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0477 China : vol.1
China : vol.1 / Page 477 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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EINHEIT DES URSPRUNGS DER MONDSTATIONEN

ganz gesetzlosen Lage einzelner Sternbilder aufzuweisen, wie der indische 1). Dies könnte zwar daher kommen, dass sie von chinesischen Astronomen ausgemerzt worden wären ; aber dagegen steht die Thatsache, dass der arabische Kreis in der grösseren Conformität an die Zone der Planetenbahnen mit dem chinesischen übereinstimmt, und beide mehr Sternbilder mit einander gemeinsam haben, als jeder von ihnen mit dem indischen. Dies schliesst aber jede ftlee einer Uebertragung von Indien nach den beiden anderen Ländern, oder von einem der letzteren durch Indien nach dem zweiten aus. Abgesehen von diesen Gesichtspunkten bestreitet WHITNEY auch WEBER's Hauptargumente, indem die Anzahl der nakshatra keineswegs von 27 in einer früheren Periode zu 28 in einer späteren angewachsen sei , sondern beide Zahlen in frühen und späten Zeiten , und oft bei demselben Schriftsteller, vorkommen 2; , die Wahl des Anfangszeichens in einer kreisförmigen Anordnung aber von untergeordneter Bedeutung sei und bei beiden Nationen gewechselt habe. Er kommt zu dem Resultat , dass der Versuch , die hsizt von den nakshatra abzuleiten , ebenso fehlschlage wie der umgekehrte von BIOT, die letzteren als eine Derivation von den ersteren darzustellen. In gleicher Weise entkräftet er die Versuche, einerseits, wie SÉDILLOT es that , die znanâzil als den Prototyp darzustellen, von dem das indische und das chinesische System abgeleitet seien , andererseits , wie COLEBROOKE, IDELER , STEINSCHNEIDER und WEBER , dieselben als eine Einführung von Indien her anzunehmen. WHITNEY'S Endergebniss ist, dass das indische, das chinesische und das arabische System der Mondstationen bei allen drei Völkern unabhängig von einander bestanden haben und in einer gegenseitigen Beziehung nur durch den gemeinsamen Ursprung stehen , dessen Annahme durch die beinahe vollkommene Identität mit Nothwendigkeit geboten sei. Wie erwähnt, hatte schon WEBER angedeutet, dass, wenn auch nach seiner Ansicht das Indische System die beiden anderen hervorgebracht hätte , es doch selbst nicht indischem Boden entsprossen sein dürfte, und er deutete auf Babylon als die mögliche Geburtsstätte desselben hin. Auch WHITNEY weist es als unwahrscheinlich nach, dass es jemals auf indischem Boden erwachsen sei, und schliesst sich der Vermuthung an, dass an demjenigen Ort Mesopotaniens, der zu der betreffenden Zeit der Sitz der Chaldäischen Gelehrsamkeit gewesen sei , oder auch an einem anderen Ort von West- oder Central-Asien,

t) Obgleich in dem indischen System der Sternenhimmel in gleichmässigere Abschnitte getheilt ist, als in dem arabischen und chinesischen, zeigt es doch auffallende Abnormitäten dadurch, dass einzelne unter den nakshatra (insbesondere Svâti und Abhijit) in grosser Entfernung von der Linie der Ekliptik liegen, und die Ebenmässigkeit der Verbindungslinie der Sternbilder durch eine Anzahl weit

ausspringender Winkel unterbrochen wird.

z) Da die Mondperiode zwischen 27 und z8 Tagen liegt, so konnte man so gut die eine wie die andere Zahl nehmen. Meist hat man z8 gewählt, weil eben 27 nicht ausreicht. Nur die Inder lassen wiederholt eine Station aus, welche an der Stelle des Himmels liegt, wo die nakshatra sich am dichtesten drängten, und daher als überflüssig erscheinen konnte. Besonders aber dürften, wie WHITNEY hervorhebt, die Inder zur Bevorzugung der Zahl z7 dadurch veranlasst worden sein, dass sich mit ihrer Hilfe die Ekliptik in einer für alle weiteren Berechnungen sehr zweckmässigen Art eintheilen lässt, indem 36oX6o :--z7 — 800 Bogenminuten als den Abstand zwischen je zwei Mondstationen ergibt, während die Theilung des Kreises durch z8 eine praktisch fast nicht verwerthbare. Grösse gibt. — S. auch die An-

gaben von LASSEN I, S. 98o ff.

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