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0681 China : vol.1
China : vol.1 / Page 681 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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MARCO POLO.

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Perle unter den Inseln ; von S u m a t r a mit seinen zahlreichen Königen , seinen fremdartigen kostbaren Erzeugnissen und seinen kannibalischen Bewohnern ; von den nackten Wilden der Ni k o b a r en und An d am an en; von C e y l o n, der Insel der Edelsteine , mit seinem heiligen Berg und Adam's Grab. Er berichtete von dem grossen Indien , nicht wie von einem Traumland Alexandrischer Fabeln, sondern als von einem gesehenen und zum Theil erforschten Land , mit seinen tugendhaften Brahmanen , seiner obscönen Ascetik , seinen Diamanten und den wundersamen Erzählungen wie man zu ihnen gekommen sei , mit den im Meer verborgenen Lagern von Perlen , und mit seiner mächtig brennenden Sonne ; er war der Erste im Mittelalter , welcher einen deutlichen Bericht von dem abgelegenen christlichen Reich A b y s s i n i en und der halbchristlichen Insel So c o t r a gab ; welcher, wenn auch in Umrissen , von Z a n z i b a r mit seinen Negern und seinem Elfenbein , und von dem grossen und fernen Ma d a g a s c a r sprach , das an den dunklen Ocean des Südens grenze, mit seinem Vogel Ruc und anderen Ungeheuerlichkeiten ; und welcher von dem fern in entgegengesetzter Richtung liegenden Land Sibirien und dem A r k t i sch e n O c e an, von Hundeschlitten, weissen Bären und den mit Rennthieren fahrenden Tungusen erzählte «.

In China selbst beschreibt MARCO PoLo das Land, indem er uns bald auf seinem Reiseweg führt, bald mehr systematisch die einzelnen Städte behandelt ; und überall knüpft er eine Fülle von Beobachtungen und erkundeten Mittheilungen an. Besonders ergeht er sich über die Grösse und Macht seines Herrn, die Pracht seiner Paläste in Shang-tu und Cambalu, seine Geschichte und seine Thaten, seinen Hausstand, die grossen Jagden und die Verwaltung des Reiches. Er schildert die Einrichtungen an den grossen Hauptstrassen, wie sie uns zum Theil bereits in früherer Zeit mit Bewunderung erzählt wurden. Jetzt gingen die Kaiserstrassen , wie man sie nennen kann , von Peking nach allen Theilen des Reiches strahlenförmig aus. Auf das Grossartigste war für das Unterkommen der Reisenden, wie für die eilige Beförderung der kaiserlichen Couriere und Posten gesorgt. Was aber MARCO POLO am meisten begeisterte , das war die Grösse der Stadt Hang-tshóu-fu , welche er Quinsay nennt und noch immer als die Hauptstadt des ganzen Reiches Manzi, d. i. jenes südlichen China, in welchem die SUNG-Kaiser bis 128o geherrscht hatten, bezeichnet. Mit glühenden Farben malt er die Grösse und Pracht der Stadt, der keine andere auf Erden gleiche, und besonders des kaiserlichen Palastes, der allein zehn italienische Meilen Umfang habe, zwanzig grosse, prunkvoll vergoldete und gemalte Hallen und eintausend reich ausgestattete Zimmer enthalte ; ferner die zwölftausend Brücken , welche über die Kanäle führten , den See Si/u i , an dessen Ufer sich damals die Paläste und Landhäuser der Grossen ausbreiteten , den lebhaften Handel und die ungeheuren Einkünfte, welche der Khan davon beziehe. Ebenso entwarf er ein Bild von dem Schifffahrtsverkehr in Zayton , dem damals ganz besonders für den Fremdhandel dienenden Hafen , dessen Lage uns noch nicht mit Genauigkeit bekannt ist.

Wie es die Aufgabe eines Reisenden ist , zog er auch an allen Orten Erkun-

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