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0476 China : vol.1
China : vol.1 / Page 476 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL.t NTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

spricht sich mit Entschiedenheit gegen einen fremden Einfluss auf die Ansichten der Inder von den Mondstationen aus 1) . Früher hatte er mit BIOT den chinesischen Ursprung des Systems derselben angenommen 2) , und er äussert sich jetzt, dass die Chinesen sich auf eigne Hand ihr System der Mond-Ekliptik gebildet haben mögen 3) . Dagegen sucht er darzuthun , dass die nakshatra durch den Handelsverkehr aus Indien nach dem glücklichen Arabien gekommen seien. Dies wird jedoch durch die nahe Uebereinstimmung der manâzil mit der Normalreihe und durch ihre überwiegende Aehnlichkeit mit den chinesischen hsiu fast mit Bestimmtheit widerlegt. Endlich ist noch einer besonderen , von den meisten Autoren unabhängigen Ansicht von SCHLEGEL zu erwähnen , die sich jedoch nur auf das chinesische System bezieht 4) .

Die Aeusserung so verschiedener Ansichten durch so hervorragende Autoritäten musste zur Fortführung des fruchtbringenden Streites Veranlassung geben. Dies geschah wesentlich durch die beiden erstgenannten Sanskritgelehrten 5) . Als sein vorläufiges Resultat dürfen wir die klare Darstellung in WHITNEY'S Lunar Zodiac betrachten. Er weist darin die Ansicht von der Wanderung der Lehre von Indien nach China als unhaltbar nach. Abgesehen davon, dass (s. d. Anm. i auf S. 409) die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der alten chinesischen Quellen sich grösstentheils nicht begründen lassen, hat der chinesische Kreis der Mondstationen nicht jene Abnormitäten in der

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einiger mit den buddhistischen Lehren übernommener indischer Monatsnamen in ihrer Literatur bedient, dieselben aber sich niemals eingebürgert haben, da man den Gebrauch, die natürlich seit uralter Zeit bekannten zwölf Monate nach der Zahl ihrer Reihenfolge zu bezeichnen, beibehalten hat. Ueberdies kamen jene Monatsnamen lange nachdem Lu-Pu-wÉI die 28 hsiu aufzählte nach China.

I) LASSEN I, zweite Aufl. p. 979.

  1. LASSEN I, erste Aufl. p. 747.

  2. LASSEN I, zweite Aufl. p. 980.

  3. So werthvoll manche Theile der unten (S. 417) noch näher zu erwähnenden Uranographie Chi-

noise von SCHLEGEL sind, so ist doch seine Betrachtungsweise der z8 hsiu dadurch lückenhaft , dass er die wichtigen Arbeiten von WEBER und WHITNEY und einiger anderer Forscher nicht gekannt zu haben scheint. Er bestreitet mit BIoT, dass die 28 Gestirne etwas mit dem U. nlauf des Mondes zu thun haben, und nimmt an (S. 76), dass der Viertheilung des Himmels, deren erste Einführung er 1900o Jahre zurück versetzt (s. u.), diejenige in 28 Theile in sehr viel späterer Zeit gefolgt sei; man habe sie nur eingeführt, um in jedes Viertel die Wohnsitze für die sieben Hauptgestirne : Sonne, Mond und 5 Planeten, zu verlegen. Die Namen der 28 hsiu befinden sich zwar unter denjenigen 214, deren Ursprung er auf nur wenig nach dem Jahr 17000 v. Chr. zurückversetzt ; doch sollen sie damals diese Bedeutung noch nicht gehabt haben. Und obgleich er selbst eine Stelle von HSIL'-FA anführt, wonach die Ausscheidung der 28 hsiu als Himmelstheiler im Anfang des » himmlischen Zeitalters « (nach Sz'-MA-TsIËN's Tabelle, bei SCHLEGEL S. 30, also, nach des letzteren Berechnung, um 16700 v. Chr.) stattgefunden habe, so sagt doch SCHLEGEL (S. 585) mit Bestimmtheit: » cette division (en 28 domiciles planétaires) ne date que de l'époque de Tcheoukoung (d. i. vom Herzog von Tsxóu) environ onze siécles avant notre ère«. Es genügt, auf die sicheren Beziehungen der nakshatra und manâzil zum Mond, auf das hohe Alter der ersteren und ihre Analogie mit den hsiu , sowie auf die bestimmte Bezeichnung der letzteren als Mondherbergen bei den Chinesen (z. B. in der von SCHLEGEL selbst S. 76 angeführten Stelle : » Les 28 siou sont les maisons du soleil et de la lune, ressemblant aux relais de poste et Izőtelleries ou aux salles (l'attente pour les offzciers inférieurs sur la terre«) hinzuweisen, um diese Anschauungen über das verhältnissmässig jugendliche Alter der 28 hsiu und den Mangel an Beziehungen derselben zum Mondumlauf zu berichtigen.

  1. WHITNEY kritisirte WEBER'S Arbeit über die Naxatra im Mourn. of the Anzerican Oriental Soc. vol. VIII. WEBER antwortete darauf in der 9ten und Loten Abthellung seiner Indischen Studien (Abhdlgen d. k. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1865, S. 424-459 und 1868, S. 214-253) . WHITNEY gab seine letzte Erwiderung im Lunar Zodiac (s. oben) .