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0603 China : vol.1
China : vol.1 / Page 603 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEOGRAPHISCHE KENNTNISSE UNTER DEN TANG.

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überwinden , wenn auch die Chinesen wesentlich die Heerführer lieferten und den grössten Tlieil ihrer Armee in Tibet und Nipal recrutirten I . Für einige Zeit scheint der siegreiche Ausgang lebhaftere Beziehungen hervorgerufen zu haben. So erschienen in den Jahren 667 und 668 Gesandte »von allen Königen der fünf Indien« nach chinesischem Ausdruck; . Nachher lebten die diplomatischen Beziehungen noch einmal in den Jahren 7 i 3 und 714 auf. Es kamen drei Gesandtschaften aus dem mittleren und eine aus dem südlichen Indien, um die Hilfe China's gegen die Ta-slti, d. i. die Araber, und die Tufan nachzusuchen. Schon vor dieser Zeit erschwerten die Letzteren die Verbindung mit Indien, und vom Jahr 75o an war sie durch dieselben vollständig abgeschnitten. Erst im Jahr 986 wurde sie wieder aufgenommen, als ein Brief des indischen Königs MO-HSI-NANG an den Kaiser anlangte 2, . Ebenso lockerten sich die politischen Beziehungen zu Ceylon. Aus dem 7ten Jahrhundert wird nur eine Gesandtschaft (im Jahr 67o, von dort erwähnt, und im folgenden Jahrhundert sollen deren vier angekommen sein. Dann findet bei chinesischen Schriftstellern durch 500 Jahre vollständiges Stillschweigen über die Insel statt.

Der Glanz , den die Huldigung ferner Völker der TANG-Dynastie bis zum Jahr 755 verliehen hatte, war dahin. Die vereinzelten Gesandtschaften der nächsten Jahrhunderte sind , mit Ausnahme der wenigen bereits angeführten , kaum nennenswerth.

Erweiterung der geographischen Kenntnisse der Chinesen. — Die bedeutende Machtentwickelung unter den TANG und die Anknüpfung diplomatischer Beziehungen mit einer grossen Zahl von Völkern konnten nicht verfehlen den geographischen Gesichtskreis der Chinesen zu erweitern und als eine mächtige Triebfeder für intellectuellen Aufschwung zu wirken. Seit dem Jahr i 5o n. Chr. hatte der Wissensdrang wenig Nahrung gehabt , und war auch die Gelehrsamkeit nicht geschwunden, so hatte sie doch eine berhältnissmässig geringe Zahl von Vertretern aufzuweisen gehabt. Die nicht enden wollenden furchtbaren Zerwürfnisse im Inneren zerrütteten das Reich in materieller Beziehung und decimirten seine Bevölkerung. Damit erschlaffte auch die geistige Thätigkeit. YANG-TI'S Erkundigungen über die Länder und Völker des Westens bezeichnen das erste Wiedererwachen aus dieser Lethargie. Sie sind das Symptom eines Wissensdranges , der allerdings auf ganz materiellen Interessen beruhte, aber den Armeen der TANG den Weg vorbereitete. Das alte , und doch neu erscheinende Feld , das diese eröffneten , gab den Boden für weitere Forschung. Auch später werden wir häufig den geistigen Aufschwung Hand in Hand mit der äusseren Macht des Reiches gehen sehen. Doch gibt davon keine Periode ein so glänzendes Beispiel als die der TANG. In keiner, vor Allem, bietet die Literatur China's eine so reiche Fundgrube geographischen Wissens. Allerdings war dieses, wenn auch in seinem Umfang erweitert, doch hinsichtlich der Methode von dem früheren nicht verschieden und vermochte sich

i) Nach den TANG-Annalen stellten die Tufan i000 Mann, Nipal aber 7000 Reiter. PAUTHIER

Journ. As. Ser. III vol. VIII, 1839,   •

III,   .   39~ P~ 395•

z) STAN. JULIEN in 7ourn. Asiat. Ser. IV, vol. X, 1847, p. no ff.