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0775 China : vol.1
China : vol.1 / Page 775 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE PROTESTANTISCHEN MISSIONEN.

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errniideten,,ohne jedoch bis jetzt irgendwie bemerkenswerthe Früchte derselben in Hinsicht auf die Heidenbekehrung aufweisen zu können. Von dem Vorrecht. die Missionsthätigkeit weit im Inneren auszuüben, haben sie nur insofern Gebrauch gemacht, als Einzelne unter ihnen die specielle Aufgabe erhielten. Bibeln und Tractate massenhaft zu vertheilen. In Betreff dieser vielbestrittenen Methode äussert sich W. WILLIAMS im Jahr 1848, als die vertheilten Schriften sich nach Millionen bezifferten : »So viel bekannt ist, ist es kaum jemals geschehen; dass ein Chinese zu einem Missionar gekommen ist um sich eine Stelle erklären zu lassen , oder dass ein Bekehrter sein Interesse an der Religion dem Lesen von Büchern verdankt hätte «. Seitdem ist China mit anderen Millionen derselben Druckwerke überschwemmt worden : aber wenn ich den Aussagen mancher damit betrauter Missionare und der Chinesen in den von ihnen besuchten Städten glauben darf, hat der Ausspruch von WILLIAMS bis heute nur eine verschwindend kleine Zahl von Ausnahmen erfahren. Die Geographie jedoch verdankt den zu dem genannten Zweck unternommenen Reisen manche werthvolle Mittheilungen. Vor Allem sind diejenigen des Rev. Alex. WILLIAMSON zu erwähnen, dessen Beobachtungen in den nordöstlichen Provinzen sehr lehrreich sind und viele nützliche Winke für seine Nachfolger enthalten. In vielen unter den Gegenden , in die sein frommer Eifer ihn führte. war dieser würdige Missionar der erste europäische Reisende. Seine rücksichtsvolle und wohlwollende Behandlung der Eingeborenen hat nicht verfehlt, ihm, und dadurch den Europäern überhaupt, Freunde unter den Chinesen zu sichern, und er ist einer der wenigen Reisenden der Neuzeit, welche sich über den Charakter des Volkes eine vorurtheilsfreie Meinung bildeten und auch für dessen Lichtseiten Verständniss haben 1) . In dieselbe Kategorie gehört die Reise von Rev. Alex. WYLIE durch Sz'-tshwan 2' Einige andere ähnliche Reisen sind in den in China erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften beschrieben worden , während über manche umfangreiche Wanderungen, wie diejenigen des Missionars WELLMANN, der die Provinz Shansi gründlicher als irgend ein anderer Europäer kennen gelernt hat, leider keine Berichte vorliegen.

Wenn die literarische Thätigkeit der Jesuiten im achtzehnten Jahrhundert durch den Umfang der Leistungen imponirt, an denen sich jedoch verhältnissmässig Wenige betheiligten , so sind sie von den protestantischen Missionaren der letzten drei Jahrzehnte in ersterer Beziehung längst eingeholt, hinsichtlich der Anzahl der dabei thätigen Federn aber sehr weit übertroffen. Es ist dadurch eine in stetem

i

t) Rev. Alexander WILLIAMSON, ,journeys in North China, Manchuria and Mongolia; London 1870, 2 Bde. Wir werden auf dieses Werk und die kleineren Aufsätze des Verfassers wegen der vielen vortrefflichen darin enthaltenen Beobachtungen noch häufig zurückzukommen haben. Er bereiste insbesondere die Provinz Shantung, deren Kenntniss wir wesentlich ihm und (len theilweis duch ihn angeregten Reisen des betrauerten englischen Consuls von Tshifu, John MARKHAM, und des Consuls von Shanghai, ALABASTER , verdanken ; ferner T s h i l i, S ha n s i, Shensi, einen kleinen Theil von H on an, und in

grosser Ausdehnung (lie M an t s c h u r ei und den Südrand der Mongolei.

2) Beschrieben im 7ourn. of the North China Branch of the R. Asiat. Society Jahrg. 1858,

p. 153-258.