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0626 China : vol.1
China : vol.1 / Page 626 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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560 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 619--I 2 5o n. Chr.

bereist und starb um 95o in Aegypten. Was er über China erzählt , scheint er wesentlich ABU SAID entlehnt zu haben , mit dem er in Bassora im Jahr 915 zusammengekommen war. Doch erzählt er auch , dass er viele Personen gekannt habe, die von Khorasan über Sogdiana nach China und Tibet gereist seien. Der Weg führe über die Berge , welche das Ammoniaksalz gäben , und wo Flammen aus dem Boden kämen. Er beschreibt genau die Art, wie das Ammoniaksalz vorkomme und gesammelt werde. Daraus geht deutlich hervor , dass jene Berge mit einem von den Chinesen mehrfach beschriebenen Ort, welcher 200 li nördlich von Kutsha liegt , identisch sind. Die Reise von Sogdiana dauerte , nach MASUDI, 4o Tage. Das Land, durch das der Weg führe , sei bald cultivirt , bald sandig, und bald sumpfig. Ein zweiter, für Saumthiere verwendbarer Weg sei vier Monate lang, und man müsse sich unter den Schutz der Türken stellen 1) . Offenbar hat MASUDI nur gehört, dass ein solcher Weg existire, ohne von seinen Gewährsmännern zuverlässige geographische Details erfahren zu können. In Balkh hatte er einen intelligenten Greis gesprochen , der die Reise nach China zu Land mehrere Male gemacht hatte, und in Khorasan war er mit mehreren Personen zusammengekommen, welche den Weg über die Salmiakgruben genommen hatten. Daher besitzt er über diese so genaue Information ; doch hat er den Irrthum begangen , die Entfernung von 4o Tagen auf die Reise nach China zu übertragen , während dies von Samar-

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I) REINAUD hat in der classischen Einleitung zu seiner Géographie d'A b o u l f é d a , vol. I, Paris 1848, p. CCCLXXII, die Lage des Ortes, von wo das Ammoniaksalz des Handels kam, richtig angegeben. Andere glaubten darin die Solfatara von Urumtsi zu erkennen. Wäre dies richtig, so hätte die Handelsstrasse der Perser über Kuldja, und von dort an der Nordseite des Tiën-shan, also über die Talki-Kette und die jetzige Stadt Kurkara-usu fuhren müssen. Die Länge des Umweges hätte durch politische Motive veranlasst sein können ; aber wir besitzen keine Angaben , dass der Salmiak von Urumtsi einen Handelsartikel bildete, und ausserdem weist keine andere Nachricht auf diesen Weg. Die nächste Beziehung zu der Angabe von MASUDI sollte man in den Nachrichten von IBN HAUKAL, ABULFEDA und EDRISI suchen, welche HUMBOLDT (Central-Asien I, p. 375) dahin zusammenfasst »dass in der Kette des Asferah Steinkohlen, Naphta, Ammoniak, Metalle, Kupfer und Eisen in Menge vorkämen; die Spalten, welche heisse Dünste ausstossen, und aus denen die Eingebornen den Salmiak einsammeln, sollen Nachts sogar leuchten und Flammen ausspeien«. I)as Asferah-Gebirge liegt bei Samarkand und begrenzt Sog-

diana im Süden. Gegenwärtig ist dort weder von Flammen, die aus dem Boden kommen, noch von •

Ammoniaksalz etwas bekannt, und es ist offenbar , dass ABULFEDA und EDRISI eine Angabe von IBN HAUKAL abgeschrieben haben, die bei diesem auf falscher Combination beruht, indem er, mit den Entfernungen unbekannt, die von MASUDI richtig beschriebenen Erscheinungen in das Asferah-Gebirge versetzt, während sie dessen ferner Verlängerung, dem östlichen Tiën-shan, angehören. Von dem genannten Ort, zoo li im Norden von Ku-tsha, wird im ersten Jahrhundert der TANG-Dynastie erzählt : »Dort erhebt sich der Péi-shan. Er speit ununterbrochen Feuer und Rauch aus. Von ihm kommt der Salmiak«. In einem Werk vom Jahr 1772 heisst es : »Der Salmiak kommt von einem Salmiak-Berg im Norden der Stadt Kutsha, der voller Höhlen und Spalten ist. Im Frühling, Sommer und Herbst sind diese Oeffnungen mit Feuer erfüllt , so dass der Berg Nachts wie mit tausenden von Lampen erleuchtet erscheint. Dann kann sich demselben niemand nähern. Nur im Winter, wenn die grosse Schneemenge das Feuer gedämpft hat, beschäftigen sich die Eingebornen mit dein Sammeln des Salmiaks«. Die Bewohner hatten zum Theil ihren Tribut in Salmiak zu entrichten , und dieser bildete auch einen bedeutenden Handelsartikel. Wahrscheinlich kam er bis Europa. HUMBOLDT macht darauf aufmerksam, class er hier in uralter Zeit unter dem Namen t a r t a r i s c he s Salz bekannt war. Die Chinesen nannten ihn nau-sha. Da sich die persischen und arabischen Schriftsteller des Namens nusliader bedienten, so ist es mehr als wahrscheinlich, class sie den Salmiak zuerst durch chinesische Händler bekamen ; und desshalb konnte es MASUDI wohl als bemerkenswerth vorkommen, dass die nach China reisenden den Ort zu passiren hatten,

wo dieser nushader herkam.