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0762 China : vol.1
China : vol.1 / Page 762 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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690 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I 517—I$00.

grossen, und kleine zwischen den kleinen Flüssen . Dies ist bis heute der Standpunkt der Orographie von China geblieben. Zwar ist in den letzten Jahren der Versuch gemacht worden, im östlichen China eine andere Gebirgsgliederung schematisch durchzuführen ; aber er beruht auf Theorie und ist keine Berichtigung 2 .

Wir haben Ferneres über geographische Arbeiten der katholischen Missionare in China selbst nicht zu erwähnen. Doch verdient es hohe Anerkennung, dass sie sich auch weiterhin der Aufgabe unterzogen, die Karte von Central-Asien zu berichtigen. Dies geschah auf besonderen Wunsch des Kaisers KIËN-LUNG, welcher um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts einen langen, durch ganz Central-Asien bis nach Ili reichenden schmalen Streif Landes dem chinesischen Reich einverleibte und denselben kartographisch dargestellt zu haben wünschte. Zu diesem Zweck wurden zu wiederholten Malen die portugiesischen Jesuiten ESPINHA und D'AROCHA ausgesandt, denen später der Deutsche HALLERSTEIN beigesellt wurde. Die Aufnahmen, welche sie theils selbst machten, theils durch geschulte Chinesen ausführen liessen, verdienen Anerkennung wegen der mässigen Grösse der Irrthümer in den Positionen , um so mehr als es scheint . dass sie keine Instrumente für die Längenbestimmungen gehabt haben3,1.

Es würde uns zu weit führen , wollten wir die staunenswerthe Masse dessen, was im Lauf des achtzehnten Jahrhunderts von den Missionaren in China und den Gelehrten in Paris über das erstere Land gearbeitet wurde, auch nur übersichtlich betrachten. In weit überwiegendem Maass beziehen sich die Forschungen auf die Geschichte und die Religion der Chinesen, und nur beiläufig entfiel auch Manches für die historische Geographie. In dieser Beziehung war das grosse Werk von DE GUIGNES 4) , welcher sich zuerst in Europa eine gute Kenntniss der chinesischen Sprache und Schrift erwarb, bahnbrechend, indem er zeigte, welche ausserordentliche Schätze die in derselben geschriebenen Werke für die Geschichte und Geographie der weiten Länderstrecken Central-Asiens bis nach Sibirien, dem Himâlaya

  1. Abzüge der Kupfertafeln zu D'AN\''ILLE's Karten sind spiiter mehrfach herausgegeben worden, so in D'ANVILLE'S Nouvel Atlas de la Chine, de la Tartarie chinoise et du Thibet, La Haye 1737; und abermals im Jahr 1785 in Begleitung zu DE MAILLA'S Histoire générale de la Chine (Paris 1777— 1781, 12 Bde. 40) als Atlas général de la Chine.

  2. Nur auf der vortrefflichen Wandkarte von Asien, welche Professor H. KIErrw'r im Jahr 1873 her- . ausgegeben hat, finden sich die Anfänge einer richtigeren Zeichnung der Gebirge von China, auf (;rund einer von mir entworfenen und in der Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin am I1. October 1873 (s. Verhdlgen d. Ges. f. Erdk. I, p. 29) vorgelegten Höhenschichtenkarte dieses Landes.

31 GAUBIL schreibt aus Peking an DE L'ISLE über deren erste Reise : »Deux jésuites portugais, les PP. Es p i n h a et d' Ar o c h a , avaient été envoyés dans les pays des Kalmuks Tchongkar, nommés en Russie Khoung-taichi. Ils en sont revenus ; ils ont été à Hami, Barkoul, Tourphan, planas, Borotala,

Ili etc., ils ont observé les latitudes et ont déduit les longitudes par les routes, les rumbs et les distances«. Es wird besonders erwähnt, dass sie in Varkand, Kashgar, Aksu etc., sowie auch in Zaisan, nicht waren.

Oh sie bei späteren Reisen, als sie auch diese-Orte berührten, mit besseren Instrumenten versehen wurden, ist mir nicht bekannt. Uebrigens finden sich schon bei SoucIEr (a. a. O.) Angaben der Positionen von Kasligar und Ilami. Ich vermochte nicht zu ersehen, worauf sie beruhen. Vermuthlich waren sie aus ltineraren abgeleitet.

4) DE GUIGNES, Histoire générale des Huns, des Turcs, des Mongols et des autres Tartares occidentaux ; ouvrage tiré des livres chinois ; Paris 1756, 4 Bde. 40. Eine deutsche Uebersetzung erschien zu

Greifswald 1768-71.