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0391 China : vol.1
China : vol.1 / Page 391 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER TSI.

335

1.I,-•

1,4

  • Qi

Ebene nördlich vom Ho, welche im Norden und Westen bogenförmig von der hohen Kette des Hsi-tshöng-shan, Ti-tshu und Wang-wu-shan (s. S. 3o6' überragt wird. Die klaren Bergströme durchfliessen in der Ebene ein Netz von Canälen , unter denen die Namen Yen und Tsi noch heute vorkommen. Die Canäle haben ihren Lauf geändert , und es lässt sich daher nicht mit voller Sicherheit bestimmen, an welcher Stelle ehemals der Tsi in den Ho mündete. Doch ist Grund zur Vermuthung vorhanden , dass dies an derselben Stelle geschah , wo noch heute die vereinigten Canäle der Ebene den Gelben Fluss erreichen , nämlich in der Nähe der Stadt Wu-tshe-hsiën. Wahrscheinlich ist dies zugleich dieselbe Stelle , wo der Hwang-ho sein jetziges Bett verliess und sich nordwärts wandte.

  1.  Die Lage des Yun -Sumpfes ist bekannt. Derselbe begann ziemlich genau gegenüber von Wu-tshe-hsiën, in einer Gegend, wo der Name noch heute durch die Districte und Städte Y u n g- y a n g -hsiën und Y u n g- t s z' -hsiën 1) erhalten ist. Er wurde dadurch gebildet, dass. wahrscheinlich zur Zeit des jährlichen Hochwassers , der Ho über seine Ufer floss, und sein Wasser auf dem ebenen Boden stehen blieb 2) . Da der Tsi von der gegenüberliegenden Seite hereinkam, der Ho aber sich nördlich wendete, so glaubte man, dass der Tsi durch den I-ro hindurchfloss. Dazu mag der Umstand beigetragen haben , dass das Wasser des Ho lehmbraun, dasjenige des Tsi aber verhältnissmässig klar war. Wahrscheinlich war, wie dies ja in solchen Fällen häufig ist, das klarere Wasser noch weithin in einer nach dem gegenüberliegenden Ufer gerichteten Zone erkennbar, und so konnte wol die Meinung entstehen, dass es den Yung-Marsch erreichte .

  2.  Im nächsten Satz kommen wir ungefähr 85 g. M. weiter nordöstlich nach dem Ko-tsz' oder Marsch von K o , dessen Namen in demjenigen des Districtes K o t s z' - h s i ë n (Stadtkreis von Tsau-tshóu-fu an der Westgrenze von Shantung) fortbesteht. Wenn man die von NEY ELIAS hergestellte Karte und Beschreibung des jetzigen Hwang-ho-Laufes betrachtet, so zeigt es sich, dass von jener Stadt an, in

z) Beide gehören zu Kai-föng-fu, Honan.

z) Diese Erklärung ist wahrscheinlicher als die von LEGO, welcher sagt : »tlze water was most likely derived from the Ho, finding its way by some underground conzznunication to the place«; ein solcher Vorgang ist in einer ganz ebenen Gegend nicht denkbar.

3) Es ist bemerkenswerth, class wir bezüglich der Bildung des Yung-Sumpfes an jene Stelle versetzt werden, wo der Hwang-ho in einer weit späteren Zeit das im Yti-kung beschriebene Bett gänzlich verliess, um sich direct östlich gegen Kai-föng-fu hin zu wenden, und wo er, nachdem sein Lauf (lurch Eindämmung fixirt war, häufig die Dämme durchbrach und durcl\Ueberschwemmung furchtbare Ver-' wüstungen anrichtete. Ich habe hei einer anderen Gelegenheit (Letter an the provinces of Honan and Shansi, Shanghai 1870, p. 8) gezeigt, dass die verheerende Ueberschwemmung in den Jahren 1868 und 1869 bei Yung-tsz'-hsiën stattfand, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieselbe Fläche, welche damals vom Wasser bedeckt war, dem Yung-Sumpf der Alten entspricht. Auch ist zu beachten, dass bei dieser Gelegenheit der Gelbe Fluss mit (len Zuflüssen des Hwai in Verbindung stand und von dort her zu Boot erreicht werden konnte, sowie dass die historischen Karten von Hu-wii die periodische und länger andauernde Existenz einer Verbindung beider Stromsysteme an derselben Stelle angeben. Wäre der Gelbe Fluss nicht eingedämmt, so warden wir in der That heute noch einen Yung-Marsch haben, der jährlich hei Hochwasser Zufluss erhalten würde. Es ist dies eins der vielen Beispiele, welche zeigen, dass die Beschaffenheit der Grossen Ebene in historischer Zeit keine grossen Veränderungen, mit Ausnahme jener, welche durch Menschenwerk, durch die Wechsel im Lauf des Gelben Flusses und durch das An-

wachsen der Küste verursacht werden, erlitten hat.

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