge (Tsī - shi - k w a n ' zum ersten Mal aus seiner Wiege im Hochgebirge heraustritt. Der weit bekannte Berg beherrscht das schöne Thal , welches bereits . in jener frühen Zeit von den Chinesen bewohnt war; 16 g. Meilen westlich davon liegt der kleine oder H s i a u -Tsī -shi shan. Die Commentatoren der jetzigen Dynastie haben sich dieser von bedeutenden chinesischen Gelehrten früherer Zeit vertretenen Ansicht nicht angeschlossen, sondern betrachten die um 2 Grad weiter südlich und i Grad weiter westlich im unteren Theil der grossen S-Krümmung des Hwang-ho gelegene, oben in Rede stehende Bergkette als diejenige, von der der Yü-kung spricht. Streng wissenschaftlich lässt sich die Uebertragung des Namens auf diese nicht rechtfertigen. Allein für das praktische Bediirfniss ist eine Benennung für ein so mächtiges Gebirge nothwendig , und die dem Werk des Alterthums entnommene ist durch den Gebrauch in neueren Büchern und Karten der Chinesen als endgültig eingeführt zu betrachten. Jedenfalls ist sie dem früher zeitweise gebräuchlichen Namen Ta-hsii é-span (grosses Schneegebirge) vorzuziehen, da dieser auch vielen anderen Gebirgen gegeben worden ist.

z) Diese der chinesischen Karte entnommenen Zahlenverhältnisse dürfen als annähernd richtig angenommen werden , da die Chinesen über den Oberlauf des Gelben Flusses gut orientirt sind , werden sich aber vermuthlich hei genauerer Erforschung etwas modificiren. Gerade im gegenwärtigen Augenblick hat die gegenseitige Lage der einzelnen Flussläufe in diesen Gegenden eine Verschiebung erlitten, welche das bisher auf Grund jener Karten gebräuchlich gewesene Bild stört und eine schliessliche Berichtigung höchst wünschenswerth erscheinen lässt. PRJEWALSKI nämlich, nachdem er auf seiner ganzen