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0340 China : vol.1
China : vol.1 / Page 340 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YÜ-KUNG.

   

sionars GAUBIL Paris erreicht zu haben, in welchem derselbe eine mit einigen Anmerkungen versehene Uebersetzung des Shu-king lieferte. Erst nach wiederholten Klagen, dass seine vielen Manuscriptarbeiten, die er nach Hause schicke , unbeachtet blieben, gab Dr GUIGNES das Werk nach dem Tod des Verfassers heraus t , leider nicht ohne, wie er es selbst erzählt, die Uebersetzung vielfach zu verändern. LEGGE glaubt , dass er besser gehandelt hätte , das Original von GAUBIL abzudrucken. Ein ganzes Jahrhundert verging, ohne dass der Versuch einer Uebersetzung des wichtigen Werkes wiederholt wurde. STAN. JULIEN fertigte zwar eine solche an , wie ED. BlOT, dem er sie zu Gebote stellte, mittheilt ,%ourn. Asiatique Ser. HI, vol. XIV, 1842, p. 15 31 ; doch ist dieselbe leider niemals veröffentlicht worden. Von nun an bemächtigten sich Engländer des Stoffes. Der erste von

               
   

ihnen war der verdiente Missionar MEDHURST welcher im Jahr 1846 eine Uebersetzung des Shu -king herausgab2). Sie erfreut sich bei Sinologen keines hohen Ansehens, hat aber das Verdienst, einige erklärende Anmerkungen nach den chinesischen Commentatoren, wenn auch in einer zu apodictischen Form und fast jeder Kritik ermangelnd, beigefügt zu haben. Alle diese früheren Versuche jcdoch sind

in Schatten gestellt worden durch die wahrhaft classische Ausgabe des Shu-king   t,
durch Rev. Dr. JAMES LEGGE, welcher sich durch dieselbe zu der ersten Autorität über das Buch emporgeschwung,-en hat. In seinem grossen Werk, welches er noch jetzt in voller Kraft fortführt, hat er es zum ersten Mal unternommen , die alten chinesischen Classiker durch eine sorgsame, mit reichem Commentar, ausführlichen Vorerörterungen und Glossarien versehene Uebersetzung in ihrem ganzen Umfang zug-änglich zu machen, und dabei besonders die Meinungen der hervorragendsten einheimischen Commentatoren wiederzugeben. Seine Ansichten zeichnen sich ebenso durch eine bewundernswürdige Mässigung im Urtheil als durch das Bestreben, Allen gerecht zu werden, aus, und verdienen stets die erste und vollste Rücksicht3,1.

Alle diese Commentatoren, die chinesischen wie die europäischen, haben dem Buch Yü-kung besonders ihre Aufmerksamkeit zugewendet, einerseits desshalb, weil kaum alle anderen Bücher des Shu -king zusammen so viel Thatsachen enthalten wie dieses, welches zugleich das längste unter ihnen ist andererseits weil der gedrungene Stil eine grössere Freiheit in der Interpolation von Hülfsworten und damit in der Interpretation des Inhaltes gestattet, und desshalb über keines so viele unter einander abweichende Ansichten entstanden sind.

i) Le Chou-king, traduit par le Feu le P. GAUBIL. Revu et corrigé sur le texte Chinois par DE GUIGNES. Paris 177o. In diesem wie im vorigen Fall verschwindet auf dem Titelblatt der Name des Autors vor dem des Herausgebers, was jedoch nicht gehindert hat, dass die Nachwelt den Ruhm richtig zu vertheilen wusste.

  1. The Shcro-king, or the historical classic, translated by W. H. MEDHURST. Shanghai 1846.

  2. Das gesammte Werk hat den Titel : The Chinese Classics, with a translation, critical and exegetical notes, prolegomena and copious indexes, by JAMES LEGGE D. D. Es wird in Hongkong gedruckt und ist auf 7 Bände berechnet. Der dritte Band in zwei Theilen enthält den Shu-king und ist im Jahr 1865 herausgegeben. — Dieses überaus dankenswerthe Unternehmen verdankt seine materielle Ermöglichung der hochsinnigen Freigebigkeit eines Privatmannes. Das Werk hätte in tüchtigere und sorgsamere