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0232 China : vol.1
China : vol.1 / Page 232 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I 78 V. CAPITEI,. VERBREITUNG ABFLUSSLOSER UND LÖSSBEDECKTER GEBIETE.

über dem Boden der Depressionen doch nur einen schmalen trennenden Grat. Andere sind breiter und flacher; aber jenen sanftgerundeten Anschwellungen, wie sie für Central-Asien charakteristisch sind , begegnen wir nicht. Die Oberfläche der Berge ist kahl , und auf weite Strecken tritt das Gestein nackt hervor. Dann erkennt man den Felsbau in der Entfernung von vielen Meilen. Graue, grüne, rothe und violette Töne wechseln mit einander , und hier und da bringt ein schwarzer Basalt grellere Abwechslung in das Bild. Alle Formationen , mit einer mächtigen Reihe wahrscheinlich vorsilurischer Gebilde beginnend und bis zum Lias hinauf reichend, sind darin vertreten, und neben ihnen treten Eruptivgesteine , insbesondere solche der vulcanischen Periode, in ungewöhnlicher Mannigfaltigkeit auf. Landschaftlich wie geologisch könnte man den kirgisischen Namen Alatau (bunter Berg anwenden. Aber nur an steilen Felswänden sind die Grenzen zwischen den Gesteinen scharf gezeichnet. Jede geringere Böschung ist von Schutt bedeckt. Denn die Gebirge sind Ruinen, wie diejenigen Central-Asiens, und in ihre eigenen Trümmer gehüllt. Nähert man sich den Gehängen, so steigt der Steppenboden an, und eine Menge meist scharfkantiger Gesteinsstücke sind der feinen gelben Erde beigemengt. Hier sind die ausblühenden Salze zu Ende ; aber dass der Boden sie enthält, beweist das untrinkbare Wasser der Brunnen. Die Schuttmassen mehren sich am Fuss der Berge. Diese sind von Schluchten völlig zerfressen. Aber dieselben sind hoch mit Gesteinsschutt aufgefüllt ; und je höher man steigt, desto länger werden die Lähnen , in denen er sich von den Seiten herabzieht. Das Wasser sammelt sich in Bächen. die häufig wieder verschwinden, um weiter hinab verstärkt hervorzukommen. Hier und da hat es den Schutt mit Erdreich bedeckt: dann sprosst Strauch- und Kraut-Vegetation. An solchen Orten sind die bevorzugten Lagerplätze der Indianer, und seit zwei Jahrzehnten die sparsamen Ansiedelungen der Weissen, welche, von der Hoffnung auf Gewinn von einem oft trügerischen Bergbau gelockt, in diese für die Civilisation nicht bestimmten Gegenden ein Gemisch roher Sitten und hoher Culturelemente gebracht haben. Es ist eine unharmonische Staffage, von der sich der Blick gern dem der Umgebung besser entsprechenden, unstet wandernden Indianer zuwendet. Denn die Ansiedlung ist nur Trug. Der Weisse betrachtet sie nicht als seine Heimath und ist. gleich dem Sohn der Wildniss , jederzeit bereit , sie zu verlassen.

Etwas günstiger gestalten sich die Verhältnisse wo es den Gewässern gelungen ist , den in einer regenreicheren Periode hergestellten Abfluss nach dem Nachbargebiet zu bewahren und mehrere Becken zu einem System zu verbinden. Dann nimmt das Wasser, wie im Humboldt-Fluss oder Carson-Fluss, einen längeren Lauf über den Steppenboden, und vermag diesen entlang den Ufern von seinen Salzen zu befreien. In solchen Fällen gibt es hier und da einen sparsamen Baumwuchs von Pappeln und Weiden, auch wol eine dürftige Wiese , und zuweilen hat sich sogar etwas Feldbau eingefunden. Aber eine grössere Culturoase ist nur in dem vereinzelten Fall der Mormonenstadt am Grossen Salzsee durch Berieselung aus den vom `Vahsatch - Gebirge herabkommenden frischen Bergströmen geschaffen