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0478 China : vol.1
China : vol.1 / Page 478 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL. NTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

das System der Mondstationen seine Geburtsstätte gehabt habe. Von dort hätten es dann die drei genannten Völker unabhängig von einander erhalten.

Wir stehen hier vor einem der merkwürdigsten Probleme, welche uns die Vorgeschichte in Bezug auf den gegenseitigen Verkehr der Völker bietet. Einer endgiltigen Lösung ist dasselbe gegenwärtig nicht fähig. Aber es ist ersichtlich, dass sich für die Erklärung der Thatsache , *dass drei (und wahrscheinlich mehr) weit von einander getrennt lebende Völker in uralter Zeit in gemeinsamem Besitz eines Systems der Eintheilung der Ekliptik waren, das nur an Einem Ort und von Einem Volk erfunden sein konnte , wenige Wege bieten werden , welche dem Grad ihrer Wahrscheinlichkeit nach zu prüfen sind. Nehmen wir an, dass jene Völker zur Zeit der Ausbildung des. Mondstationenkreises bereits in den Ländern wohnten, wo wir sie später finden, also die Chinesen in China, diejenigen Stämme, welche im Besitz der vedischen Weisheit waren, in Indien , und die Semiten im südwestlichen Asien, so sind nur die beiden Fälle möglich, dass entweder eines von ihnen die 28theilige Eintheilung der Ekliptik erdachte und sie an die beiden anderen übertrug , oder dass sie von einem vierten, ausserhalb von ihnen wohnenden Volk stammt, welches Verbindungen mit dem fernsten Osten und Süden des Continentes unterhielt. In beiden Fällen hätte ein Verkehr durch die gesammte Ausdehnung der öden Steppenländer Central-Asiens, oder durch das wilde Gebirgsland zwischen China und Indien stattfinden müssen. Aber wir haben nichts , was uns zu der Annahme berechtigt , dass schon in der Urzeit ein Völkerverkehr stattfand, wie ihn erst eine sehr gesteigerte Cultur , wahrscheinlich Jahrtausende später , hervorgebracht hat. Handelsartikel konnten wol auch damals , indem sie von Hand zu Hand gingen, Gegenden erreichen , die von ihrem Ursprungsort weit entfernt waren. Aber von Elementen einer verhältnissmässig hohen geistigen Cultur ist es nicht zu erwarten, dass sie , wie etwa später der Buddhismus , über die Gebiete uncivilisirter Völker hinweg nach verschiedenen Richtungen hin sich ausbreiten konnten. Ebenso wenig lässt es sich annehmen, dass eines der centralasiatischen Wandervölker chinesische Weisheit nach Westen gebracht hätte. Denn wenn es auch an Anzeichen eines vor-historischen Zuges der Nomaden nach Westen nicht fehlt , so wäre die dreifache Voraussetzung, dass eines derselben in innigem Verkehr mit den Chinesen gewesen sei , zugleich eine hinreichend hohe Cultur gehabt habe , um die Sternenkenntniss mit sich zu nehmen und dann mit westlichen und südlichen Culturvölkern in Berührung gekommen sei , um sie an diese zu übertragen , doch allzu willkürlich, um ihr Raum zu geben.

Dagegen würde das Problem sich gleichsam von selbst lösen, wenn es gelänge, nachzuweisen , dass einige der Völker , welche im Besitz des Mondstationenkreises waren, von einem gemeinsamen Centralsitz aus nach verschiedenen Richtungen hin von einander fort gewandert sind ; denn dann konnten sie das entweder gemeinsam ausgebildete , oder von einem unter ihnen erfundene und von den Nachbarn übernommene System selbst nach fernen Gegenden tragen, es dort fortentwickeln und an Andere überliefern. Betreffs derjenigen Stämme. welche die vedische Weisheit

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