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0586 China : vol.1
China : vol.1 / Page 586 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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520 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i50-6co n. Chr.

daher mit der zeitweiligen Verlegung der diesen Zwecken entsprechenden Emporien die Ziele ihrer Reisen änderten. Als die Schifffahrt der Westvölker sich vom Rothen Meer bis Kattigära erstreckte, hatten die Chinesen nicht nöthig , sich weit von ihrem grossen Seehafen in Tong-king zu entfernen. Als aber jene verfiel , drangen sic gegen Westen vor , und unter der Dynastie der östlichen TSIN

(317-419) begann der Verkehr mit Ceylon. Wahrscheinlich war schon vorher

die jetzt D j unk -Ceylon genannte Insel im Norden von Penang ein grosses und wichtiges, von chinesischen, malayischen und malabarischen Handelsflotten besuchtes Emporium 1) . Noch weiter dehnten die Chinesen ihre Fahrten in der Mitte des ten Jahrhunderts aus , als der Euphrates bis H i r a schiffbar war. Nach dem Zeugniss von MASUDI und HAMZA von Ispahan ankerten chinesische Schiffe neben indischen in jedem Jahr in Front der Häuser dieser Stadt2) . Als im 7ten und fiten

Jahrhundert die westliche Schifffahrt allmälig weiter nach Osten vordrang, zog sich

die chinesische in engere Grenzen zurück. Fuir einige Zeit ging sie bis S i rā f in Farsistan, dann nach M u z i r i s bei Calicut an der Küste von Malabar, und endlich wieder nur bis Ceylon .3) , wo Araber und Perser von Westen her das Emporium Galle (Lo-le der Chinesen) erreichten. Als Jene später (von 700 bis 878) ihre Waaren bis nach China brachten und die Erzeugnisse dieses Landes selbst ausführten, fanden es die Chinesen bald nicht mehr nothwendig , ihre Schifffahrt nach Westen auszudehnen 4.

Am lebhaftesten gestaltete sich, besonders im 5 ten Jahrhundert, der Verkehr

mit Ceylon. Da die Singhalesen keine Schifffahrer waren , so besorgten wahrscheinlich die chinesischen Handelsflotten selbst die Passage der zahlreichen Gesandtschafteen von Ceylon nach den Häfen von China. Die erste derselben fand nach dem Jahr 405 statt, vielleicht in Folge von FA-HSIËN'S Besuch. Da sie zehn Jahre unterwegs gewesen sein soll , so liegt die Vermuthung nahe , dass sie über Land ging , und auch dies spricht zu Gunsten der angegebenen Veranlassung, da

der chinesische Pilger sein eigenes Itinerar als Wegweiser mittheilen konnte 5) . Die anderen Gesandtschaften nahmen wahrscheinlich sämmtlich den Seeweg. Sie erfolgten in den Jahren 428 , 430, 435 , 456 , 515 , 523 , 527 und 531 (i) . Das Interesse , welches die Chinesen offenbar an der Aufrechterhaltung freundlicher

         

I) EMERSON TENNENT, Ceylon p. 59o. Die Nachricht über die erste Ausdehnung des Seeverkehrs ist von WYLIE dem im Jahr 740 geschriebenen chinesischen Werk T ung-tiën entnommen. — D j u n k C e y 1 o n ist corrumpirt nach einem malayischen Wort, worin Alljung einen grossen Schifffahrtsplatz bedeutet und Selan der malayische Name für Ceylon ist (nach TENNENT).

  1. REINAUD, voyages des Arabes et Persans Disc. prél. p. xxxv. — EM. TENNENT, Ceylon p. S41.

  2. EMERSON TENNENT a. a. O. p. 541.

  3. Die hier angedeuteten Ereignisse vom Jahr 600 an werden im nächsten Abschnitt ausführlicher behandelt werden.

  4. EMERSON TENNENT versetzt, nach WYLIE'S Angabe , die Gesandtschaft in 'das Jahr 400, was die Veranlassung durch FA-HSIËN ausschliessen würde. Doch wurde dieselbe schon früher von PAUTHIER (sur le royaume de Sse-tseu ou des Lions, Journ. As. Ser. III, vol. I, 1836, p. 400 ff.) nach den Aufzeichnungen von MA-TWAN-LIN erwähnt. Danach kam sie in der Periode i-hsi (405-419) zu Kaiser NGAN-TI (397-418), also jedenfalls nach dem Jahr 405. Sie brachte eine Buddhastatue von Yii-Stein, 4 Fuss und 2 Zoll hoch.

  5. EMERSON TENNENT, a. a. O. P. 595 ff.