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0498 China : vol.1
China : vol.1 / Page 498 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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, 434 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 1122-212 v. Chr.

Jahr 76o bekriegten sie erfolgreich die Djung, und die Kämpfe mit ihnen dauer' ten fort. Herzog Mu (659 bis 620) unterwarf 8 Stämme derselben, und Herzog I HwUI (4 I 4 bis 399) eroberte 25 Städte von den I-kiu-Djung, welche das nördliche Shensi (insbesondere King-yang-fu) inne hatten. Allmälig drang die Macht dieser Fürsten weiter. nach Norden und Osten vor ; im Jahr 325 legten sie sich die ' Königswürde bei. König TSHAU (306 bis 25o) rottete die I-kiu aus , und seine Herrschaft erstreckte sich über den »West-Ho« hinüber nach Shansi, wo dem Fürstenthum Tsin ein Ende gemacht worden war. Er erbaute ein Stück der grossen Mauer gegen die Stämme der Hu, welche das Ordos-Land inne gehabt zu haben scheinen. Bald darauf errichtete der Fürst von TSHAU ein anderes Stück Mauer im nördlichen Shansi 1) . Ein dritter Theil wurde kurze Zeit nachher von dem Fürsten von YEN gegen die Hu erbaut. Zugleich wurden fünf Militärstationen von Peking (damals Shang-ku genannt) bis Liautung errichtet. 'So schützten die drei Fürsten, deren Länder sich entlang der Nordgrenze des damaligen China ausdehnten, nämlich TS`IN TSHAU und YEN , das Reich vor den feindlichen Einfällen der Hu und der Djung, welche nun zum erst!eii Mal unter dem Namen Hiung-nu erscheinen. Im Westen aber hielt TS`IN allein die Pforten besetzt , welche aus China hinausführten. ' Es wird zuweilen angenommen, dass dieses Fürstenhaus seine Macht weit nach Central-Asien hinein fühlbar machte. Darüber aber ist in den vorhandenen Quellen nichts gesagt. Die Fürsten hatten viel zu viel nach der Seite von China hin zu thun , wo sie mit anderen Fürsten im Kampf um die Kaiserkrone begriffen waren ; und deren Besitz war ihnen gewiss verlockender als die Herrschaft über ein Land von Steppen und Wüsten. Durch die abwehrenden Kämpfe, welche sie mit den Nomaden führen mussten , wirkten sie im eigenen Interesse als ein Bollwerk gegen deren Einfälle in das Wéi-Thal , aber sie begnügten sich mit der Abwehr, und ihre Macht scheint sich im Westen Nicht über den Gelben Fluss bei Lantshóu-fu hinaus erstreckt zu haben.

So haben wir bis zum Ende der TSHóu-Dynastie , mit Ausnahme der Expedition von MU-WANG, kein Beispiel; dass ein Kaiser oder Fürst den Versuch, weit über die Grenzen des Reiches hinaus vorzugehen, gewagt hätte. Wie die Fürsten von Wie und Tsu im Süden (s. oben S. 381) , so breiteten sich die nördlichen, nachdem sie die kleineren Lehen absorbirt hatten , gegen Norden , Westen und

I) WYLIE, dessen Uebersetzung der HAN-Annalen (a. a. O. s. oben S. 383) die meisten dieser Thatsachen entnommen sind, sucht die Orte, wo der Fürst von TSHAU die Mauer haute, im Norden von Sutshóu (im westlichen Kansu). Die Identificirung der beiden Berge Tai-slzan und Yin-shan und des Ortes »Kan-keue«, worauf die Supposition beruht, kattn jedoch kaum als sicher gelten, wenn man in Betracht zieht, dass Tshau eines der Fürstenthümer war, in welche Tsin (in Shansi) im Jahr 403 v. Chr. in Folge des Einfalls der TSrIN zerfallen war (PFIZMAYER, Geschichte des Fürstenlandes Tsin, Verhdlgen d. k. Ak. d. Wiss. zu Wien. 1863, p. Is') . Eine Mauer konnte nur Bedeutung haben , wenn sie dem Reich Tshau selbst zum Schutz diente ; dazu aber musste sie in Shansi erbaut sein. Auch wird in demselben Satz der IIAN-Annalen gesagt, dass die Verwaltungsbezirke von Yun-tshung, Yen-mönn und Tai-kiun festgesetzt wurden , welche den jetzigen Gebieten von T a- t u n g- f u, H w a i- j i n- h s i ë n, T a i -t s h o u und H w a n- y u é n- t s h ó u entsprechen sollen. Diese aber liegen ,sämmtlich im nördlichen Shansi, und zum Theil dicht an der Grossen Mauer.