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0582 China : vol.1
China : vol.1 / Page 582 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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516 X. CAI'ITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I 50-600 n. Chr.

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Unterstützung zu erhalten. Es scheint, dass sie Kiu-tsz , wo die Bewohner stets noch feindlicher zu sein pflegten, nicht berührten ; denn der nächste Ort, welcher genannt wird, ist Yii-tiëìz , und sie hatten , um dorthin zu kommen , einen Monat und fünf Tage äusserst beschwerlicher Märsche zurückzulegen. Im anderen Fall hätten sie bis Kiu-tszë eine verhältnissmässig bequeme Reise und von dort nur 15 Tagemärsche nach Vii - tiën gehabt. Hier war der Buddhismus in vollster Blüthe. Bei einem der Tempel gab es 3000 Priester. Die strenge klösterliche Ordnung , insbesondere die vollkommene Schweigsamkeit bei den Mahlzeiten, erregte die Bewunderung der chinesischen Reisenden. FA -HSIËN hielt sich über drei Monate auf, um einem Fest , bei welchem die heiligen Bilder in Procession herumgeführt wurden , beizuwohnen. Die Gebräuche bei demselben hat er umständlich beschrieben. Von Yü-tiën ging er nach Tsz'-lzo, worin KLAPROTH den jetzigen Ort K u k i ā r , am Nordabhang des Kwen - lun und im Meridian von Yarkand gelegen, zu erweisen sucht ; dann südlich, also jedenfalls auf der Strasse über den Pass Y e n g i - d aw a n , den sie nach vier Tagen überschritten t) , nach Yin-lzwéi , von wo ein weiterer Weg von 25 Tagen sie nach Kié - tsha führte. CUNNINGHAM'S Argumente machen es wahrscheinlich , dass hiermit L a d ā k gemeint ist 2, , während KLAPROTH letzteres mit Yii - liwéi zu identificiren suchte. Nach einem Monat mühsamer Wanderungen über hohe, zum Theil schneebedeckte Gebirge wurde Indien erreicht , und zwar bei dem kleinen Reich To-li , welches CUNNINGHAM als den am Indus gelegenen Dardu-District D a r ē l ansieht 3) . Von dort ging FA-HSIËN am Indus hinab, folgte dann dem Ganges bis zu seiner Mündung, schiffte sich nach Ceylon ein , und kehrte von hier im Jahr 414 auf einem wahrscheinlich chinesischen Fahrzeug über Java nach China zurück. Er hatte den Buddhismus in dessen Heimathsgegend studirt, hatte dreissig Reiche (wie er sagt) kennen gelernt, alle geheiligten Plätze besucht und überall die Tugend, Frömmigkeit und strenge Zucht der Priester bewundern gelernt. Dennoch hatten seine Reisen zur • Zeit noch keinen allgemeinen Erfolg, weder für die Hebung des Buddhismus , noch für die Verbreitung geographischer Kenntnisse in China. Denn bei seiner Rückkehr war eine Verfolgung jener Religion ausgebrochen. Seine Schriften trugen erst in späterer Zeit ihre Früchte. Dagegen darf es vielleicht seinen Reisen zugeschrieben werden, dass der seit 220 unterbrochene diplomatische Verkehr zwischen Indien und China wieder aufgenommen wurde. Im Jahr 425 schickte der König Ki a-p i - l i (KAPILA) einen Gesandten, der verschiedene Schmuckgegenstände

I) FA-HSIEN sagt, dass sie nach vier Tagen den Tsung-ling betraten. Da der Pass kaum weiter entfernt ist, so ist hier der Name »Zwiebelpass« in buchstäblichem Sinn angewendet, wenn KLAPROTH'S

Identification von Tsz'-ho richtig ist.   Doch ist weiterhin das ganze Gebirgsland bis zur Kette des

Ilimalaya als Tsung-ling bezeichnet.

  1. AL. CUNNINGHAM (Ladcík, Einleitung) leitet den Namen Ki-tsha von dem einheimischen kha-

ts/ian pa, d. i. Schneeland, ab, geht aber wol zu weit, wenn er damit auch das Kasische Land von PTOLEMAEUS (s. oben S. 485) in Verbindung bringt.

  1. CUNNINGHAM a. a. O. — S. auch desselben Verfassers Werk the ancient geography of India

London 186x, p. 82, wo auch die Identification der weiterhin von FA - HSIEN in Indien berührten Orte und Reiche gegeben ist.