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0267 China : vol.1
China : vol.1 / Page 267 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KETTEN I)ES TIEN-SHAD'-SYSTEMS.

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Nachdem wir so die vom Tiën-shan mit WNW-Streichen auslaufenden Gebirge längs seines Nordrandes von Barkul bis zur Karatau-Kette, sowie längs des Westrandes durch das ganze Gebiet von West-Turkestan und Bactrien verfolgt haben, und unsere Betrachtung uns schliesslich zur Darstellung der wahrscheinlichsten Structur des einzigen bezüglich seines Baues noch gänzlich problematischen Gebirgslandes in diesem Gebiet geführt hat , bleibt es noch übrig, die eigentlichen Tiën - shanKetten in kurzer Uebersicht zu veranschaulichen.

Die Richtung der Tiën - s h a n -Ketten wird in der Regel, selbst von den gründlichen Erforschern des Gebirges, als westöstlich beschrieben. Es soll dies «pol , wie ich bereits erörterte, nur eine annähernde und allgemeine Bezeichnungsweise sein ; denn ein Blick auf die detaillirter aufgenommenen Theile von Höhenzügen und Längsthälern reicht hin, um die Ungenauigkeit des Ausdruckes zu zeigen. Niemand hat die Parallelstructur besser erkannt als der erste, und zugleich der einzige eminent geologische Erforscher des Tiën-shan, P. v. SEMENOW, und es ist ein Triumph für seine Auffassung , dass , wie sich allmälig die Glieder des Gebirges aus ihrer früheren chaotischen Darstellung ordnen, sie sich eines nach dem anderen seinem Schema einfügen. Dafür sprechen auch die glänzenden Resultate der ausgedehnten Forschungen von SSEWERTSOW , wenn auch dessen gewissenhafte Darlegung örtlicher Abweichungen in den Streichrichtungen von Schichtgesteinen und untergeordneten Verbindungsketten den Anschein zu geben im Stande ist, als ob alle Compassrichtungen von NNO über O nach SSO gleichmässig vertreten seien. In einer späteren Zeit hat FEDSCHENKO das SEMENoW'sche Gesetz in einem von des letzteren Forschungsgebiet weit entlegenen Theil des Tiën-shan mit grösster Klarheit nachzuweisen vermocht. Es gibt sich jetzt in allen bekannten Theilen des Gebirges eine von West nach Süd und von Ost nach Nord geneigte Abweichung von der Richtung der Breitengrade zu erkennen. Ihr Betrag ist nicht überall von gleicher Grösse. Auch ist dies für die Feststellung einer Gesetzmässigkeit nicht nöthig, da ja selbst die ausgezeichnetsten Faltengebirge eine ganz parallele Structur ihrer Theile nicht besitzen. Die Unterschiede von einer Mittelrichtung sind im Tiën-shan ebenso gross aber, wie es scheint, nicht grösser) wie in den nördlichen Kalkalpen. Erst

1 i n g im Sinn der Chinesen, als die ganze von S über W nach N um das Becken von Yarkand und Kashgar gelegene Gebirgsmasse umfassend , aufrecht erhalten wissen will und (S. 399) dieselbe in ihrer Gesammterstreckung durch die Begegnung und Verschmelzung der zwei grossen Systeme des Tiën - shan und des Himâlaya erklärt. K wen -1 u n und Bolor sind nach ihm nicht getrennt, sondern beide gehören dem Himâlaya-System an, das er am R i a n k u 1 und K ar a k u l beginnen lässt. • Ich habe bereits (S. 196) auf das Aufhören der Selbstständigkeit des Himâlaya-Systems an der Stelle der Begegnung mit dem Hindu-kush hingewiesen, und die Vermuthung ausgesprochen, dass zwar dieselben Kräfte, welche den Dapsang zu 8619 m. über dein Meer aufrichteten, sich nördlich vom Hindu-kush noch äusserten, aber nur als eine secundäre Kraft, welche die äussere Gestalt der fertig gebildeten Pamir-Faltungen afficirte. Wie das Tiën-shan-System, vom Hindu-kush gegen Norden, als völlig geschieden aufzutreten scheint, so werde ich später zu beweisen suchen , dass der Kwen-lun eine durchaus bestimmte und selbstständige Stellung dem Himâlaya gegenüber beansprucht, und von dem Tiën-shan, dem Hindu-kush und dem Bolor ganz zu trennen ist. — Was den Namen Bolo,- betrifft, so hat YULE auf Grund eingehenden Studiums bewiesen, dass er in keiner Weise den Gegenden zukommt, in welche HUMBOLDT seinen Bolor-tagh verlegte, sondern die schon früher von CUNNINGHAM ausgesprochene Ansicht richtig ist. 7ouru. R. G. S. XLII 473 ff.

ii