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0514 China : vol.1
China : vol.1 / Page 514 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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450 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 2 12 v. Chr.-58 n. Chr.

gehen , wurde jedoch von den Hiungnu gefangen genommen und entkam nach einem Jahr. Erst im Jahr 127 kehrte er mit Einem aus seinen i oo Begleitern an den kaiserlichen Hof zurück. Sein Hauptzweck war verfehlt. Er hatte die gewünschten Bundestruppen nicht mitgebracht. Aber er hatte Wichtigeres erreicht. Denn er konnte seinem Kaiser über die Existenz grosser Völker im fernen Westen berichten , und sein scharfer Blick erkannte ebensowol die Vortheile , welche aus einem Verkehr mit denselben erwachsen könnten , als die Mittel , wie ein solcher anzubahnen wäre. Er erwähnt nur wenige Völker im Tarym-Becken : Dort leben bis zum Lop-nor im Westen und dem Gebiet der Kiang im Süden die Hiung-nu, »welche den Weg aus dem Land der Han hinaus versperren«. Am Lop-nor liegen die ummauerten Städte und Ortschaften von Liu-lan und Ku-ski , 5000 li von der Hauptstadt Tsllang-ngan entfernt. Dann sind noch Vu-tshi oder Khotan, und Han-so') genannt. Ausführlicher beschreibt er die Länder am Yaxartes und Oxus. Tawan, r 0000 li im Westen des Reiches der Han, ist ein geordnetes Land, welches 6o Städte zählt 2) . Man baut Getreide und Reis , bereitet Wein aus der in China noch ganz

bis an die Grenze der Kiang ausdehnten; und da ferner berichtet wird, dass im Jahr 120 das Land Kin-tshing im Westen von Ho-li (dem Gebirge im Norden von Kan-tshóu und Sii-tshóu) und das Gebirge Ping-nan bis hin zum Salz-See von den Hiungnu gereinigt wurden (BROSSET p. 428), so ist es klar, dass mit dem Namen Ping-nan der westliche Theil der nördlichsten Kwen-lun-Kette (s. oben S. 267) bezeichnet wurde, ein breites und wahrscheinlich relativ nicht hohes Gebirgsland, welches das Gebiet der Kiang im Norden begrenzte.

I) Mit dem Namen -tshi wird im weiteren Verlauf des Berichtes von Sz'-MA-TSIEN das Gebirge im Suden von Khotan, der westliche Kwen-lun, bezeichnet ; hier ist er auf das Reich Khotan selbst angewendet, das später Yü-tiën hiess. Die Lage von Han-so, dessen Lesart vielleicht irrig ist, lässt sich nicht bestimmen.

z) Seit DE GUIGNES ist die Meinung, dass das Land Ta-wan der Chinesen des Alterthums dem späteren F e r g h an a und jetzigen Khanat K h o k an entspreche, allgemein ohne Discusion angenommen werden. Da seine Hauptstadt der wichtigste von den Chinesen besuchte Pjatz im Westen und offenbar ein grosses Handelscentrum war, und da von seiner Lage die Bestimmung derjenigen mehrerer anderer Reiche abhängt , so ist es erforderlich, näher darauf einzugehen. Es wird sich herausstellen, dass die Interpretation irrig ist und Ta-wan bedeutend weiter westlich gelegen war. Ta-wan war nämlich nicht das erste Reich, welches von Kashgar aus nach Lebersteigung des Tsung-ling erreicht wurde ; sondern man kam , nach den Angaben der HAN-Annalen (s. DE GUIGNES Histoire des Huns Vol. 1, Thl. II, p. LXxXI ff.) erst nach dem Reich Hiu-siun. Dasselbe lag für die Chinesen jenseits der Gebirgspässe, gegen den Yaxartes hin. Sein König wohnte in Usi, Soo li westlich vorn Tsung-ling. Dies kann nicht das von den Arabern des loten Jahrhunderts (z. B. EDRISI) erwähnte Akhsi sein , da dieses am rechten Ufer des Yaxartes, unfern der Stelle des jetzigen Namangan , mithin viel weiter vom Gebirgspass lag (s. VIVIEN DE ST. MARTIN in STAN. JULIEN'S Pélerins bouddhistes III. p. 277) ; sondern man kann darin nur das heutige O sch erkennen, welches nach Namen und Lage dem alten Usi entspricht. Dasselbe Reich Hiu-siun wurde später (386 n. Chr.) Pa-han-na oder Po-han-na genannt, worin eine Umschreibung von Ferghana oder Farghana leicht zu erkennen ist (s. AB. RiMUSAT , nouveaux mil. As. I, p. 203, welcher Pa-han-na eigenthiimlicher Weise für identisch mit Ta-wan erklärt und in den nächsten Zeilen die Entfernung von Hiu-siun nach letzterem angibt) . Es erstreckte sich von Osch noch weit gegen Westen;

denn es wird erzählt, dass die Fürsten von Hiu-siun im Jahr 627 nach der Stadt Kho-se übersiedelten, und hierin ist sicher ein Anklang an das Akhsi der Araber zu erkennen. Der Stadt Khokan scheint da-

mals noch keine Erwähnung zu geschehen. Wenige Jahre später berührte HSÜËN-TSANG das Reich Féihan

(d. i. Ferghana) an einem Ort, welcher ebenfalls mit Akhsi identificirt wird (VIVIEN DE ST. M. a. a. O.). Gehen wir wieder auf die Zeit der HAN-Dynastie zurück, so wird in derselben berichtet, dass man noch

920 in westlicher Richtung zurückzulegen hatte, um von Usi nach Tawan zu gelangen. Da, wie unten (S. 461) gezeigt werden soll, 33o dieser li einer geradlinigen Strecke von 6o g M. entsprechen, so werden wir von Osch aus weit Tiber Khokan hinaus, und wenigstens bis zur grossen Kniebeugung des Yaxartes,