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0213 China : vol.1
China : vol.1 / Page 213 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DONAU—THAL.

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auch in Ungarn gegen die Ebene hin ein feiner Flugsand mit Löss. Gleich diesem lagert er auf Schotter. Bei D o r o g h und Gran bildet der mehlig feine Sand \Malre Dünen zwischen der Donau und den Lössgehängen 1 . Aber seine eigentliche Herrschaft beginnt erst auf den Puszten südlich von Komorn und auf den weiten Flächen des linken Donauufers. Ich selbst reiste tagelang durch diese Sanddünen auf dem Weg von N a g y- B n y a nach D e b r e c z i n. Sie bilden lange Wellen von Nord nach Süd, und in den Vertiefungen sind die stagnirenden Gewässer reich an Salzen, die bei der sommerlichen Verdunstung als Krusten übrig bleiben. Es werden Soda, Salpeter und ein unreines Kochsalz gewonnen 2'.. Aber noch andere Gebilde ausser dem Sand nehmen zuweilen die Stelle von Löss ein. Die von Hügeln von Trachyt und tertiärem Trachyttuff umschlossene Bucht von S z t. En d r é fand PETERS mit einem an trachytischem Material sehr reichen lössartigen Gebilde erfüllt, welches Lössschnecketi enthält ; und an anderen Stellen finden sich weitverbreitete Kalktuffbildungen, welche in wahren Kalksümpfen entstanden sein müssen und dem Löss stratigraphisch gleich zu stellen sind s; . Sie entsprechen den früher erwähnten kalkreichen Modificationen des See-Löss in China s. S. 82 und 102`

Aus Siebenbürgen ist der Löss durch HAUER und STACHE beschrieben worden. Er ist in der Gegend von Hermannstadt wie im mittleren Bergland ein herrschendes Oberflächengebilde 4' . Südlich von der ungarischen Ebene wurde er im Jahr 1857 bekannt , als die geologische Reichsanstalt ein Stück Löss mit den charakteristischen Schnecken von B e 1 g r a d erhielt 5; . Als dann später die Aufnahmen das Banat, Slavonien, Kroatien und die Militärgrenze umfassten, erwies sich auch hier noch dieselbe Bodenart zum Theil als ein verbreitetes Gebilde , aber , wie es scheint , ausschliesslich in den der ungarischen Ebene zuge- wandten Gegenden °) .

»`   Eine wesentliche Bereicherung der Kenntniss der Verbreitung unsrer Formation

9   gab FOETTERLE, als er nachwies, dass an der unteren Donau der Löss »zu einer

wo möglich noch grösseren Entwickelung gelangt ist, als wir dieses Gebilde an den Ufern der Donau in Ungarn. oder in Mähren und Böhmen kennen gelernt haben. « Von der serbisch-bulgarischen Grenze bei Radujevac an bildet der Löss fortwährend das steile rechte Ufer der Donau bis über N i k o p o l i und R u s t s c h u k hinaus, und erreicht die Höhe von 7oo Fuss, während das linke Donau-Ufer ganz flach und auf mehrere Meilen landeinwärts blos von den Alluvionen der Donau bedeckt ist. Jene

I) PETERS a. a. O. S. 514.

  1. RICHTHOFEN a. a. O. S. 460 ff.

  2. PETERS a. a. O. S. 513, 514.

  3. HAUER und STACHE, Geologie Siebenbürgens. Wien 1863, S. 34. Ausser den gewöhnlichen Landschnecken werden Reste von Elephas primigenius, Rhinoceros, Rind, Pferd u. a. erwähnt.

  4. Jahrb. d. k.. k. geolog. Reichsanstalt VIII, S. 157.

  5. TIETZES Mittheilungen aus dem Banat, im Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt XXII (1872) S. 93, weisen auf eine bedeutendere Entwickelung daselbst hin, während die Angaben von dem Vorkommen des Löss in einigen Theilen von Cr o a t i e n (ebendas. S. 286) nicht so überzeugend sind.