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0208 China : vol.1
China : vol.1 / Page 208 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I 5 4 V. CAPITEL. VERBREITUNG ABFLUSSLOSER UND LÖSSBEDECKTER GEBIETE.

fernt ist, endlich das Auftreten unzerbrochener Gehäuse von Landschnecken und von Säugethierknochen. Auch die Art seiner Verbreitung entspricht derjenigen in China. Er überzieht grosse Becken bis hoch hinauf an ihren Flanken, und ist von der Meereshöhe beinahe unabhängig. Er lehnt sich an die Gebirgsgehänge , hat die Neigung zu Terrassenabfällen, und ist von schmalen und tiefen Rissen durch-

furcht.

Zuerst wurde er im Rh e i n t h a l bekannt und erforscht. Dort stammt auch der bei dem Volk gebräuchliche Name her. Von Basel bis zum Taunus ist er so entwickelt, dass er schon früh die Aufmerksamkeit auf sich ziehen musste. Er bedeckt daselbst das niedere Land ausserhalb der Alluvialebene, und zieht seitlich auf die Höhen hinauf. Im Süden umhüllt er den 1785 Fuss hohen Kais e r s t u h l, während er in dem Hügelland vom Main-Thai Tiber Darmstadt nach Heidelberg in Höhen von 200 Metern über dem Fluss eine Mächtigkeit von 200 Fuss erreicht t) und auch bei B r u c h s a l bis i000 Fuss über dem Meer ansteigt 2; . Wie auf dem rechten, so findet er sich auch auf dem linken Rheinufer 3 . Auf Grund der hier gemachten Beobachtungen konnte man die Verbreitung bald weiter verfolgen. Was zunächst den Rhein selbst betrifft, so fand man den Löss stromaufwärts bis S a r g a n s ~' , abwärts bei Bonn, im Siebengebirge und in der Eifel verbreitet, und von dort hinab bis nach B e l g i en , wo er an einer Linie, welche Dünkirchen mit Cöln verbindet, seine nördliche Grenze zu erreichen scheint und bis zur Meereshöhe von 30o Fuss auftritt. Zugleich vermochte man ihn an allen grossen Zuflüssen des Rheins aufwärts zu verfolgen, so am Neckar , am Main , an der Nahe, an der Mosel und Maas. Ueberall breitet er sich über die niederen Theile der Gebirge bis zu ansehnlicher Höhe aus, und zieht hinüber über die Wasserscheiden in andere Stromsysteme. Gegen Westen kennt man ihn in den Flussgebieten der Seine , der Rhone und Saône, und der Garonne5).

Die westliche Grenze der Verbreitung des Löss lässt sich noch nicht genau bestimmen. Wahrscheinlich fällt das nordwestliche Frankreich . ausserhalb derselben.

I) LYELL, Antiquity of Man. Cap. XVI.

z) DEFFNER und FRAAS, Die 7uraversenkung bei Langenbriicken. Unter den Schnecken waltet Surrinea oblonga DRAP. vor.

  1. KOECHLIN-SCHLUMBERGER ira Bull. de la soc. géol. de France t. XV, 1858, p. 295-300. Es finden sich hier dieselben Schnecken , welche AL. BRAUN und MERLAN in anderen Theilen des Rheinthales nachgewiesen haben. Besonders werden genannt : Helix arbustorum Lx., H. ericetorum MÜLL., Succinea oblonga DRAP.

  2. Eine ausführlichere , aber mir nicht bekannt gewordene Beschreibung des Vorkommens in der Schweiz gab MoussoN , liber den Löss des St. Gallischen Rheinthales. Mittheilungen der Ziircher naturforsch. Gesellsch. 1856.

  3. An der Marne steigt der Löss 600 Fuss über dem Fluss an (LYELL a. a. O.), und von dort breitet er sich weit Tiber das nördliche Frankreich. — Bei Lyon bedeckt er nach LEYMERIE (Bull. de la Soc. géol. de France t. XI, 1840, P. 279! grosse Strecken in den Gebieten der Saône und Rhone. S. darüber auch FOURNET , sur le diluvium de la France 1843. Das Vorkommen von Succinea oblonga, Helix hispida und Hel. arbustorum machen die Identität zweifellos. — Der Löss von Toulouse ist von dem grössten Kenner der Formation , AI. BRAUN , nach seiner Schneckenfauna bestimmt worden (Brief desselben an BRONN im Jahrb. f. Mineralogie 1847, S. 49-53