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0389 China : vol.1
China : vol.1 / Page 389 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE » DREI KIANG « .

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alten Aufzeichnungen sicher gestellt; nur die Zeit, in welcher der Fluss diesen Arm verliess, bleibt ungewiss. Das Ereigniss kann der Versandung des Mündungsarmes von Hang-tshóu-fu vorangegangen sein , wird jedoch kaum früher als um den Anfang unsrer Zeitrechnung stattgefunden haben.

Der nördliche und Mittel-Kiang können hiernach als festgestellt gelten. Ersterer war derjenige Arm des Yang-tsze , welcher jetzt von Wu-hu an das einzige Bett

l   desselben bildet und seit vorhistorischer Zeit bestanden hat. Er galt als die Fort-
setzung des Han , weil er nach derselben Seite abfloss, von der jener hereinkam.

l   Der Mittel-Kiang war derjenige Arm, welcher von Wu-hu abging, den See Tai-hu
durchströmte und seine Hauptmündung bei dem jetzigen Hang-tshóu-fu hatte. Wir haben nun noch zu untersuchen, was unter dem Ausdruck »dic drei Kiang« bei der Beschreibung der Provinz Yang-tshóu gemeint ist. Ich will die Ansichten der Cornmentatoren über diesen Gegenstand kurz zusammenstellen. Sie lassen sich in fünf Gruppen theilen. Die erste Schule sucht die drei Kiang oberhalb des Poyang-Sees. Einige meinen , dass der Kiang , der Han und einer der von Süden kommenden Flüsse gemeint seien , während Andere der Ansicht sind, dass der Kiang in drei Armen floss ehe er den Poyang-See erreichte. Eine zweite Schule nimmt eine Dreitheilung des Yang-tsze an der Stelle der Einmündung des Poyang-Sees an und lässt jeden Arm einen besonderen Lauf nach dem Meer nehmen. Beide Ansichten wurden ohne Rücksicht auf die geographischen Verhältnisse aufgestellt und stehen mit diesen in directem Widerspruch. Eine dritte Schule lässt den ganzen Yang-tsze in den Taihu-See fliessen, und nimmt die drei Ausflüsse des letzteren als die drei

I   Kiang an. EIIINs hat bereits nachgewiesen, dass dies nicht richtig sein kann, da

dt   fast der ganze Boden, in welchen zwei von diesen Canälen eingeschnitten waren, in

historischer Zeit der See abgewonnen worden ist. Eine vierte Schule betrachtet die »drei Kiang« als drei getrennte und unabhängige Flüsse, unter denen der Tsiën-tang und der Kiang gewesen seien, während der dritte von verschiedenen Autoren in

i   verschiedener Weise unter den kleinen Flüssen, die theils zwischen beiden , theils
südlich vom Tsiën-tang herabkommen , ausgewählt wurde. Die fünfte und letzte Schule endlich sucht in den »drei Kiang« Flussarme im Delta des Yang-tsze. Sie ist jedenfalls der Wahrheit am nächsten, indem sie allein die beiden bei Wu-hu sich trennenden Arme berücksichtigt. Aber den dritten Kiang sucht sie an einer ganz falschen Stelle. ED1 INS theilt mit, dass PAN-KU , ein Gelehrter der späteren HAN-Dynastie (58-2231 einen Zweig des Yang - tsze beschrieben hat , welcher den Hauptstrom bei Tshi-tshóu-fu verlassen habe und von dort über Ning-kwö-fu und Kwang-te-tshóu nach dem Tai-hu geflossen sei. Er wird auch von HU-wÉi erwähnt, welcher am Anfang des vorigen Jahrhunderts schrieb, und ist in seinen Karten der alten Flussläufe eingetragen. Allein die Configuration der Gegend erlaubt uns nicht, diese Angabe anzunehmen. Konnte ich auch jene nur unvollkommen kennen lernen, so machen es doch die langen Ausläufer, die sich von den Gebirgen bis in das Alluvium des Yang-tsze herabziehen, unmöglich, dass ein Flussarm von Tshi-tshóu-fu

nach Ning-kwa-fu sich erstreckte.