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0162 China : vol.1
China : vol.1 / Page 162 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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III. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.

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sein und hätte sich tiefe Abflusscanäle ausfurchen müssen, wie die grossen Seen in

Nord-America. Das Endresultat würde ein von   Lop-nor durch die Dsungarei
nach dem Balkhash-See gerichteter Canal sein. Da jedoch, soviel bekannt ist, nur sanfte Anschwellungen die einzelnen Depressionen trennen , so muss zu jeder Zeit der Betrag der Verdunstung grösser gewesen sein als der der Zufuhr von Wassëx. Wie Theile der Sahara, das dürre Unter-Californien und die Wüste Atacama in der Nachbarschaft des Weltmeeres verschmachten, da ihnen die feuchten Luftströmungen entzogen sind, und wie öde Steppe sich um einen grossen Theil des Kaspischen Meeres ausbreitet , so war es auch in den Umgebungen des Hanhai-Meeres der Fall, wenn gleich die nächstgelegenen Gebirgsgehänge des Tarym-Beckens eine ähnliche Bevorzugung gehabt haben mögen wie sie jetzt das. waldbedeckte Mazenderan am Abfall des persischen Hochlandes gegen das Kaspische Meer geniesst. Die gewaltigen Gebirge im Süden hielten die feuchten Winde ab. Sie geben den zweiten theoretischen Beweis für die Trockenheit des Klima's. Einen positiveren Beleg , allerdings für eine relativ späte Periode , gibt der Umstand , dass , wie ich an einem anderen Ort ausführlicher entwickeln werde, China während der diluvialen Eiszeiten mit Gletschern nicht bedeckt war , auch nicht auf den höchsten Gebirgsketten, soweit sie mir bekannt geworden sind. Und doch hatte das Land damals wahrscheinlich eine grössere Meereshöhe als gegenwärtig. Dass das Klima zu warm für die Gletscherbildung gewesen sei , ist zu unwahrscheinlich um einer Erörterung zu bedürfen. Es muss also zu trocken gewesen sein. Mögen auch die Gletscher des Tiën-shan ehemals weiter herabgereicht haben als jetzt , so ist doch für die Annahme einer grossen Ausdehnung derselben , nach Art der einstigen glacialen Hülle der Alpen, nicht der geringste Anhalt vorhanden 1J .

Es lässt sich daher mit Bestimmtheit annehmen , dass in Central-Asien ein trocknes Klima seit sehr langer Zeit geherrscht hat und bis in die Periode zurückreicht, als das Han-hai noch mit dem Weltmeer in Zusammenhang stand. Allerdings fanden gewiss Schwankungen in der Intensität desselben, wie in der Ausdehnung der Bodenfläche über die es sich erstreckte, statt, wie ja die Betrachtung des Löss gezeigt hat, dass es einst das ganze nördliche China umfasste und seitdem von dieser Seite an Areal verloren hat. Auch werden die Erörterungen des nächsten Capitels ergeben, dass an vielen Stellen feuchtere und trockenere Zeiten mit einander gewechselt haben. Aber das Wachsen des Bodens durch subaërisch wirkende Agen-tien hat durch unendlich lange Zeiträume fortdauernd bestanden. Sie waren bei der Langsamkeit der Wirkungen erforderlich , um jene Abrundung der Gebirge hervorzubringen, wie sie die mächtigen Kwen-lun-Ketten in der Gegend des Khukhu-nor bieten, und die grossen und tiefen Einsenkungen so weit auszufüllen, um den allmäligen Uebergang der Gebirgsgehänge in die sanften Steppenflächen zu schaffen. Weit später beginnen diese Vorgänge an den Rändern des Han-hai und

i) Ich werde im nächsten Capitel zu zeigen suchen dass die von SsEWERirsow für Moränen gehaltenen Ablagerungen am Fuss des Tiën-shan wahrscheinlich ausnahmslos Lössgebilde sind. .

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