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0521 China : vol.1
China : vol.1 / Page 521 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ERSTER KRIEGSZUG NACH DEM YAXARTES.

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rend die chinesischen die Lebensmittel, den Zugang zu den Bazars und die Saumthiere mit ihren kostbaren Stoffen bezahlen mussten und keinen Gewinn erzielten. Es scheint, dass chinesische Kaufleute nicht einmal das Recht hatten , sich in Ta-wan anzusiedeln, um ihre Waaren in Empfang zu nehmen und zu verkaufen ; denn es wird als etwas Besonderes hervorgehoben , dass es einigen flüchtig gewordenen Soldaten derselben gelungen sei, sich dort niederzulassen und zu naturalisiren. »Sie lehrten den Bewohnern Metalle schmelzen und Waffen verfertigen, und da dieselben das gelbe und weisse Metall der Han schon kannten, so machte man auch Gefässe (von Bronze) «. pteser gedrückten und beschränkten Stellung mochte es zuzuschreiben sein, 6.ss sich jener stumme Tauschhandel ausserhalb der Stadtthore bildete, von dem mehrere griechische und römische Schriftsteller als einer Eigenthüm-

lichkeit der Serer erzählen.   .

Nur ein Krieg konnte die Stellung der Chinesen befestigen, und dazu bot sich bald Gelegenheit. Der Kaiser wünschte von den berühmten Pferden der Ta-wan zu erhalten , welche an einem besonderer.Ort im Gebirge gezogen wurden , und schickte r 000 Goldstücke und ein goldenes Pferd an den König des Landes , um ihn zur Erfüllung seines Wunsches zu bewegen. Das Ansuchen wurde direct abgeschlagen und die Gesandten getödtet 1) . Noch in demselben Jahr (i 04) schickte der Kaiser eine Armee unter LI—KWANG—LI aus, um Ta-wan zu strafen. Aber sie fand überall Widerstand , und fast alle Mann starben vor Hunger , Ermattung und Beschwerden. Nach zwei Jahren kehrte ein kleines Häuflein zurück , ohne Ta-wan erreicht zu haben. Es zeigt die Energie von HSIA—WU—TI, dass er trotzdem darauf bestand , Ta-wan zu züchtigen , um den chinesischen Namen vor Missachtung zu retten. Derselbe Feldherr LI—KWANG—LI musste einen zweiten Feldzug mit einer noch grösseren Armee unternehmen 2) . Im Jahr 102 zog er aus. 30,000 Mann kamen angeblich vor die Hauptstadt von Ta-wan. Man schnitt das in Canälen vertheilte Wasser ab, liess sich aber, da Leute von » Tsin n, welche das Graben von Brunnen verstanden, in der Stadt wohnten, zu einem Vertrag verleiten, der durch einen Blutseid mit dem neu eingesetzten König besiegelt wurde. Dann zogen die Truppen ab. Nach vier Jahren (98) kehrten sie in, die Heimath zurück und wurden reich belohnt. Im nächsten Jahr wurden zehn Carawanen nach Ta-wan geschickt.

Hier endet leider der umständliche Bericht von SZ-MA—TSIÉN , dem HERODOT vo• hina , wie REMUSAT ihn nennt. Er ist von besonderem Werth , weil er den

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i) Die Ueberlegung , welche SZ'-MA-TSIEN delitvic,, pig von Tawan unterschiebt , ist von Interesse,

weil sie die einzige Stelle ist, wo wir von Ersterem ..éås über die Strassen im Tarym-Becken erfahren. »Das Land der Han«, sagte der König, »ist weit vòit hier, und die Reise entlang dem salzigen Fluss (Tarym) ist mit vielen Leiden verbunden. Auf der nördlichen Strasse sind räuberische Barbaren, auf der südlichen fehlt es an Wasser und Futter. Selbst in den sparsam zerstreuten Städten gibt es keine Lebensmittel. Von einer Carawane von too Mann müssten mehr als die Hälfte sterben «. Daraus schloss er, dass er vor chinesischen Armeen sicher sein könne. BROSSET a. a. O. p. 440.

2) Es werden 6o,000 Mann, eine entsprechende Zahl von Packträgern, too,000 Pferde. 30,000 Esel und Maulthiere, ausserdem noch Ochsen erwähnt, aber merkwürdiger Weise keine Kameele. Ueberhaupt sind diese in den Berichten jener Zeiten niemals genannt.